Kapitel 12

227 30 2
                                    

Die ersten Drehtage waren um ehrlich zu sein ziemlich furchtbar. Mael ließ keine Gelegenheit aus um mich zu ärgern (ich glaube ich hatte noch nie so viele Takes an einem Stück versaut) und die anderen waren alle total schlecht drauf, warum auch immer.
Zu allem Überfluss schüttete es auch noch die ganze Zeit und so musste der Drehplan umgeschrieben werden. Selbst Holly ließ sich dadurch so stressen, dass sie ihre sonst wirklich immer vorhandene Freundlichkeit verlor und das musste dann schon was heißen.
Ich saß in dieser Zeit die meiste Zeit mit Louis in irgendeinem Raum und wurde dazu verdonnert, die Szenen zu proben. Ab und an kamen dann auch andere Schauspieler dazu, die ich bis dahin eigentlich alle noch nicht gekannt hatte, und übten andere Szenen mit uns.
Da David kaum da sein konnte, was es eigentlich ziemlich sinnlos, die Szenen zu üben, schließlich musste er sie gut finden und uns öfters auch sagen, was wir anders spielen sollten, aber er war meistens beim Drehplan und etwas anderes hatten wir eben nicht zu tun.

So kam es dann, das wir zwei Tage später anfingen, alle Regenszenen, die es gab (es waren genau zwei Stück) zu drehen, nur um dann am selben Tag auch schon fertig damit zu sein. Der zweite Teil von Mortally – der immer noch namenslos war – spielte eben komplett in Italien und da war es eben die meiste Zeit über schönes Wetter. Im Gegensatz zu hier.

Es gab wenige Gelegenheiten, bei denen ich es bereute, in England zu leben, aber dieser wochenlange Dauerregen, war so ziemlich auf Platz 1 dieser Liste.

„Was machen wir denn jetzt?", stöhnte ich und vergrub mein Kopf in einem Kissen. Wir waren morgens, natürlich viel zu früh für mich, aus dem Bett geholt worden, zu einer wichtigen Besprechung, bei der ich wohl leider anwesend zu sein hatte. Ich merkte jetzt schon, wie das Verlangen nach Koffein in mir aufstieg. Ohne den würde ich sowieso nichts zustande bringen. Aber das manche Menschen eine gewisse Anlaufzeit hatten, wurde hier wie immer ignoriert. Deswegen saß ich hier nun auch im Schlafanzug mit einem großen Kissen auf dem Schoß. Wenn die schon meinten, ich müsste hier mit besprechen – ich würde sowieso nichts zu sagen haben – konnte ich auch hier weiter schlafen. Der Ort war nie direkt das Problem, eher die Tatsache, das einen die Leute außerhalb des eigenen Bettes nicht unbedingt immer in Ruhe schlafen ließen.

„Wir schauen jetzt, wie es weiter geht. Wenn morgen immer noch für die ganze Woche Regen vorausgesagt wird, fliegen wir nach Italien und drehen den Teil dort. Das wird zwar etwas kompliziert werden, aber noch länger hier zu bleiben ist einfach zu teuer", sagte David und sah uns alle der Reihe nach an.

„Und was heißt das für uns, außer das wir einen neuen Drehplan bekommen?", fragte Louis nach.

„Eigentlich nichts anderes."

„Na toll das hättet ihr mir doch auch in zwei Stunden sagen können, wenn ich mich nicht mehr wie ein Zombie gefühlt hätte", empörte ich mich und schmiss vor lauter Empörtheit mein Kissen auf den Boden. Und für diese unglaublich tolle Information war ich jetzt also aufgestanden? Ich konnte es nicht fassen.

„Tja es kann eben nicht immer alles nach dir gehen", sagte Mael und grinste mich diabolisch an. Oh wie ich diesen Typen hasste. Ich konnte es nicht fassen, dass er mal eine andere Regung in mir außer Wut ausgelöst hatte.

„Ach halt doch einfach die Klappe", sagte ich, bemüht ihn nicht an zu schreien.

„Kinder jetzt beruhigt euch doch erst mal", meldete sich Holly zu Wort und durchbrach damit das betretene Schweigen, das unter allen anderen herrschte. So war es immer, wenn Mael und ich uns stritten. Alle starrten peinlich berührt zu Boden und irgendwann versuchte Holly zu schlichten. Dumm nur, dass es da nichts zu schlichten gab.

„Manchmal wünschte ich, wir könnten sie einfach in einem Raum sperren, und nie wieder raus lassen", murmelte Louis und reagierte nicht einmal, als ich ihm empört in die Seite boxte. Solche Gedanken waren verboten. Es wäre die absolute Hölle, sollte ich jemals mit Mael irgendwo eingesperrt sein.

„Also ich finde die Idee super", lachte Max und schlug Louis anerkennend auf die Schulter. „Sollten wir vermutlich wirklich durch ziehen. Könnte allerdings sein, dass es dabei Tote gibt."

Er erntete einen eiskalten Blick von mir, der leider nicht wirkte. Musste ich diesen Idioten ernsthaft noch beibringen, wie man sich Mädchen gegenüber verhielt?

„Das muss ich mir nicht länger antun", brummte ich laut genug, das alle es mit bekamen und verschwand dann.
Hinter mir hörte ich Gelächter, also war ich wohl mal wieder die Unterhaltung für alle. Obwohl sich alle ständig über Mael und mich beschwerten, war ich sicher, dass es ohne unsere Streits für die anderen hier wesentlich weniger lustig gewesen wäre.

„Du hast dein Kissen vergessen", sagte Mael auf einmal hinter mir, als ich schon kurz vor dem Ausgang war. Direkt raus in dieses eklige Nass.

„Was willst du denn hier?", fuhr ich ihn wütend an.

„Na dir dein Kissen geben, sagte er ungerührt freundlich uns streckte mir mein heißgeliebtes Teil entgegen.

Wortlos riss ich es ihm aus der Hand und drückte es an mich, um es nicht all zu sehr nass werden zu lassen, wenn ich gleich durch den Regen renne musste.

„Du könntest wenigstens danke sagen." Schon wieder er. Er und seine nervige Stimme, die in meinen Ohren immer noch viel zu angenehm klang. Warum zum Henker musste er auch so eine schöne Stimme haben?

„Ich muss gar nichts", fauchte ich und richtete meine komplette Schlechte Laune gegen ihn. Klar er nervte mich immer und war nicht gerade eine angenehme Gesellschaft aber ich war nicht nur wegen ihm schlecht gelaunt.- Da spielten der Dauerregen und der Schlafentzug auch noch eine ziemlich große Rolle.

„Hee Kratzbürste fahr deine Stacheln doch mal wenigstens ein bisschen ein", versuchte Mael mich zu beschwichtigen. „Ich hab dir doch gar nichts getan."

Jetzt explodierte ich. Nervig sein war das eine, Sachen leugnen eine ganz andere Sache.

„Ja genau du hast mich nie angelogen und mir vorgegaukelt wir wären Freunde. Nein du hast mir nie etwas getan, war ja nicht so, dass du meine Gefühle verletzt hast", schrie ich und spürte, wie mir dummerweise Tränen in die Augen stiegen. Das war einerseits die Wut, aber andererseits auch, weil mich Mael einfach so verdammt tief verletzt hatte. Verdammt ich hatte ihm vertraut und war kurz davor gewesen, mehr in ihm zu sehen als einen super guten Freund (ich hatte es noch nicht getan, da war ich mir ganz sicher) und dann kam er da mit seiner Freundin an, von der ich nichts wusste und hatte null Verständnis. Nein er schleppte sie auch noch auf die Kinotour mit. Und jetzt stand er da und sah mich an, als ob nie etwas gewesen wäre. Ich hätte ihm den Hals umdrehen können.

„Ich rede von jetzt, nicht von damals. Auch wenn ich immer noch nicht weiß, was ich damals falsch gemacht haben soll", sagte Mael und klang zwar ruhig aber ich kannte ihn noch gut genug, um ihm die gezwungene Beherrschung in der Stimme an zu hören. Würde ich jetzt noch etwas sagen, würde er ziemlich sicher in die Luft gehen.

„Dann musst du wohl blind sein", pampte ich ihn an und wusste schon in genau dem Moment, in dem ich die Worte aussprach, dass sie ein Fehler gewesen waren. Ein ziemlich großer sogar.

Anders jedoch als ich erwartet hatte, flippte Mael nicht aus, er schrie mich nicht an und gar nichts, er sah mich einfach nur traurig an.

„Dann wäre es ganz lieb gewesen, wenn man mir geholfen hätte. Das macht man normalerweise so unter Freunden."

Trätaaaa da bin ich wieder :))
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und jaa öhm der Streit kam für mich auch etwas überraschend, ich wollte eigentlich ein bisschen was anderes machen aber gut :)
an der Seite habe ich dazu dann a love like war (könnte doch passen oder? :P) von All Time Low und das wars dann glaube ich auch schon ;)
njaa und es dauert vielleicht ein bisschen bis das Nächste Kapitel kommt...ich schreibe zwar schon dran aber will es nicht sofort hochladen und ob ich bei uns im Circus Internet habe ist immer so eine Sache :D
joaa falls ihr mich zu sehr vermisst schaut doch einfach bei Mortally rein (die Filmgeschichte vom ersten Teil) oder bei Ein Abend frisch gemähtes Gras.... da freue ich mich auf jeden Fall drüber :)

See ya soon <3
Sophia

If my life was a lovesong ||L.T.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt