Kapitel 41

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Verdutzt blieb ich vor der Tür stehen. Was war das grade denn bitte?
Vorsichtig klingelte ich nochmal an der Tür, vielleicht war das ganze nur ein Versehen.
Ich wartete wieder kurz, doch keiner öffnete.
Was hatte diese Frau gegen mich?
Vielleicht wusste sie nicht wer ich war und dachte ich wäre nur eine Fremde. Was ich auch war.
Vorsichtig klingelte ich noch einmal um der Frau meine Notlage zu erklären.
Ich wartete wieder. Nervös kaute ich auf meiner Lippe.
Ich merkte auf einmal wie ein Auge durch den Tür Spion blickte, doch sobald ich erblickt wurde, verschwand es wieder.
„Hey! Verschwinden sie jetzt sofort von meinem Haus! Man hat schon genug Ärger mit euch!", ertönte plötzlich wieder die Stimme der alten Frau, die ziemlich zornig klang.
Enttäuscht und verdutzt drehte ich mich um und lief ein Stück.
Die alte Frau ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Aber ich wollte noch nicht auf geben.
Hoffnungsvoll und zuversichtlich steuerte ich auf das nächste Haus zu.
Es sah von außen fast genauso aus wie das Erste, nur ein wenig Größer.
Und es gab auch hier eine Klingel. Ich drückte entschlossen darauf.
Es dauerte nicht lange bis ein kleines Mädchen mir die Tür öffnete.
Sie hatte braunes Haar, welches zu zwei Zöpfen geflochten war und an ihrem Lachen konnte man eine große Zahnlücke erkennen. Ich schätzte sie auf sechs Jahre.
„Hallo", begrüßte sie mich mit ihrer Piepsigen stimme.
„Hey. Ich bin Tamara und ich brauche dringend ein Telefon, es ist wirklich ein Notfall. Ist deine Mami vielleicht auch da?", fragte ich sie lieb.
Das Mädchen schüttelte den Kopf.
„Mama ist da", mit dem Finger zeigte sie in den Himmel hinauf, „Nur Francesco ist da."
Mit großen Augen schaute ich sie an.
„Wie heißt du?", fragte ich.
„Marie und du heißt Tamara."
„Ja", ich nickte. Die kleine beeindruckte mich sie hatte so etwas starkes, fast schon erwachsenes an sich, obwohl sie noch so jung war. Und ich merkte, dass sie mir ähnelte.
„Jesco!", rief sie in das Haus und es dauerte nicht lange da kam ein Junge, nicht viel älter als ich, mit den gleichen Braunen Haaren wie Marie, an die Tür und ich erzählte ihm von meinem Wunsch.
„Ähm, ja, Telefon.", stammelte er wurde dabei etwas rot.
„Komm", Marie nahm mich an die Hand und führte mich in ein großes Treppenhaus. Der Boden war aus Marmor und alles sah wirklich edel aus.
„Da jetzt kannst du telefonieren", meinte Marie und drückte mir ein Kabelloses Telefon in die Hand.
Mit zitternden Fingern tippte ich langsam die Nummer ein.
Es tutete ein paar Sekunden, bis jemand abhob.
„Ja?", mir kamen die Tränen bei Phils Stimme. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit als ich sie zuletzt gehört hab.
„ Phil? Ich bin es Tamara...."
„Tam! Oh meine Liebe, mein Schatz, meine Geliebte. Ich mache mir solche Sorgen, wo bist du? Du solltest mal sehen was hier los ist, Arthur sitzt die ganze Zeit nur traurig rum und ich fühle mich so leer ohne dich, mein Schatz es Tut mir so leid", redete er ersteinmal drauflos.
Ich wusste gar nicht was ich darauf hätte sagen sollen. Ich liebte ihn noch und zwar sehr. Und spätestens als ich bemerkte wie er dem Bus hinterher rannte war mir klar das er es auch tat.
So schwer es mir auch fiel, manchmal musste man vergeben und vergessen um weiter zu kommen.
„Phil! Ich bin hier in so einem kleinem Örtchen, bitte hol mich ab, bitte ", sagte ich und erklärte ihm wo genau ich mich befand.
Marie saß dabei still daneben und reichte mir ein Taschentuch für meine Tränen, auch Francesco wusste nicht recht was er tun sollte und ich war sehr froh darüber, dass Phil kommen würde.

Wenn die Prinzessin liebt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt