Kapitel 15

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Die Person drückte mich fest an die Wand, sodass ich keine Chance hatte zu entkommen.
Mein Schädel brummte und mein Arm tat weh, ich musste mich wohl gestoßen haben. Langsam öffnete ich die Augen um der Person ins Gesicht sehen zu können.

Vor schrecken wäre ich fast nochmal in Ohnmacht gefallen, den vor mir stand niemand anderes als Phil.
Ich wollte schreien, aber Phil hielt mir die Hand vor den Mund.
Dann kam Wut in mir auf und ich fing an ihn mit meinen Füßen zu treten.
„Au, lass das, verdammt nochmal!”, zischte Phil, doch er schaffte es nicht meinen Tritten auszuweichen.
Ich versuchte immer fester zuzuschlagen, aber plötzlich hielt Phil mir ein Tuch unter die Nase, sofort schlossen sich meine Augen. Ich wollte ihn weiter treten, ich wollte schreien, aber ich konnte nicht. Ich konnte nichts tun und um mich herum wurde es plötzlich schwarz.

Als ich meine Augen wieder aufschlug, befand ich mich in einem engen, kleinen Raum. Ich vermutete eine Abstellkammer.
Mein Kopf schmerzte und ich versuchte mich langsam aufzurichten.
Doch eine Person hielt mich am Boden.
„Tamara, bleib liegen, das ist besser und stell deine Beine auf, das ist gut für den Kreislauf ”, befahl eine Stimme mir.
Ich dachte zuerst an Josh, doch dann fiel mir wieder ein, was Phil mir angetan hatte.
Ich wollte etwas sagen, aber ich fühlte mich zu schwach dazu.
Ich hielt meinen Kopf.
Ich bekam mit wie Phil eine Flüssigkeit in einen kleinen Becher abfüllte und ihn mir an den Mund hielt.
Ich presste meine Lippen aufeinander, der Typ musste verrückt sein und jetzt wollte er mich vergiften!
Ich bekam Angst und rutschte ängstlich ein Stück weg.
„Trink das, dann fühlst du dich gleich besser”, befahl Phil mir.
Ich versuchte meinen Lippen so fest wie möglich zusammen zu pressen, aber ich war schwach und Phil war stark.
Er schüttete mir die Flüßigkeit in den Mund. Ich schluckte und erwartete einen Schmerz oder wieder Schwärze,  doch nichts passierte.

Stattdessen fing ich an mich von Minute zu Minute besser zu fühlen.
Als meine Kopfschmerzen vergingen und ich mich wieder besser fühlte schrie ich Phil an.
„Lass mich hier sofort raus! Was willst du, ich schreie und irgendjemand wird mich schon hören,...”, Phil presste sofort wieder seine Hand auf meinen Mund. Ich versuchte ihm in die Hand zu beißen, aber es klappte nicht, so etwas funktionierte wohl doch nur in Filmen.
„Hör auf,Tam! Es tut mir verdammt nochmal Leid wenn ich dir wehgetan habe, aber ich habe dich gerade eben von einem Idioten gerettet!”
Ich hatte das Gefühl,  mein Herz blieb für eine Sekunde stehen.
Dann wurde ich wieder verdammt wütend.
„Der einzige Idiot von dem man mich retten müsste bist du, Phil! Wo ist Jo!-”
„Du meinst, Josh?”, unterbrach Phil mich. Ich hielt die Luft an.
„Wa-Was?”, stotterte ich. Mir wurde plötzlich verdammt heiß.
„Tamara, Margo hat Josh erkannt...”
Mein Herz schlug wie verrückt, wie, was? Er wurde erkannt und das ist alles meine Schuld! Ich hatte ihn dazu überredet zu kommen, wegen mir wird er jetzt vielleicht gefeuert und wo solle er dann hin? Ganz zu schweigen von dem, was mir passieren wird wenn mein Vater hiervon erfährt...
„Hör zu, eure kleine Verkleidung war ja nicht schlecht, aber Margo hätte Josh Überall erkannt, sie ist schließlich seine Freundin”
Ich schluckte.
„Nein, hör auf Lügen zu verbreiten! Was willst du?”, schrie ich.
Auch, wenn ich ein wenig Angst hatte, dass das was er gesagt hat stimmte.
„Überzeuge dich doch selbst! Josh und ich sind seit ich hier bin sehr gute Freunde, ich dachte wir hätten keine Geheimnisse, aber was er jetzt getan hat werde ich ihm nie verzeihen! Er ist ein Idiot!”
Ich schüttelte den Kopf. „Nein, nein, du lügst, wo ist er, ich will zu ihm!”, meinte ich und versuchte meine Tränen zu unterdrücken.
Ich kam mir vor wie in einem Traum, spielte mir vor dass es für all das eine Erklärung geben musste, doch meine Angst, dass es nicht so war, war stärker.

„Komm mit”, Phil half mir auf und führte mich dann einen langen Flur entlang. Diese Ecken des Internats hatte ich noch nie gesehen.
Wir gingen eine lange Wendeltreppe hinunter, anscheinend in den Keller.
„Gut, dass die meisten Angestellten auf dem Ball sind, dann wird uns hier niemand bemerken”, meinte Phil und klopfte dann an eine Holz Tür. Die Farbe daran war schon längst abgeblättert und eigentlich sah alles in diesem Keller sehr schäbig aus.
„Sind das die Zimmer der Angestellten?,fragte ich doch Phil antwortete nicht, denn schon wurde uns die Tür von einem hübschen Mädchen geöffnet. Sie hatte langes rot blondes Haar, sah aber sehr erschöpft und irgendwie wütend aus.
Ich glaube ich hatte sie im Großen Saal schon mal gesehen.
Nicht ungewöhnlich für eine Angestellte.
„Margo, dass ist Tamara”, stellte Phil mich vor.
„Kommt rein”, meinte sie Gefühlslos und wir traten ein.

Es war ein kleines Zimmer, mit Bett, Schrank, Waschbecken und sogar einer kleinen Einbau Küche.
Ich wäre am liebsten wieder raus gerannt, denn auf dem Bett saß Josh.

Wenn die Prinzessin liebt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt