Kapitel 7

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Schnell nahm ich meinen Arm weg. Hoffentlich hat Miss Swann nichts gemerkt. Für eine Prinzessin gehört es sich nicht, mit Angestellten zu sprechen(wenn es keine Befehle sind) und geschweige denn den Körperkontakt...
„Josh!", rief Miss Swann. Josh verbeugte sich und ging auf sie zu. Natürlich knickste ich auch.
„Wie kann ich ihnen helfen?", fragte Josh Miss Swann
„Wie macht sich Lady Tamara?", mit einem strengen blick starrte sie mich an. Irgendwie bekam ich automatisch eine Gänsehaut, ob sie etwas bemerkt hatte?

„Sie ist noch etwas ungeübt aber auf dem besten Weg alles zu lernen. Sie gibt sich wirklich mühe!", erzählte Josh.
„Sehr gut, Lady Tamara, in einer Stunde dürfen sie schluss machen und sich von einem Klassen Kameraden den Stoff besorgen, ähm ich glaube Prinz Phil hat sich um ihren Stoff gekümmert!", sagte Miss Swann zu mir.
Ich nickte und lächelte sie nett an. „Auf Wiedersehn!", verabschiedete Miss Swann sich und verlies dann den Stall.

Ich könnte kotzen, wieso kümmerte sich ausgerechnet Phil um meine Schulsachen?
Genervt kickte ich gegen einen Heuballen.

Aber Joshs Grinsen war nicht zu übersehen.
„Was ist?”, fragte ich deshalb genervt.
Seine Schadenfreude war nicht zu übersehen.
„Prinz Phil Also?", neckte er mich und lachte.
Ich rollte die Augen.

„Du bist der erste Junge, der nicht eifersüchtig auf ihn ist!", ich zog grinsend meine Augenbrauen nach oben.
„Wieso sollte ich auch. Er ist ein unfreundlich und beschmutzt die Ehre eines Prinzen. Keiner kann ihn leiden, außer ein paar Ladys, und sein Vater hasst ihn fast. Deshalb wurde er auch aufs Internat abgeschoben, keiner will ihn auf dem Thron sehen. Außer seine Mutter sie hält zu ihm egal was er macht ", erzählte mir Josh.
Das wusste ich ja gar nicht über Phil. Klar dass er ein Macho war, war offensichtlich aber dass sein Vater ihn hasst...irgendwie hatte ich Mitleid.

„Woher weißt du das alles Josh?", fragte ich ihn.
„Ich bin zwar nur ein Angestellter, aber hasst du dich schonmal gefragt wo die Prinzen ihren Kummer raus lassen, wir haben Schweigepflicht"
„Du bist also der Kummerkasten, der all die Gedanken der Prinzen und Prinzessinen mit sich rum schleppen muss?", fragte ich vorsichtig.
Josh nickte „sozusagen"
Irgendwie tat Josh mir jetzt auch leid. Er ist so freundlich, und muss mit so vielen Problem rum laufen.
Seine Eigenen sind ja schon schwer genug.

„Das Tut mir leid. Du hast das echt nicht verdient,Josh", sagte ich mitfühlend.
Josh zuckte nur mit den Schultern. „Ähm..., also wenn du mal jemanden zum Reden brauchst..., ich höre gerne zu”, meinte ich, damit er sich auch mal irgendwo ausheulen konnte.
Ich weiß beim besten Willen nicht, wie ich auf diese Idee gekommen bin, aber irgendwie mochte ich Josh, er hatte so eine Ausstrahlung...    

Josh lachte, sein Josh lachen, ich hatte noch nie eine Person gesehen, die so viele Probleme hat und trotzdem so viel lachte.
„Das ist echt nett, ich werde es mir merken”

Dann fing er wieder mit der Arbeit an und ich begann auch wieder den Mist aus der Box zu schaufeln.

„Josh!”, rief ich, als ich meine letzte Mistgabel in die Schubkarre schaufelte.
„Ich bin fertig!”, Freude strahlend hielt ich die Mistgabel wie eine Trophäe in die Luft.
Josh kam, um zu kontrollieren.
„Hey, super, du hast ja doch noch alles geschafft!”,lobte Josh mich.
Ich grinste.
„Und was ist, darf ich jetzt Reiten gehen?”, fragte ich ihn, immer noch grinsend.
Josh lachte, „okay”

Plötzlich ging die Tür auf.
„Lady Tamara, sie sind fertig, sie dürfen gehen”, sagte sie zu mir. „Natürlich nur, wenn sie richtig gearbeitet haben,Josh?”
„Sie hat sich wirklich angestrengt, für heute hat sie echt genug geschafft, würde ich sagen, wir wollten grade Reiten gehen”, Josh zwinkerte mir zu.
Miss Swann musterte uns beide von oben bis unten, dann meinte sie: „Na von mir aus, aber Lady Tamara, vergessen sie nicht um drei Uhr im großen Saal zu sein, Prinz Phil wartet dort mit ihren Schulaufgaben!”
Ich nickte, auch wenn ich liebend gerne auf Phil verzichtet hätte.

Miss Swann verabschiedete sich noch und ging dann.

„Komm, alle Pferde sind auf der Koppel!”, Josh führte mich aus dem Stall heraus, quer über den Hof zu einem etwas abgelegeneren Wiesen Stück.
Doch kaum hatte Josh das Tor zur Koppel geöffnet, begann es auch schon zu tröpfeln.
„Mist, hoffentlich wird der Regen nicht noch stärker!”, meinte Josh und schaute zu den Wolken hoch.
Doch diese sahen nicht besonders gut aus!
„Tut mir leid, aber ich weiß nicht ob wir da einen Ausritt machen können”, sagte Josh und man konnte wirklich Enttäuschung in seiner Stimme hören.
„Schade”, sagte ich.
„Du kannst schauen ob die Reithalle frei ist, aber normalerweise ist heute Unterricht um diese Zeit”, erklärte Josh mir.
Ich hatte aber auch keine Lust in der Halle zu Reiten, Ausritte waren viel schöner.
„Ne, vielleicht klappt's ja mal ein ander Mal”, enttäuscht wollte ich wieder zurück gehen, doch Josh hielt meinen Arm fest.
„Was ist?”, fragte ich ihn genervt.
„Ähm..., wenn du willst kann ich dir statt Reiten ein bisschen den Hof und den Garten zeigen”, schlug er vor.
Ich zog die Augenbrauen nach oben.
Es war ja nett, dass er mir das Anbot, aber ich hatte keine Lust im Regen mit ihm durch den Garten zu spazieren und außerdem, machte mich seine Anwesenheit sichtlich nervös.

„Nein danke, ich gehe lieber rein”, meinte ich also und wollte gehen.
„Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder”, sagte er, aber man konnte ihm schon wieder die Enttäuschung ansehen.
Dann ging ich, aber insgeheim hoffte ich wirklich, ihn wiederzusehen.

Wenn die Prinzessin liebt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt