Me runnig

Bereue ich es?

Ich mache müde meine Augen auf, da die Sonne auf mein Gesicht scheint. Etwas kaltes berührt meine Hand. Ich setze mich auf, um zu schauen, was es ist, doch mein Kopf tut so weh, dass ich zurück in die Kissen falle und einfach nur meine Hand hebe. Ach, du Scheiße! Das ist ein Ring! Kacke, ich habe gestern den Ehevertrag unterschrieben!

Ich stehe langsam auf und gehe in die Küche. Jetzt weiß ich auch wieder wo ich bin. In Ethans Haus. Ich bleibe abrupt in der Türe stehen. Ein junger Mann steht vor dem Kühlschrank und trinkt Milch aus dem Tetrapack. Ich merke erst jetzt, dass ich nur ein großes T-Shirt anhabe, das mir Ethan gegeben hatte. Oh und einen Slip. Ich überlege, schnell wieder hoch zu gehen, doch in dem Moment dreht sich der Mann um.

Leicht verwirrt schaut er mich an und fragt: "Wer bist du?"

Anstatt zu antworten werde ich rot, da ich erkenne, dass es Aiden ist. Er sieht sogar noch besser aus als auf dem Foto. Und seine Stimme klingt so sexy.

Er wartet noch immer auf eine Antwort, die ich ihm auch gebe: "Ich bin Kaitlyn Shedd. Katie."

"Und warum bist du in dem Haus meines Vaters?"

Oh, jetzt wird es heikel. Weiß er etwa noch nicht, dass er jetzt verheiratet ist? Doch zu meinem Glück kommt in dem Augenblick Ethan rein. "Ah, ihr habt euch ja schon bekannt gemacht." Er deutet uns uns zu setzen, an den gedeckten Frühstückstisch. Dabei mustere ich Aiden genauer. Er hat eine perfekte Frisur, die aber nicht hingeklebt aussieht. Er trägt ein schwarzes T-Shirt, das genauso aussieht, wie das graue, das ich trage. Dann habe ich wohl eines von seinen an.
Dazu hat er eine perfekt sitzende Jeans an und um sein Handgelenk ist eine Silberne Uhr, die kurz nach zehn Uhr an zeigt. Wow. Er ist ein echter Adonis. Wir fangen an zu Frühstücken und ich nehme eine Aspirin.

"Aiden. Den musst du jetzt tragen.", Ethan gibt ihm seinen Ehering. Man sieht regelrecht, wie Aidens Gesichtszüge entgleisen, als er den Ring sieht und erfasst, dass ich den passenden dazu trage.

Zu meiner Überraschung springt er nicht wutentbrannt auf, sonder sagt kühl: "Wieso hat du das getan, Vater?!"

"Weil es deine Mutter so wollte, und ich ihr den Wunsch erfüllen musste."

"Sie war eine Verrückte, die einen Brief auf einer Autofahrt geschrieben hat und der festen Überzeugung war, dass sie bald sterben würde. Sie hat dich abgelenkt und du hast den Unfall gebaut. Ihr habt einen Ausflug gemacht, damit sie eine verdammte Abwechslung zur Psychatrie bekommt!"
Das klang schon eher wütend. Ich habe also den Wunsch einer Frau aus der Psychatrie erfüllt? Und das mit dem Anwalt und so war auch gelogen?!

"Und du, Kaitlyn! Wieso hast du den Ehevertrag unterschrieben? Und hast du ihn wenigstens gelesen?!", das war jetzt richtig wütend.

"Ich war betrunken.", sage ich kleinlaut und verkneife mir zu sagen, er soll doch nicht so laut sein.

"Was?!", das war wieder an seinen Vater gerichtet. "Du schleppst eine Betrunkene ab und bringst sie dazu mich zu heiraten?!"

Jetzt reichts. Ich bekomme einen Lachflash, ja, ich lache mich aus, weil ich so dumm war das tatsächlich zu unterschreiben. Ich nehme meinen Ring vom Finger, lege ihn auf den Tisch, während die beiden mich dumm anschauen.

"Sorry, aber das war echt dumm von mir. Aber ich war betrunken, auch wenn das keine Entschuldigung dafür ist. Ich würde mich gerne Scheiden lassen."

"Geht nicht.", sagt Ethan.

"Du hast den Vertrag nicht gelesen. Darin standen einige Bedingungen. Zum Beispiel, dass wir uns vier Jahre lang nicht Scheiden lassen können, dass du bei mir einziehst und dass eine richtige Hochzeit gefeiert wird.", meint jetzt Aiden.

"Aiden, wieso hast du eigentlich den Vertrag unterschrieben?", das würde mich wirklich mal interessieren.

"Weil das kurz nach dem Tod meiner Mutter war und ich ihr unbedingt den letzten Gefallen machen wollte. Sie ist schließlich meine Mutter. Ich hatte den Vertrag, den sie ausgearbeitet hatte ebenfalls nicht gelesen und unterschrieben. Mein Vater hat ihn in einem Safe aufgehoben, bis die sogenannte Richtige kommt. Somit muss nurnoch sie unterschreiben. Inzwischen bin ich allerdings längst über den Tod meiner Mutter hinweg, welcher jetzt auch schon fünf Jahre zurück liegt. Und ich wollte das mit dem Heiraten nicht mehr. Mein Vater hatte mir den Vertrag aber nichtmehr zuück gegeben. Nur eine Kopie zum lesen."

"Oh.", das ist echt bitter.

Im Prinzip wollen wir das beide nicht, können aber erstmal nichts dagegen tun.