Kapitel 19

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Wie alle schönen Dinge verging auch die Woche in Italien unglaublich schnell und ehe ich mich versah, saß ich im Flieger neben Mael und flog zurück nach England.

"Na freust du dich schon auf den Regen?", neckte Mael mich, als wir kurz vor dem Landen waren. Wir hatten den ganzen Flug über über Musik diskutiert und nun wusste ich, dass Mael definitiv Geschmack hatte.

"Nein, ganz und gar nicht", brummte ich und boxte Mael in die Seite. "Weißt du doch genau."

"Ja, aber ich liebe es, wenn du dich aufregst, deswegen frage ich immer wieder." Er lachte und ich schaffte es bei seinem Glucksen nicht besonders lange, beleidigt zu sein und lachte bald mit.

"Dafür, dass wir gleich meinen Fans gegenüber treten dürfen, wird hier definitiv zu viel gelacht." Louis beugte sich von hinten über die Sitzkante und sah und gespielt vorwurfsvoll beim Lachen zu. Das Zucken seiner Mundwinkel, ließ jedoch keine Zweifel daran, dass er das nicht ernst meinte.

Das Aussteigen aus dem Privatjet verlief noch problemlos. Der Weg von Flughafenhalle zum Parkplatz erwies sich jedoch als komplizierter. Wie schon am Flughafen in Rom warteten unzählige Fans auf Louis und begrüßten uns mit ihrem Gekreische schon hunderte Meter bevor wir sie sahen.

Genervt sahen wir uns alle an. "Lou wie zum Teufel kommt es, dass du noch nie einen von denen umgebracht hast?", fragte Mael schelmisch nach, als wir direkt vor der aufgeregten Meute standen.

"Keine Ahnung, um ehrlich zu sein. Glück?"

Ich lachte und ließ mich dann von irgendwelche Securitymenschen nach draußen befördern. Für alle bis auf Louis gestaltete sich das relativ einfach.

Die nächsten Wochen bestanden aus drehen, drehen und nochmal drehen. Ich hatte kaum Pausen, zwischen den Einzelnen Takes und fiel Abends praktisch immer schon halb schlafend in mein Bett.

Schließlich war jedoch auch das geschafft und der letzte Drehtag stand bevor. Morgens weckte mich wie üblich ein nasser Waschlappen im Gesicht. Empört öffnete ich die Augen und blickte in die frech blitzenden Augen desjenigen, der den Waschlappen gerade eben noch in mein Gesicht gepresst hatte.

"Guten Morgen Kratzbürste", grinste Mael mich gut gelaunt und viel zu wach an.

"Nacht", brummte ich und schloss meine Augen wieder. Ich war noch nicht wach genug, um tatsächlich aufzustehen und außerdem wollte ich die Zeit, bis der letzte Drehtag unausweichlich vorbei war noch ein wenig hinaus zögern.

"Nichts da", hörte ich Mael dumpf durch die Decke, die ich mir über den Kopf gezogen hatte.

Wenige Sekunden später, wurde es unglaublich kalt.

"Du Schuft", brüllte ich und sprang auf, um meiner heißgeliebten Decke hinterher zu jagen, die gerade mit Mael aus dem Schlafzimmer meines Trailers verschwand.Nach langem Kampf um meine Decke, fiel mir mitten im Gerangel mit Mael ein, dass er nun genau das erreicht hatte, was er wollte. Ich war aufgestanden.

"Man erinner mich das nächste Mal dran, nicht auf die rein zu fallen", brummte ich und ließ von Mael ab und legte mich neben ihn auf den Boden.

"Mach ich Kratzbürste. Wenn ich Lust habe", versprach er grinsend und stand dann auf. Ich blieb noch ein wenig auf dem Boden liegen und war kurz davor, meine Augen einfach zu schließen und wieder einzuschlafen, als zwei starke Hände mich packten und aufstellten, als wäre ich eine Pappfigur.

"Jetzt zieh dich an. Du kannst natürlich gerne nackt zum Dreh gehen, aber ich bezweifle, dass David das gefallen würde", sagte Mael und warf mir ein anzügliches Grinsen zu, während ich in meinem Schlafzimmer verschwand.

If my life was a lovesong ||L.T.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt