Kapitel 43

1.3K 57 0
                                    

Dieselben Haare, dieselben Augen.
Er war immer noch der, in den ich mich verliebt hatte, oder?
„Guten Tag", hörte ich seine tiefe, raue Stimme, wie sie Marie begrüßte.
Mein Herz schlug wie verrückt, als ich Schritte in Richtung Küche hörte.
„Wo ist sie?", fragte Phil.
„Hier entlang, hier", Marie trat in die Küche, gefolgt von einem Mann.
Ich wünschte ich könnte mein Mann behaupten.
In seinen blauen Augen lag tiefe Besorgnis und Müdigkeit.
„Tamara", flüsterte er.
Traurig sah ich ihn an.
Ich wollte gerade etwas sagen, als ich sah wie Francesco auf die Knie fiel.
„Herrscher, ....bitte....", stammelte er vor sich hin.
„Ich bin nicht der Herrscher. Mein Vater ist es. Bitte steh auf", bei der Erwähnung seines Vaters wurde sein Blick hart und seine Stimme verachtend.
Ich wusste dass er seinen Vater nicht leiden konnte und sein Vater ihn nicht, doch so habe ich ihn noch nie erlebt.
Schnell stand Francesco auf und wischte sich den Staub von der Hose.
Man konnte sehen dass er Angst davor hatte etwas Falsch gemacht zu haben.
„Phil",sagte ich kühler wie beabsichtigt.
„Ich glaube wir haben einiges zu klären", er nickte mir zustimmend zu.
Marie zog Francesco mit aus dem Raum, sie hatte wohl verstanden dass es besser wäre wenn wir alleine redeten.
Schnell zog sie die Türe hinter sich zu.
Phil blieb stehen wo er war. Sein Blick sah verletzt aus.
„Danke, dass du gekommen bist", sagte ich.
„Danke, dass du mir hinterher gelaufen bist, dass du meine Hand gehalten hast wenn ich dich brauchte, Danke für jedes einzelne Wort dass du mit mir gewechselt hast, Danke, dass du mir die anderen Seiten der Welt auch gezeigt hast, Danke für alles",
Nach diesem Redeschwall sah ich ihn erst einmal lange an. Und er schaute mich an.
Seine Mimik war ausdruckslos und ich wurde aus ihm einfach nicht schlau.
Das machte mich traurig.
„Phil", flehte ich flüsternd.
„Es tut mir leid", war alles was er zu mir sagte. Vier kleine Worte, die so viel in mir bewegten.
Ich stand auf und ging auf ihn zu.
Ich stand direkt vor ihm, hob meinen Kopf und sah ihm in die Augen.
Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut.
Dann plötzlich zog er mich zärtlich an sich heran, blickte mir lange tief in die Augen und küsste mich.
Es war der schönste Kuss den ich je gehabt hatte.
Es fühlte sich richtig an.

Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns dann endlich von einander.
„Ich liebe dich", sagte er liebevoll und streichelte mir über die Wange.
„Ich liebe dich auch"
Dann schwiegen wir.
„Was sollen wir tun?", fragte er mich dann.
Ich schluckte.
„Lass uns hier bleiben. Marie und Francesco sind sehr nett sie boten uns an hier zu leben. Es gibt nichts wofür es sich für mich noch lohnt auf zu stehen und Prinzessin zu bleiben.
Arthur ist König.
Maxim wird König.
Ich will bei dir sein und mit dir glücklich werden für immer", meinte ich.
Phil schwieg.
Es war noch gar nicht so lange her, dass ich ihn kennen gelernt habe.
Auf einmal stürzte mein ganzes Leben auf mich ein, es war ganz plötzlich, kam ganz ohne Vorwarnung und tat doch so weh.
Ich erinnerte mich an Lucy, meine Beste Freundin, die Ich vergessen und verloren hatte.
Josh, meinen ersten so richtigen Freund, der bei einem Angriff umgekommen ist.
Arthur, meinen Zwilling, von dem ich noch gar nicht solange wusste.
Meine Zeit auf dem Internat, die zu viele Geheimnisse mit sich brachte.
Meine Mom und meinen Dad, der jetzt allein für Maxim sorgen musste.
Es war so viel und doch noch gar nicht solange her...
Dann fiel ich auf die Knie, ich weinte als ich an all diese Dinge dachte, und fragte mich, was ich in meinem Leben nur Falsch gemacht hatte.
Ich merkte wie Phil sich langsam neben mich setzte, mich in den Arm nahm und mit mir weinte.
Es musste ein komischer Anblick sein, ein Prinz und eine Prinzessin saßen weinend auf einem Küchenboden.
Aber was sollten wir tun, ich hatte das Gefühl alles verloren zu haben, Phil wollte ich nicht verlieren.

Unser Entschluss stand fest, wir zogen bei Marie und Jesco ein, bis wir ein freies Haus in der Nähe gefunden hatten.
Mein Vater war anfangs verärgert, dass ich alles aufgeben wollte, doch er akzeptierte es und lies mich gehen.
Phil wollte seine Familie nicht anrufen, er meinte es wäre besser sein Vater wüsste nicht wo Phil war.
Und ich hatte endlich einen kleinen Lichtblick, in meinem Leben.
Wäre da nicht Arthur. Ich hatte Angst davor in anzurufen, er war immer für mich da und jetzt lies ich ihn im Stich.
Doch ich wusste, es ist meine einzige Chance ein neues Leben zu beginnen.
„Ruf ihn an", drängte Phil, er nahm meine Hand um mich zu beruhigen.
Am anderen Ende der Leitung tutete es ein laar mal, dann wurde abgehoben.
„Ja?", hörte ich Arthurs Stimme.
„Arthur...", sagte ich.
„Tam, mein Herz, wo bist du? Ich mache mir solche Sorgen!",
„Arthur, Phil ist bei mir, mir geht es gut. Ich werde hier bleiben und zusammen mit Phil hier ein neues Leben beginnen, ohne Krone...", erklärte ich rasch und mein Herz klopfte wie wild.
Das andere Ende der Leitung verstummte.
„Arthur?", fragte ich vorsichtig, doch es kam keine Reaktion.
„Tam...", endlich meldete er sich „Du weißt, dass ich nur will dass du glücklich bist..., Bist du glücklich?"
Ich dachte kurz nach, doch meine Entscheidung stand fest. „Ja, es fühlt sich richtig an", antwortete ich ihm.
„Dann soll es so sein, Egal was du tust ich werde dich immer Lieben und immer für dich da sein, aber bitte pass auf dich auf und melde dich bei mir", meinte Arthur und mir fiel ein Stein vom Herzen „Danke, dass du das sagst, bedeutet mir sehr viel"
Arthur gab uns noch seinen Segen und wir verabschiedeten uns von einander.
Ich lachte, nach gefühlten Tagen war es schön endlich mal wieder ein echtes Lachen auf den Lippen zu haben.
Phil nahm mich in den Arm. „Ich liebe dich", flüsterte er und ich musste noch mehr Lachen.
Ich war so froh, denn jetzt konnte unserer Liebe nichts mehr im Weg stehen.

Wenn die Prinzessin liebt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt