Kapitel 27

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Um 23Uhr öffnete ich die Tür des Badezimmers wieder. Ich sah Lucy, sie lag auf ihrem Bett und starrte zur decke.
Schnell huschte ich zu ihr unter die Decke. Eine halbe Ewigkeit blieben wir neben einander liegen und schwiegen.
„Weißt du, Tam, ich denke.", sagte Lucy plötzlich. Ich drehte meinen Kopf in ihre Richtung und sah, wie ihr eine Träne die Wange hinunter lief. „In zwei Tagen werde ich von hier abreisen, ich und mein Bruder.", sagte sie. „Manchmal habe ich das Gefühl, dass Leben meint es gut mit einem, doch kaum fühlt man das, passiert irgendwas verdammt schrekliches und alles ist wieder scheiße", wieder lief Lucy eine Träne die Wange hinunter. „Ich fühle mich überschätzt! Alle wollen etwas von mir und meinen ich bekomm das auf die Reihe, aber ich kann nicht mehr Tam.", ich konnte Lucy nur zu gut vertehen und würde ihr zu gerne auch von meinen Problemen erzählen, aber ich konnte nicht. „Lu?", fragte ich. „Ja", „Versprich mir etwas.", sagte ich. „Wir bleiben fürimmer beste Freundinen, egal was passiert!" „Aber Tam. Das ist doch selbstverständlich!", jetzt drehte auch Lucy sich zu mir. Ich grinste. Dann schliefen wir ein.

Am Morgen wurden wir durch ein Klopfen an der Tür geweckt.
Müde streckte ich mich, PLUMPS!
Ich hatte ganz vergessen, dass ich zusammen mit Lucy in einem Bett lag und schubste sie beim strecken ausversehen raus.
Ich hörte ein kichern, am anderen Ende des Bettes. „Sorry!", sagte ich und musste dabei auch anfangen zu kichern. „Idiot!", meinte Lucy. Dann stand sie vom Boden auf und tat, als gäbe sie mir eine Ohrfeige. Wir beide kicherten nun was das zeug hielt. Und bis die Türe auf einmal aufging.

„Mutter!", rief ich freudestrahlend und lief ihr in die Arme. Müde blickte sie zu Boden. „Tam..." wir drückten uns kurz. „Schön das du hier bist!", begrüßte ich sie, obwohl ich genau wusste, WARUM sie hier war.
Verschlafen aber immer noch grinsend, tauchte Lucy hinter mir auf. „Guten Morgen, ich bin Lucy. Die Zimmerpartnerin Tamaras.", sagte Lucy höflich und knickste.
Meine Mutter lächelte flüchtig, dann wand sie sich wieder mir zu. „Bitte zieh dich um. In einer Stunde treffen wir uns im Zimmer der Direktorin.", Mutter befahl mir dies. Ich kannte sie so gar nicht!

Als Mutter die Tür hinter sich schloss, atmete ich erstmal durch. Lucy sagte nichts zu alledem. Sie verkroch sich lieber wieder unter ihrer Bettdecke und schlief noch eine Runde.
Ich machte mich in der Zeit fertig. Beziehungsweise wurde ich fertig gemacht von meiner Zofe.
Meine langen blonden Haare wurden mir zu einem geflochtenem Dutt hochgesteckt und ich zog ein sehr elegantes schwarz-graues Kleid an. Schwarzgrau, was für eine passende Farbwahl!
Geschminkt wurde ich nur dezent. „Wunderschön!", meinte Janette und ich bedankte mich dafür. Dann machte ich mich auch schon auf den Weg zum Büro der Direktorin.

Vorsichtig klopfte ich an. Ich fühlte mich komisch, wie kurz vor einer Achterbahn. Ich hatte ehrlich gesagt auch ein bisschen Angst, Angst vor der Wahrheit, aber...wer hat die denn nicht?
Oder war ich doch zu weit gegangen?
Ein Officer öffnete mir die Tür und ich trat ein.
Im Büro, war schon eine kleine Versammlung zusammengekommen, es schien als warteten alle nur auf mich. Aber es war seltsam, Arthur war da und seine Mutter auch, meine Mutter auch und auf ihren Armen hielt sie ein kleines Baby. Vater war auch da.
Ich verstand das alles nicht! Ich hatte schon gemerkt, dass Arthur und ich irgendwie miteinander verbunden waren aber was machte ein Baby hier?

Wenn die Prinzessin liebt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt