Kapitel 31

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Mein Zimmer sah leer aus. Ohne Lucy fühlte es sich falsch an. Vorsichtig lief ich darin auf und ab. Mit den Fingern strich ich sanft über Lucys frisch gemachtes Bett. Nie wieder würde sie hier liegen.
Langsam tapste ich in Lucys altes Badezimmer, ohne den Shampoos die immer überall herum lagen sah es lehr aus. Ich wusste noch genau, wie ich Lucy hier das erste mal begegnet bin, was hat sich nur alles verändert in der Zeit...
Auch ich fühlte mich lehr. Lucy war meine Freundin. Meine beste Freundin.
Doch in letzter Zeit, wurde der Abstand zwischen uns immer größer. Sie wurde Reifer, genauso wie ich.
Menschen werden von den Geschehnissen um sie herum und dem was ihnen selbst widerfahren ist geprägt. Alles hat eine Auswirkung auf unseren Charakter, so sind wir, wie wir sind.

Auf den blank geputzten Marmorfliesen, nahm ich auf einmal ein Braunes Ding war.
Ein Haargummi von Lucy, sie musste es wohl vergessen haben.
Ich streifte es über meinen Arm.
Vielleicht sollte es so sein, jeder seinen Weg.

„Tamara.", ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir. Ganz in Gedanken, fuhr ich erschrocken herum. Margreth, meine angebliche Mutter.
„Hallo.", begrüßte ich sie Bitter und musterte sie von oben bis unten.
Man konnte sehen, wie ähnlich sie Arthur war. Dieselben Smaragdgrünen Augen, die blonden, mit grauen Stränen durchzogenen Haare trug sie zu einem Strengen Dutt.
Ich könnte es mir nicht vorstellen, wie ähnlich ich ihr sehen sollte. Jedenfalls nicht vom Charakter!
Das allein konnte man schon an meiner Frisur erkennen, die ich nur in der Schnelle zu einem lockeren, herunter hängendem Dutt zusammengebunden hatte.Eine menge Stränen standen ab.
„Ich wollte nur fragen, ob du nicht mit uns essen gehen möchtest?", fragte Margreth freundlich.
Pah! Das konnte sie vergessen. Ich spiele doch hier nicht die verschollene Tochter, es war schließlich ihre Entscheidung mich weg zu geben. Pech gehabt!
Höflich lehnte ich demnach ab.
Margreth gab sich zufrieden und ging.

Ich zog mir mein Nachthemd an und wollte schlafen, was nicht sehr gut klappte.
Ich starrte die ganze Zeit nur zur decke, wartete darauf das Lucy herein kam und wir für immer Freundinnen bleiben würden.
Aber was ist schon Für immer?∞ wahrscheinlich doch nur eine liegende Acht.
Nach Gefühlten 10 Stunden, eigentlich waren es nur 45 Minuten, konnte ich nicht mehr. Leise schlich ich aus dem Zimmer.
Ich wollte zu Phil.
Ich kam auch ganz gut voran, doch plötzlich „Tam!", vor Schreck sprang ich hoch. Arthur lachte, ich hatte ihn gar nicht kommen hören. „Was sollte das!?", fuhr ich ihn an. Er zog die Augenbrauen hoch. „Mein Zimmer ist da drüben, Sorry das du Schreckhaft bist! Aber was machst du eigentlich hier? Und vorallem in dem Outfit!", meinte er. Genervt rollte ich mit den Augen, doch im nächsten Moment tat es mir auch schon wieder leid.
„Tud mir leid. Ich kann nicht schlafen.", erklärte ich ihm dann. „Kein Wunder, es ist auch erst halb Acht und wo wolltest du so hin?"
Ich wurde ein wenig rot. „Wohin ich nunmal wollte.", sagte ich dann keck. Arthur lachte. „Okay, zu Phil.", meinte er.
Beleidigt schaute ich ihn an, doch dann musste ich auch lachen. Mein Auftritt musste auch komisch sein, eine Prinzessin, Barfuß, im Nachthemd, schleicht um halb Acht durch einen Flur.
Jetzt konnte ich nur hoffen, das keine anderen Schüler den Flur entlang laufen würden.
Doch wie es mein Schicksal will, zu früh gehofft. Schon hörte ich die Schritte und Stimmen, von anderen Mädchen.
Beschämt versuchte ich mich hinter Arthur zu verstecken.
Immer mehr versuchte ich hinter seinem Rücken zu verschwinden, doch als die Mädchen vorbeiliefen, war es mir gar nicht mehr so sehr Peinlich.
Und...ich erkannte ein Mädchen plötzlich!
Kate!
Erfreut, mal wieder eine Freundin zu Treffen, kam ich hinter Arthur hervor. Die Mädchen musterten mich von oben bis unten, auch Kate.
Ich wollte gerade etwas sagen, da flüsterte Kate den anderen etwas zu. Daraufhin musterten diese mich nochmal, nur sehr viel spöttischer.
Dann liefen sie ohne ein Wort zu sagen an mir vorbei.
Mitleidig sah Arthur mich an.
„Was haben nur alle gegen mich? Hab ich mich wirklich so stark verändert?", fragte ich traurig, mehr mich selbst als Arthur.

Wenn die Prinzessin liebt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt