Kapitel 8

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Die Zeit mit Caro war wirklich anstrengend. Ich mochte sie nach wie vor wirklich gerne, nur ihre Fangirlattacken waren inzwischen so schlimm, dass man es eigentlich nicht länger als drei oder vier Stunden am Tag mit ihr aushalten konnte. Dementsprechend schlecht gelaunt war ich nach drei Tagen Zusammenleben in einer Wohnung. Caro gegenüber behauptete ich, ich hätte meine Tage, denn sie merkte natürlich, dass ich gereizter war als sonst und gerne mal nach ein oder zwei Worten von ihr (es reicht schon das Wort One), anfing sie an zu schreien.

Darum war ich wirklich froh, als sie schließlich nach fünf Tagen endlich in ihr Zimmer im Studentenwohnheim ziehen konnte und ich sie nicht mehr den ganzen Tag am Hals hatte. Gemeinsam mit Ashton half ich ihr beim Einziehen und als wir das schließlich geschafft hatten, war erst einmal Ruhe. Caro war so fertig, dass sie nicht einmal mehr richtig ausflippen konnte, beim Anblick ihres "britischen" Zimmers sondern einfach nur in ihr Bett fiel und in eine Art Dämmerzustand nickte. Musste ja auch anstrengen sein, diese ganze Fangirlerei, kein Wunder also, dass sie irgendwann mal schlapp machte.

"Puh endlich geht der auch mal die Puste aus", seufzte Ashton erleichtert. "Ich dachte schon das passiert nie."

Ich nickte nur zustimmend und schrieb Caro dann einen Zettel, dass wir gehen würden und legte ihn auf ihren Nachtisch, so dass sie ihn beim Aufwachen finden würde.

Kichernd schlichen Ashton und ich uns zur Tür hinaus und fuhren in ein kleines Café in der Innenstadt, wo ich mir einen meiner heißgeliebten Blueberrymuffins bestellte und Ashton sich eine Schokoladentorte. Genüsslich aß jeder von uns seine Köstlichkeit und zwischen uns herrschte eine zufriedene und entspannte Stille.

"War Caro eigentlich schon immer so?", brach Ashton auf einmal die Stille und blickte mich neugierig an.

"Nein und ich hoffe, ich bekomme sie wieder hin", bemerkte ich und dachte an die alten Zeiten in Neuseeland, in denen Caros Fangirldasein eher lustig als so extrem nervig gewesen war.

"Vielleicht hilft ja die totale Konfrontation."

"Häh wie meinst du das?"

"Na du sperrst One Direction und sie für drei Stunden in einen Raum und danach hat sie hoffentlich für den Rest ihres Lebens genug gefangirlt."

"Oder jemand ist danach tot", bemerkte ich trocken.

"Vielleicht sogar alle", grinste nun auch Ashton. "Okay war eine dumme Idee."

"Könnte aber funktionieren. Macht man das bei Allergien nicht auch so? Also dass man denjenigen immunisiert."

"Stimmt auch wieder", pflichtete Ashton mir bei.

"Einen Versuch ist es wert", beschloss ich. "Ich werde Louis nachher mal fragen."

Ashton grinste und auch ich konnte mein Kichern kaum zurückhalten bei dem Gedanken an Caro und die fünf Jungs eingesperrt in einen Raum Irgendeiner von ihnen würde spätestens nach drei Minuten am liebsten schreien flüchten. Eigentlich würde es wahrscheinlich sogar allen so gehen.

"Versprich mir, dass du mich einlädst, wenn ihr das macht", gluckste Ashton sein berühmtes Lachen, das so bescheuert klang, dass ich sofort mitlachen musste.

"Klar, wir setzen uns dann mit Popcorn vor die Tür. Vielleicht bekommen wir ja sogar ein Sofa davor gestellt", meinte ich trocken und erntete eine erneute Lachsalve.

"Ach Emsy du bist genial!"

"Emsy? Was soll das den jetzt?", fragte ich verwirrt. So war ich noch nie genannt worden und ich fand Emy und Em reichten als Spitznamen völlig aus.

"Ja du bist jetzt meine Emsy. Das passt irgendwie zu dir",verkündete Ashton.

"Wie auch immer, ich muss jetzt los. Ich hab noch ein Interview", verkündete ich immer noch etwas verwirrt und umarmte Ashton zum Abschied.

If my life was a lovesong ||L.T.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt