Kapitel 16

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Ich starrte Josh an. Ich konnte nicht wegsehn. Irgendwie war ich wütend aber auch traurig. Am meisten war ich aber enttäuscht.

Peinliches Schweigen füllte den Raum. Bis Phil es brach. „Hallo, Margo." „Hallo, du musst dann Tamara sein?", sie schaute mich an. Kein Knicks. Keine Gefühle.
„Ja.", sagte ich mit fester Stimme. „Tamara, es tut mir leid. Liebes...!",

Josh sprang auf und ging auf mich zu. Doch Margo stellte sich vor mich schlug Josh. „Das musste jetzt mal sein!", sagte sie. „Fass mich bloß nicht mehr an Josh, du...!", zischte ich, doch ich konnte die Tränen nicht unterdrücken.
Margo wollte vorsichtig einen Arm um mich legen, doch ich wich zurück.
Sie sah mich an.
Ich starrte immer noch mit Tränen in den Augen Josh an. Josh.

„Tamara”, flüsterte er. Ich wollte zu ihm gehen, mich neben ihn setzen ihn in den Arm nehmen.
Vorsichtig ging ich auf Josh zu.
„Was soll das hier? Was ist das für ein Spiel?”, schluchzte ich.
Phil kam auf mich zu und zog mich zurück.
Sein Blick war Hasserfüllt. Doch die Enttäuschung darunter konnte er nicht verbergen.
„Los Josh! Rede!”, Phil spie die Worte geradezu aus.

„Tamara, mein Herz, du darfst ihnen nicht glaube-”

„Hör auf!”, unterbrach Margo ihn.

Ich wollte ihm so gerne glauben, wollte mir vorstellen dass das alles eine große Lüge ist. Aber es fiel mir so schwer, wenn ich dabei Phil und Margo ansehen musste.

„Du bist ein Idiot, Josh! Wieso hast du das getan?! Wieso hast du nicht eine Sekunde lang an mich gedacht? Ging es dir um ihr Geld? Wir hätten eine gemeinsame Zukunft haben können!”,
Margo brach schluchzend auf dem Boden zusammen.
Phil kniete sich zu ihr.
Josh blickte zu Boden.
Und plötzlich blickte er mich an und es traf mich wie ein Blitzschlag.
Es war wahr. Alles was Phil mir erzählte, was Margo gesagt hat.
Josh war ein Idiot.

„Ich...”, fing Josh an.
Doch plötzlich schaltete sich Phil ein.
„Ja genau! Immer nur du! Du weißt es genau, du hast mich hintergangen. So etwas macht ein Freund nicht. Und du warst mein Freund. Mein bester”, Phils plötzlicher Wutausbruch verwirrte mich noch mehr. Was macht ein Freund nicht?
Mein Herz pochte wie wild, das war alles zu viel für mich.

„Phil, es tut mir leid! Du bist ein Prinz, du hast doch eh schon alles! Du hättest sie verletzt! Ich konnte das nicht zulassen!”,schrie Josh Phil an.
Margo saß immer noch schluchzend auf dem Boden.
Sie tat mir sehr leid.
Aber ich musste Klarheit in diesen Streit bringen.

„Kann mir mal bitte einer erklären, was das jetzt eigentlich soll? Ich bin auch beteiligte”, sagte ich und wischte mir ein paar Tränen aus den Augen.

Ich machte mir Gedanken,
Habe ich Josh wirklich geliebt?
Diese Frage schwirrte mir die ganze Zeit im Kopf herum.
Phil blickte zu Boden.
Josh starrte ihn an, ich meinte sogar etwas schaden Freude in seinem Gesicht erkennen zu können.

„Tamara”, begann Phil. ”Nach deiner Absage zum Ball, also Josh wusste davon, dass ich dich fragen wollte und es auch tat und das hat alles einen Grund, also ich wollte dich kennen lernen und naja, dann hast du gesagt du hättest schon einen Freund und ich wurde neugierig und hab dich am Ball beobachtet” , ich hielt die Luft an.
Wollte mir Phil gerade eben indirekt sagen, dass er eifersüchtig war?
„Und dann habe ich Josh erkannt und er wusste genau dass..., also dass ist alles etwas kompliziert...”
Ich wollte eigentlich gar nicht mehr hören.
Und meinte so langsam zu kapieren worauf Phil hinaus wollte.
Es würde alles einen Sinn ergeben.

„Soll das etwa heißen, du...”

„Nein! Ich finde dich einfach nur atemberaubend...”, Phil errötete.

Wenn das alles nicht so kompliziert wäre hätte ich jetzt laut los gelacht.
Phil fand mich atemberaubend?
Ich wollte das eigentlich gar nicht glauben.

„Okay, ich gehe jetzt. Das ist zu viel für mich” und mit diesen Worten stürmte ich aus dem Zimmer.
Versuchte mich daran zu erinnern wie wir her gekommen sind.
Doch ich kam nicht weit, denn Phil tauchte plötzlich neben mir auf.

„Komm ich zeige dir den Weg”, sagte er.
Schweigend lief ich ihm hinterher.
„Ähm, es ist wohl besser wenn wir über diese Geschichte kein Wort verlieren, also wegen der Verkleidung mit Josh und so”, meinte Phil und ich nickte.
Meine Gedanken drehten sich einfach nur noch um eines. Phil fand mich atemberaubend.
Ich konnte ihn nicht leiden, ich wusste nicht ob er das jedem zweiten Mädchen sagte, wahrscheinlich wohl schon aber ich fand es unglaublich süß.
Und ich hasste mich dafür.
Phil würde mich verletzten dieser Idiot, da war ich mir sicher.

„Du solltest dich jetzt besser ausruhen. Es ist schon spät. ", sagte Phil als wir vor meinem Zimmer standen. Ich nickte.
„Ähm..Also Danke dass du das für dich behalten wirst und ja,Gute Nacht”, meinte ich und schloss die Tür zu meinem Zimmer auf.
„Gute Nacht, kleine Rose", flüsterte Phil noch und ging.

Lucy lag noch wach auf ihrem Bett. „Hey, ich bin wieder da.", begrüßte ich sie schnell und ging ins Bad. Lucy folgte mir. In meinem Bad setzte sie sich auf den Badewannenrand. „Wie wars?", fragte sie leise. „Ich und Jo haben uns getrennt. Er ist ein Idiot.", erklärte ich ihr, was eigentlich nicht gelogen war, doch trotzdem versetzte es meinem Herz einen Stich, daran denken zu müssen.

„Oh" „und bei dir?", fragte ich. „Auch nicht besser.", antwortete Lucy. Ich hakte nicht weiter nach. Ich musste erstmal mit meinen eigenen Problemen fertig werden. Deshalb ging ich ziemlich schnell ins Bett. „Gute Nacht, Lucy", sagte ich und wollte gerade die Augen zumachen, als Lucy zu schluchzen begann. Ich stieg aus meinem Bett und legte mich neben sie unter die Decke. Lucy schluchzte weiter, aber ich lies sie. Fürs Trösten hatte ich heute echt keine Kraft mehr. Wenn sie es mir sagen will, dann wird sie es schon tun. Und so wollte ich gerade wieder einschlafen, als Plötzlich ein Wachmann in unser Zimmer gestürmt kam. Kurz darauf ertönten Sirenen.

Wenn die Prinzessin liebt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt