Kapitel 26

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Die Nächsten Wochen arbeiteten Mael und ich eifrig an unserem Image als Paar. Wir ließen uns zusammen sehen, knutschten das ein oder andere Mal an "versteckten" Orten miteinander rum und spielten das glückliche, absolut verliebte Pärchen. Niemand, absolut niemand außer uns kannte die Wahrheit. Wir hatten beide geschworen, es niemandem zu sagen. Nicht einmal unseren absolut besten Freunden. Wir vertrauten ihnen zwar, aber man konnte sich immer mal aus versehen verplappern. Und die Methoden der Journalisten waren durchaus perfide. Eigentlich sollten die ihre Energie statt auf die mehr oder weniger wichtigen Stars lieber auf Politiker richten. Die hatten es meiner Meinung nach eher verdient gegrillt zu werden.

Vor allem die ersten paar Tage hatten sich die begeisterten Nachrichten gerade so in Riesenwellen in unsere Posteingänge gedrängt. Jeder hatte etwas dazu zu sagen, dass wir nun tatsächlich wieder ein Paar waren und (fast) jeder freute sich auch wahnsinnig darüber. Leute wie Liv, hatten zwar erst ein paar Zweifel über die Echtheit der Beziehung angemeldet, sich jedoch auch recht schnell belehren lassen, bei Maels Argument - das eigentlich mal meins gewesen war - dass wir nach dem Ende des letzten Mals bestimmt nicht nochmal doof genug wären, eine Beziehung zu spielen. Tja, wenn die wüsste, dass wir es tatsächlich waren.

Aber das hatte Mael abgewiegelt. Er meinte, wir würden die selben Fehler nicht noch einmal begehen und das zwischen uns sei rein platonisch. Ich stimmte ihm zu, da war allerdings diese kleine Stimme in meinem Kopf, die sich ab und zu mal meldete und Zweifel anmeldete. Ich hatte jedoch beschlossen, sie einfach zu ignorieren.

Dann war auch schon der Tag gekommen, an dem Liv endlich nach London kommen würde. Ich hatte ihren Besuch kaum noch abwarten können, auch wenn es leider hieß, dass Caros Zeit sich unweigerlich dem Ende zuneigte. Sie hatte jetzt nur noch ein paar Wochen hier, bevor sie wieder zurück nach Hause fliegen würde. Auch wenn wir uns nicht mehr so Nahe standen wie damals in Neuseeland, würde ich sie trotzdem sehr vermissen, wenn sie wieder am anderen Ende der Welt weilen würde.

"Mael kommst du jetzt mit Liv abholen oder nicht?", rief ich in mein Badezimmer hinein, während ich das Frühstück fertig machte. Keine Ahnung wieso, aber irgendwie hatte es sich bei uns so eingespielt, dass wir immer wieder beim anderen übernachteten. Durch die Fake-Beziehung verbrachten wir unglaublich viel Zeit miteinander und irgendwie endeten wir dann oft damit, die Nacht beim anderen zu verbringen. Inzwischen schliefen wir sogar meistens im selben Bett, auch wenn das natürlich absolut nichts zu bedeuten hatte. Wir waren nur irgendwann mal beide zusammen eingeschlafen und seitdem war diese Hemmschwelle auch überschritten.

"Ja ich komm mit. Ich muss doch mit der Umsetzung meines Plans anfangen. Das duldet keinen Aufschub", rief Mael zurück und ich hörte, wie er seinen Rasierer einschaltete.

"Willst du das wirklich immer noch durchziehen?", versuchte ich den Lärm zu übertönen. Da keine Antwort kam, hatte ich es wohl nicht geschafft.

Eine gute Stunde später, nachdem Mael endlich sein Schönheitsprogramm durchgezogen hatte, saßen wir endlich im Auto zum Flughafen. Der Verkehr war jetzt schon furcthbar. Würde Mael nicht immer noch ewig im Bad brauchen, wären wir deutlich früher losgekommen. Das teilte ich ihm auch mit.

"Jetzt tu doch nicht so", grinste er. "Du bewunderst mein Aussehen doch auch."

"Es ist mir ziemlich egal, wie du aussiehst. Ich hab dich in fast jedem erdenklichen Zustand gesehen. Du vergisst, dass wir fast jede Nacht im selben Bett schlafen. Ich weiß, dass du manchmal sabberst."

"Was? Scheiße, wieso hat mir das noch nie jemand gesagt. Ich hab mich dann ja schon bei so vielen Frauen lächerlich gemacht."

Ich lachte über seine Verzweiflung, und beschloss, ihm nicht zu sagen, dass das nur einmal gewesen war und dass ich es eigentlich ganz niedlich gefunden hatte. "Da ich zumindest offiziell deine Freundin bin, solltest du vor mir vielleicht nicht über deine vielen Frauengeschichten reden", sagte ich stattdessen.

"Ach komm. Insgeheim fasziniert dich das doch. Du würdest nur zu gerne wissen, wie ich es geschafft habe, so viele von mir zu überzeugen", frotzelte Mael.

"Nein, eigentlich nicht."

Der Rest der Fahrt verging dann trotz des starken Verkehrs recht schnell und nachdem wir ein halbes Vermögen fürs Parken ausgaben, schafften wir es sogar noch einigermaßen rechtzeitig ins Flughafengebäude, wo Livs Flug schon vor zwanzig Minuten gelandet war.

"Na dann lass uns mal das Gate finden, an dem wir sie suchen müssen", sagte Mael und zog mich zu einer der unzähligen Infotafeln. Natürlich war es die falsche und so wanderten wir etwas weiter, bis wir die Richtige gefunden hatten.

Nach etwas suchen, fand ich den richtigen Flug und stöhnte gleich darauf auf. "Da ist es", sagte ich. "Am anderen Ende des Flughafens."

"Na toll", brummte Mael. "Dann müssen wir uns ja auch noch wirklich beeilen, sonst wartet Liv eine Weile."

Sofort marschierten wir los in Richtung des anderen Endes. Nach ein paar Minuten bemerkten wir, dass wir so noch ewig brauchen würde und verfielen in eine Art Laufschritt. Dennoch dauerte es ewig und außerdem ging mir so langsam die Puste aus.

"Komm schon Emie, du musst mal ein bisschen trainieren", grinste Mael, der bisher absolut nicht beeinträchtigt wirkte und immer noch munter vor mir her schritt. Dass er um einiges längere Beine hatte, war natürlich auch nicht fair.

"Ts, du bist ein Idiot."

"Mag sein, aber jetzt sollten wir uns echt beeilen, Liv wartet bestimmt schon." Damit ergriff er meine Hand und zog mich hinter sich her, bevor er begann zum richtigen Gate Ausgang zu rennen. Atemlos folgte ich ihm und tat so, als hätte ich nicht bemerkt, wie sein Daumen meine Handfläche immer wieder - beinahe zärtlich - entlang fuhr.

Sorry, sorry, sorry, dass hier seit über einem Jahr kein Update mehr kam. Irgendwie hatte ich da mit Abi und Neuseeland kaum noch Zeit und lust dazu. Ich will unbedingt versuchen, die Geschichte zu beenden, da Mael und Emelie ein Ende verdient haben, aber versprechen kann ich nichts.

Für den Fall, dass ihr die Strory überhaupt noch in eurer Bibliothek hattet, hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat und über Rückmeldungen freue ich mich natürlich immer.

An der Seite hätte ich noch Vente Pa'ca von Ricky Martin, ich fand das Lied passt irgendwie zu dem Kapitel.

xx Sophia

If my life was a lovesong ||L.T.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt