Kurz nach Mitternacht.
Jetzt bin ich achtzehn und noch immer Jungfrau. Wie deprimierend. Ich kippe den letzten Drink runter, rücke mein glitzerndes Kleid zurecht und folge Ethan raus aus der Disco. Meine Schicht als Kellnerin ist für heute beend...
Geschockt kann ich mich nicht mehr bewegen. Warum küsst er mich denn jetzt? Denkt er etwa, da wäre was zwischen uns? Er ist doch nur wie ein Freund für mich... Oder ist das Teil meiner Ausbildung? Scheiße, was mache ich denn jetzt?!
Ich wende einen der Griffe bei ihm an, ohne ihn zu töten und sage mit zittender Stimme: "Wa-, Warum hast du mich geküsst?"
Seine Augen blicken die meinen verständnislos an. Was hat er denn?
"Ich hab doch gesagt, du musst deinen Körper einsetzten. Also sexuell." "Das hab ich haber nicht mitbekommen, oder kapiert!", entsetzt entferne ich mich von ihm. Ich soll also meinen Körper einsetzen, und zwar sexuell? Aber ich bin doch noch JUngfrau und möchte mein Erstesmal nicht einfach so erleben...
"Ich bin noch Jungfrau. Und ich will nicht mit dir schlafen.", sage ich direkt heraus. "Aber es war doch von Anfang an klar, dass es darauf hinaus läuft, oder etwa nicht?" Ich schüttle meinen Kopf und er seufzt: "Na, gut. Dann kommt morgen Maria vorbei und bringt dir alles bei, ohne dass du Sex hast. Aber du wirst merken, dass du für den Plan irgendwann mit jemandem schlafen musst." Zögerlich nicke ich. Damit muss ich wohl leben. Vorallem, wollte ich vor ein paar Wochen nicht noch unbedingt Sex haben? Es kommt mir so vor, als wäre das schon ewig her...
Nach dem Frühstück und einer kleinen Trainingseinheit kommt auch schon Maria. Sie ist die Art von Mensch, in dessen Gegenwart man sich minderwertig vorkommt. Sie trägt rote Lackpumps, roten Lippenstift, ein schickes eng anliegendes Kleid welches aber nicht billig aussieht, und ihre braunen Locken offen. Sie fängt direkt an, ohne groß um den heißen Brei zu reden.
"Was macht eine Frau aus? Ich meine Äußerlichkeiten." "Ehh, ich würd mal sagen Brüste, Hintern, lange Haare, schmale Taille.", sage ich. Nur das sind halt die typischen Klichees.
"Ja das alles auch. Aber ein Lächeln, deine Stimme, ein Akzent, eine gute Körperhaltung. All das gehört meistens auch noch dazu und macht dich sexy. Und das was du in den nächsten drei Tagen lernst du sexy zu sein, Männer verführen zu können, Männer psychisch beeinflussen zu können, gut im Bett zu sein und so weiter. Du wirst DIE Sexbombe schlecht hin und wirst den Sohn von El Lazza verführen und lenken, sodass Raphael alles kontrollieren kann. Verstanden?" Ich komme nur dazu zu nicken, denn sie zieht mich schon in mein Schlafzimmer.
"Als erstes prüfe ich deine Klamotten. Wenn du nicht genug sexy Sachen hast, bringe ich dir morgen welche mit. Welche Größe hast du denn?" "Ich hab -", weiter komme ich nicht, denn sie hat schon gesagt: "Ahh ja, ich sehs im Etikett." Sie kramt in meinen Klamotten rum und langsam bilden sich drei Stapel. Einer mit Jogginghosen, T-Shirts, Sweatshirts. Ich schätze mal die werde ich nicht behalten dürfen. Ein weiterer mit Tops, Jeans und so weiter. Der dritte ist ein mickriger Haufen mit meinem schwarzen Kleid, meinen Pums und einem Rock.
"So, so. Ok, ich bringe dir dann morgen mal was mit." Ich hoffe inständig, dass sie einen guten Kleidergeschmack hat.
"Ok, weiter gehts.",und schon rennt sie zurück ins Wohnzimmer. Sie stresst so furchtbar rum!
In den nächsten Tagen lerne ich so einiges, was eine Frau anstellen kann um dem Mann den Kopf zu verdrehen. Insgeheim beschließe ich aber, dass ich trotzdem versuchen werde ich zu sein. Und teilweise erinnern die Lernphasen An Daenery und ihre Zofe (oder was sie auch ist), als sie mir zeigt, wie man guten Sex hat und wie es nicht weg tut.
Am letzten Abend muss ich mir mein schwarzes Kleid anziehen, in welchem ich mich wohl fühle, meine bequemen pumps und gehe ins Wohnzimmer, wo Maria und Raphael warten.
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"Sie ist so weit.", flüstert Maria laut und wir machen uns auf den Weg in die Innenstadt. Genauer gesagt gehen wir in die angesagteste Bar in dieser Stadt, in welcher alle wichtigen Verträge der Mafia beschlossen werden. Das liegt daran, dass sie so groß ist und man kaum auffällt.
Maria hatte mir ein Bild gezeigt auf welchem ein relativ gut aussehender Mann, welcher anscheinend der Sohn von El Lazza ist abgebildet ist. Aufgeregt gehe ich durch die Eingangstür.
