Kapitel 24

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Seine Lippen lagen immer noch auf meinen. Und ich war immer noch wie erstarrt. Regungslos hing ich in Maels Armen und ließ mich von ihm küssen. Das konnte nicht wahr sein oder?

"Reiß dich verdammt nochmal zusammen und mach mit. Dann können wir verschwinden", knurrte er an meinem Mund.

Mein Denken setzte aus und ich tat, was er gesagt hatte. Mechanisch küsste ich zurück und löste mich nach einiger Zeit von ihm und zerrte ihn den Rest zur U-Bahnstation und dort in eine U-Bahn hinein.

Eine gute halbe Stunde später, in der wir nicht ein Wort miteinander gesprochen hatten, standen wir vor meiner Wohnung. Ich schloss auf und zog Mael hinein.

"Kannst du mir erklären, was zum Teufel das eigentlich sollte?", fragte ich wütend.

"Du hättest dich sonst in einem ziemlichen Skandal rein manövriert", verteidigte er sich. "Und außerdem lassen sie uns jetzt vielleicht erst mal in Ruhe, nachdem sie haben, was sie wollen."

"Ach und du denkst sie werden uns jetzt nicht überall auflauern um Pärchenfotos zu bekommen", keifte ich. "Wann begreifst du endlich, dass das kein Spiel ist."

"Ist es auch nicht. Aber wir können es zu einem machen."

"Was meinst du denn damit schon wieder?"

"Na wir können Schauspielern. Und an jeder gesunden, skandalfreien Beziehung verlieren Reporter ziemlich schnell das Interesse ...", begann Mael.

"Nein, das ist nicht dein Ernst?", unterbrach ich ihn. "Das kannst du nicht wirklich vor haben."

"Wieso nicht. Es würde all unsere Probleme lösen."

"Mael, letztes Mal als wir eine Beziehung gefaked haben, hat das ziemlich scheiße geendet."

"Das hatte damit überhaupt nichts zu tun", beharrte er. "Aber gut, wenn du weiterhin von Paparazzi belästigt werden möchtest... "

"Das werde ich jetzt ziemlich sicher. Nachdem du mich unbedingt in der Öffentlichkeit küssen musstest", rief ich und sah Mael sauer an. Wie konnte er das nur tun ohne auch nur das kleinste Bisschen nachzudenken, welche Konsequenzen das haben würde. Die würden uns zerfleischen, sollten wir eine Beziehung dementieren. Er ließ mir eigentlich gar keine andere Wahl, als zuzustimmen.

"Das hast du geplant", warf ich ihm vor. "Du weißt, dass ich kaum eine andere Möglichkeit habe, als zuzustimmen."

"Das stimmt nicht", protestierte er. "Okay vielleicht ein wenig", meinte er dann vorsichtig. "Aber ich will dir wirklich nur helfen."

"Super Hilfe." Ich schnaubte. "Das hat uns überhaupt nichts gebracht. Mael schien immer kleiner zu werden uns sah tatsächlich zerknirscht aus. "Und hast du überhaupt mal darüber nachgedacht, dass es etwas ganz anderes ist, eine Beziehung vor der ganzen Welt zu spielen? Das ist nicht nur eine kleine Filmcrew. Das sind Millionen mehr Menschen. Und Paparazzi die uns auf Schritt und Tritt folgen. Ein Streit und die denken, wir würden uns trennen. Man sieht dich an einem Schmuckladen vorbei laufen. Wir werden heiraten. So läuft das und wir haben sämtliche Macht irgendetwas zu bestimmen mit diesem Kuss aus den Händen gegeben."

"Deswegen sollen wir ihnen ja geben, was sie wollen. Nur halt nicht echt. Wenn sie nicht wissen, dass wir sie verarschen, sondern einen auf glückliches Paar machen, sind wir bald uninteressant. Dann gibt es ein neues heimliches Paar, oder einen Scheidungsskandal. Und dann können wir machen was wir wollen."

"Und was wenn das nicht funktioniert?", fragte ich Mael. "Ich glaube nicht, dass ich das alles glaubwürdig spielen kann."

"Bin ich so abstoßend?", fragte Mael grinsend. Hob aber sofort beschwichtigend die Hände, als ich ihm einen Mörderblick zuwarf.

If my life was a lovesong ||L.T.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt