Kapitel 1

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„Was? Ich soll auf ein Internat!?", kaum zu glauben, aber meine Eltern hatten echt vor mich auf ein Internat abzuschieben. Mir fiel es schwer meine Tränen zu unterdrücken.
Vor ein paar Wochen hieß es noch Urlaub in Paris und jetzt sollte ich meine letzte Ferienwoche in einem Internat verbringen.

„Ja Tamara, aber jetzt reiß dich zusammen! Es ist Familien Tradition in seinem sechzehnten Lebensjahr auf das „Royal-Princess and Prince"Internat zu gehen. Ich zum Beispiel habe dort sogar deine Mutter kennen gelernt, also mach, bitte kein Drama daraus. Außerdem wirst du dort viele Freunde finden!", streng sah mein Vater, der König, mich an. Für ihn war die Sache damit erledigt, ob ich wollte oder nicht. Trotzdem meinte ich etwas Verzweiflung in seinem Gesicht erkennen zu können, doch weshalb sollte er verzweifelt sein?
Traditionen waren meinem Vater schon immer wichtig, doch nie hätte ich erwartet von ihm deswegen auf ein Internat geschickt zu werden.

Doch was eine Prinzessin denkt ist ja sowieso egal. Immer nur des Königs Worte zählen. Oh wie ich das hasse!

Und meine Mutter fügte noch an: „Dein Vater hat recht, probiere es doch wenigstens mal aus."
Erst machten mich ihre Worte wütend, von ihr hätte ich nie gedacht, dass sie mich aus ihren Händen geben würde. Doch dann wurde ich Traurig. Ich wollte nicht weg, ich wollte nicht in eine Fremde Umgebung, wo ich keinen kannte.
Ich konnte einfach nicht glauben, von meiner Familie weg geschickt zu werden.
Ich wollte etwas erwidern, doch mir fehlten die Worte, deshalb ging ich schweigend und bedrückt auf mein Zimmer.

Nach ein paar Minuten, kam meine Mutter hinein. Sie setzte sich neben mich auf mein Bett, in dem ich schon lag und die Decke anstarrte.
„Tam, ich weiß wie du dich fühlst", begann sie. Doch sie wusste es nicht, man sagt das einfach immer nur so, um seinem Gegenüber das Gefühl zu geben, er wäre nicht allein.
„Bitte verstehe uns. Du weißt doch wie dein Vater in Sachen Traditionen ist und vielleicht tut es dir auch gut neue Erfahrungen zu sammeln. Bitte Schatz, probier es doch wenigstens einmal aus, tu es für mich."
Hoffnungsvoll, aber auch mitleidig sah meine Mutter mich an.
Vielleicht hatte sie recht, ich sollte es wenigstens Probieren. Für sie.

Die ganze Nacht dachte ich über die Entscheidung meiner Eltern nach und irgendwann wurde mir bewusst, dass ich raus musste. Ich hatte noch nicht viel von der Welt gesehen und es wurde Zeit etwas neues auszuprobieren.

Ich begann also mit dem Packen, bei dem mir meine Zofe natürlich half.
Auch meine Mutter stand daneben und beobachtete argwöhnisch was ich alles so einpackte. Ab und zu wies sie mich noch auf Dinge hin, die ich unbedingt bräuchte und ich keines Falls vergessen durfte.
Ich fand es fast schon amüsant,da ich schon jetzt wusste, dass ich diese Dinge auf keinen Fall brauchen würde.

Mit der Zeit löste allein die Vorstellungen, die ich von dem Internat hatte, in meinem Bauch ein Kribbeln aus.
Eine Solche Aufregung hatte ich schon lange nicht mehr gespürt. Im Palast passierte ja auch nichts spannendes, das spannendste waren warscheinlich die Besuche irgendwelcher Politiker.

Traurig aber auch aufgeregt betrachtete ich mein Zimmer ein letztes mal, vor meiner Abreise.
Meine Zofe nahm mich in den Arm und wünschte mir Glück.
Ich lief noch einmal durch das ganze Schloss und verabschiedete mich von jedem Zimmer, fast jedem, manche Zimmer waren selbst für Prinzessinen verboten.

„Machs Gut, Pass auf dich auf und lass von dir hören!", sagte mein Vater zu mir, als er sich verabschiedete.
Ich meinte sogar etwas Traurigkeit in seiner Stimme hören zu können.
Doch das machte es auch nicht besser, heulend umarmte ich ihn.
Und plötzlich bekam ich Zweifel, würden die Leute im Internat mich mögen? Wie werden sie auf mich reagieren?
Doch ich wusste es gab kein Zurück mehr, auch wenn ich die ganze Zeit hoffte, meine Eltern würden sich doch noch um entscheiden.

Und dann sollte es los gehen, meine Mutter begleitete mich in unserer Limousine noch zum Flughafen und die Zeit im Auto nutzte ich noch, um mich auch von ihr richtig zu verabschieden.

Traurig fiel ich ihr um den Hals. Ich vermisste sie jetzt schon.
„Mach dir bitte keine Sorgen, ich pass auf mich auf!", flüsterte ich ihr ins Ohr. Sie nickte und wischte mir eine Träne aus dem Gesicht.
Da waren sie wieder, die Zweifel die an mir nagten.
Am liebsten wollte ich schreien: „Nein, Bitte,Ich möchte nicht, lasst mich zu Hause bleiben, Ich schaff das nicht, Ich bin noch zu klein.

Ich würde sie und Vater so vermissen.
„Bitte versprich, dass du dich meldest.", mahnte sie mich. Und ich konnte mich gar nicht mehr von ihr Trennen.

Mein Herz pochte wie verrückt, als ich aus der Limousine stieg. Nun musste ich alleine weiter, meine Mutter musste zurück, sie hat zu Hause viel zu tun.
Und wieder überkam mich das Gefühl der Verzweiflung, doch es fühlte sich richtig an als ich ausstieg und meiner Mutter einen letzten Kuss auf die Wange drückte.
Ich hörte noch wie sie mir "Ich hab dich lieb" hinterher rief und dann betrat ich die riesige Flugzeug Halle.

Ich atmete noch einmal tief durch und stieg dann in das Flugzeug ein.
Jetzt sollte es also los gehen.
Ich spürte, wie das Flugzeug abhob und ich meine Heimat hinter mir lies.
Die Gebäude unter mir wurden immer kleiner und bald nur noch Flecken. Ich weinte und hatte Angst davor aus dem Flugzeug aus zu steigen,
doch irgendwann schlief ich ein.

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Hallo!
Ich hoffe euch wird mein Buch "Wenn die Prinzessin liebt" gefallen und bedanke mich schonmal im vorraus für alle Leser! Viel Spaß beim lesen noch und Bis Bald!

Vielen Dank an Photosynthese für das wunderschöne Cover!😍♡

Zurzeit ist mein Buch in Überarbeitung, also wundert euch nicht, wenn manche Kapitel anders sind wie andere!
~mystorys8 ❤
[Jeden Samstag oder Sonntag werden neue, überarbeitete Kapitel hochgeladen!]

Wenn die Prinzessin liebt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt