Kapitel 23

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"Ich fass es nicht, dass die das über uns geschrieben haben", regte ich mich auch noch ein paar Tage später über die Artikel zu dem Interview auf.

"Jetzt komm doch mal runter Em", sagte Mael und grinste amüsiert über meine Wut. "Sonst denken die Paparazzi hinter uns noch wir haben unsere erste Beziehungskrise."

"Perfekt. Dann können wir uns ja gleich offiziell trennen", knurrte ich und warf den Fotografen hinter uns böse Blicke zu. Sie schienen es trotzdem nicht zu begreifen und folgten uns weiter "unauffällig".

Also mussten Mael und ich unser Treffen heute in Begleitung von ein paar dämlichen  Fotografen verbringen, was mich total anpisste. Ich war die ganze Zeit über schlecht gelaunt, weshalb auch Mael irgendwann angepisst war.

"Man Emie jetzt reg dich doch endlich mal ab. Das bringt sowieso nichts, sich darüber aufzuregen", brauste er irgendwann auf, nachdem ich zum vermutlich tausendsten Mal einen seiner Gesprächsversuche abgebloggt hatte, um mich wieder über den Fotografen neben uns am Tisch aufzuregen, der uns die ganze Zeit über belauschte.

"Findest du ja? Na dann viel Spaß, wenn du morgen sämtliche Details über unser "romantisches Rendezvous" in irgendwelchen Klatschzeitungen lesen darfst." Ich hieb wütend mit der Faust auf den Tisch ein und stürmte dann aus dem Café. Mir war klar, dass ich vermutlich überreagiert hatte, aber Paparazzi machten mich einfach wahnsinnig. Ich wollte einfach nur mein Leben leben, ohne jeden Tag in der Zeitung lesen zu dürfen, was andere darüber dachten.

Immer noch unglaublich wütend, stieg ich einfach in die nächste U-Bahn, die kam, und fuhr irgendwo nach London. Als ich irgendwo ausstieg, merkte ich, dass ich am Hyde Park gelandet war. Inzwischen wieder etwas ruhiger lief ich eine Weile durch den Park und genoss es, einfach nur für mich zu sein, ohne von irgendwem belästigt zu werden. Auch auf Mael hatte ich im Moment keine Lust.

Später, als es schon ein wenig dämmerte, wurde mir allmählich ein wenig kalt und ich stellte fest, dass ich meine Jacke im Café gelassen haben musste. Und damit auch mein Handy und meinen Geldbeutel. Mist.
Dann würde ich wohl erst mal zu Mael laufen müssen, um meine Sachen zu holen. Ohne Ticket käme ich nicht mal in die U-Bahn hinein. Oder ich holte mir ein Taxi und zahlte das, wenn ich Mael erwischt hatte.

Das war ein besserer Plan, denn ansonsten wäre ich ziemlich lange unterwegs gewesen.

Fünfzehn Minuten später stand ich vor der Tür zu Maels Wohnung und klingelte Sturm. Nach einer halben Ewigkeit, in der ich fast wahnsinnig geworden war, öffnete mir endlich sein Mitbewohner.

"Hi Josh. Ist Mael da?"

"Nein, der ist eigentlich noch mit dir unterwegs, dachte ich."

"Oh scheiße", stöhnte ich und erklärte Josh dann so schnell, dass er vermutlich die Hälfte nicht verstand mein Problem. "Es wäre also unglaublich nett, wenn du mir schnell zehn Pfund oder so leihen könntest. Ich gebs dir zurück, sobald ich meinen Geldbeutel wieder hab."

Ich musste ziemlich verzweifelt geklungen haben, denn Maels sonst etwas träger Mitbewohner schlurfte erstaunlich schnell zurück in die Wohnung und kam kurz drauf mit fünfzehn Pfund zurück.

"Danke. Du bist ein Schatz", bedankte ich mich überschwänglich und raste dann die Treppen zu meinem wartenden Taxi hinunter.

Ich gab den Taxifahrer das Geld und bedankte mich noch mal dafür, dass er mich auch so mitgenommen hatte.

Dann machte ich mich wieder auf dem Weg zu Maels Wohnung, wo Josh den Schlüssel ins Schloss gesteckt hatte, sodass ich rein konnte.

"Danke noch mal Josh." Ich fand ihn im Wohnzimmer vor dem Fernseher sitzend.

If my life was a lovesong ||L.T.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt