John und erste Streitereien

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Bevor ich hinein gehe kaufe ich mir in dem Kaffee daneben noch einen Kakaound ein süßes Stücken.

Innen gehe ich sofort zu den beiden Sesseln ganz hinten, wo ich immer sitze bis es dunkel wird oder ich eine Lösung für mein Problem gefunden habe.

Ich sitze also auf einem Sessel, starre auf mein Lieblingsbuch in meinercHand und versuche zu lesen. Aber ich muss ständig wieder an Aiden denken.

Er ist noch total in seine Ex verliebt. Aber bedeute ich ihm denn GARNICHTS?

Wir haben doch so viele Momente gehabt, wo wir uns total nah waren. Und diese Spannung die es so oft gab zwischen uns... Hat er das etwanicht gespürt? Waren diese Momente nicht so toll für ihn?

Plötzlich fragt mich ein Kerl ob der Sessel neben mir noch frei ist. Ich schaue mich suchend um nach einem anderen freien Platz.

Der Spruch: "Ja, da drüben ist noch frei." würde jetzt passen. Ich habe im Moment keine Lust auf Gesellschaft.

Aber ich muss leider antworten:

"Ja, es hat ja keinen anderen mehr."

Er murmelt noch ein Danke und setzt sich dann. Einen Moment später fragt er: "Was liest du da?"

Genervt sage ich in einem abweisenden Ton: "Das Lavendelzimmer von Nina George. Immer wenn ich es lese habe ich das Gefühl frei und unabhängig zu sein und sehne mich danach glücklich zu sein."

Er lächelt freundlich: "Verstehe, ich lese Forschungen eines Hundes von Franz Kafka. Das hilft gegen das seltsame Gefühl unverstanden zu sein."

Erstaunt schaue ich ihn an.

Er liest nicht einfach nur aus Langeweile?

Er liest weiter und ich beobachte ihn dabei während ich an meiner Zimtschnecke knabbere. An manchen Stellen blitzen seine Augen vom Lachen auf, an anderen wirkt ernachdenklich oder sogar traurig.

Irgendwann frage ich:

"Wie heißt du eigentlich?"

"John. Und du?"

"Kaitlyn. Aber alle nennen mich Kaitie."

Wir unterhalten uns eine Weile über dies und jenes. Er ist echt nett!

Und bevor ich gehe tauschen wir noch Handynummern aus.

Zum Abschied sagt er:

"Wir sehen uns wieder."

Es war keine Frage. Es war eine Feststellung.

Als ich zuhause ankomme ist es schon ganz dunkel und Aiden hat zum Essen Burritos gemacht.

Als Erstes ziehe ich mir bequeme Sachen an, dann esse ich zusammen mit ihm.

Dabei fragt er: "Warum bist du denn einfach plötzlich wieder gegangen?"

"Warum tanzt du mit Cara?", frage ich einfach nur zurück.

Er leicht verwirrt: "Weil wir vor acht Jahren angefangen haben mit einander zu tanzen."

"Ok, und seit wann warst du mit ihr zusammen?"

"Seit einem Jahr.", kleinlaut schaut er mich an.

"Und wann hattest du mir vor zu sagen, dass du noch nicht über sie hinweg bist und am liebsten noch mit ihr zusammen wärst?",vorwurfsvoll schaue ich fest zurück in seine Augen.

Er erwidert den Blick nur ratlos.

Also frage ich: "Ist es schlimm, dass ich einfach so plötzlich in dein Leben geplatzt bin?"

"Naja, du bist total nett und hübsch und ich mag dich auch. Du bist mir echt ans Herz gewachsen. Aber du hast einfach so meine Beziehung zerstört und hast meine komplette Lebensplanung auf den Kopf gestellt!"

"Aber du wusstest doch, dass dein Vater noch den Vertrag unterschrieben von dir hatte.", werfe ich ihm wieder vor.

Sein Blick wird wütend: "Ja, aber überleg mal! Ich konnte ja erstens nichts mehr gegen den Vertrag tun und zweitens woher soll ich denn wissen, dass jemand so dumm ist den auch noch zu unterschreiben?!"

"Na, schönen Dank auch!!" Ich lasse den Rest des Essens stehen, gehe ins Schlafzimmer, packe ein paar Dinge zusammen und rufe John an. Vielleicht hat er ja Zeit für mich und fühlt mit mir mit.

Me runnigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt