Kapitel 1

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Alles ist so grau und trübe. Die Wolken zogen sich noch weiter zu. Diese Stadt hatte keine Farbe mehr. Ihr wurde alles entzogen. Sogar der quietsch orange Laster schien trüb und verblast. Ich wohnte zwar schon seit 6 Jahren in dieser kahlen Großstadt namens Hamburg, aber ich hatte mich immer noch nicht dran gewöhnt wie grau hier alles schien.

Denn bis zu meinem 10 Lebensjahr wohnte ich mit meiner Mom und meinem großen Bruder in einen kleinen Dorf, mit herumlaufenden Katzen die von Hunden verfolgt wurden, hier und da mal ein Hühner- oder Pferdestall. Heute sehe ich nur noch Erfrorene oder Bettelnde Obdachlose, Plattgefahrenen Katzen, Tauben oder auch Igel.
Mein Vater verließ uns als ich 2 und mein Bruder 5 waren. Nach seiner kleinen Affäre und seiner Scheidung von unserer Mom zog er nach Amerika. Mein Bruder hatte immer ein besseren Kontakt zu ihm als ich, das war ja auch klar denn 1.Kannte ich ihn kaum und 2. Hasste ich ihn und somit war er für mich gestorben. In meinem ganzen Leben hatte ich ihn ja auch nur 5 mal gesehen, aber auch nur weil er kurz in Deutschland zu Besuch war.
Seit ich 5 bin habe ich einen neuen Vater. Vor kurzem hatte ich auch seinen Namen angenommen.
Kurz bevor Mein Bruder John, 21 wurde wollte er nach Amerika reisen, sein ganzes Leben wollte er schon dahin. Sein ganzes Zimmer war voll von dieser Golden Gate Bridge, dem Timesquare und der Statur mit der Fackel in der Hand. Aber leider wollte das Schicksal es ganz anders und nahm ihn uns, und zog mich dabei mit in die endlose Tiefe der Depressionen.
Versteht mich ich habe mich nie geritzt, oder Drogen genommen um es mir leichter zu machen. Nein ich wollte und bin immer aufs ganze gegangen. Und wenn ich mich doch mal geritzt hatte dann Tief. Meine Mutter ging mit mir zu Ärzten und Psychologen. Aber niemand hat die Macht oder Ansatzweise den Willen mich da rauszuholen.
Nach den 4 Erfolglosen Selbstmordversuchen hatte meine Mutter keine Kraft mehr. Entweder kam ich wieder zu Verstand oder ich hatte wieder diesen scheiß guten Schutzengel.
Meine Mutter verstand mich schon die ganze Zeit nicht diese komischen „aggressiven" Bands, das ganze schwarz und dann noch dieses komische Zeug namens „Band Merch". Sie verstand oder eher gesagt erlaubte es auch nicht meine Haare zu färben, ich war verdammt noch mal 19.
Diese komische stillgeschwiegene Fahrt zum Flughafen übersprang ich mit meinen Kopfhörern und meinen Lieblingsbands.
„Wir werden dich vermissen." Erstickte die Stimme meiner Mutter in meinem Haar als sie mich umarmte. Die Augen meiner Mom und meines Dads glichen Wasserfällen, genauso wie meine. In Gedanken gab ich meinem Schutzengel einen freundlichen und dankenden Stinkefinger.

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Hallu
Hoffe es hat euch gefallen ^^
Verbesserungsvorschläge sind immer gerne gesehen :3



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