Kapitel 19

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~Aria

Daniel und ich stehen lange beisammen und umarmen uns, es fühlt sich so an als ob eine riesige Last von meinen Schultern genommen wurde. Als ich mich schließlich von ihm löse, fährt er sofort mit seiner Hand an meiner Wange entlang und sagt: „Also so schlimm ist es nun auch wieder nicht das ich hier bin." Dabei grinst er breit. Ich fange leise an zu lachen, als mir bewusst wird das ich wohl ein paar Tränen verdrückt habe. „Sorry, aber ich dachte wirklich, dass ich dich für immer verloren hätte. Es war schlimm", sage ich nun wieder etwas ernster. Daniel und ich setzen uns gemeinsam auf mein Bett und ich fange unaufgefordert an zu reden: „Daniel ich bin einfach so froh, dass du hier bist. Ich dachte schon du willst nicht mehr mit mir reden oder mit mir befreundet sein. Ich mag Damian echt aber ich wollte nie das es dazu kommt, dass ich mich zwischen euch beiden entscheiden muss, ich meine du bist mir so wichtig und ich will dich einfach nicht verlieren." Zuerst schaut Daniel mich ernst an, doch als er merkt wie mir die Tränen in meinen Augen stehen, werden seine Gesichtszüge sofort weicher. "Mann Aria du weißt doch, dass ich auch nicht mit dir streiten wollte und mit hat es doch genauso wehgetan. Aber ich mache mir trotzdem Sorgen, wie sich das mit dir und Damian entwickeln wird, ich meine du weißt ja wie ich zu ihm stehe und dass ich das niemals gut heißen werde", sagt er mir ganz offen.

Daniel und ich sitzen noch eine Weile beisammen und reden miteinander, doch am Ende sind wir uns einig, dass wir trotz der Differenzen die nach wie vor zwischen uns stehen, also eigentlich Damian, nicht länger aufeinander böse sein können. Ich bin so froh, dass die Sache zwischen uns endlich geklärt ist, vielleicht kann ich ja jetzt doch noch so richtig glücklich werden. Irgendwann wird Daniel Damian auch akzeptieren, vielleicht wenn er sieht, dass Damian mich glücklich macht. Naja wenigstens hätte ich die Hoffnung das es klappen könnte. Wir reden und reden und langsam werde ich richtig müde, so merke ich zuerst gar nicht wie ich langsam in den Schlaf übergleite. Ich spüre noch wie Daniel die Decke über mich zieht und dann streift etwas kurz meine Lippen. Ich lächle und kuschle mich noch mehr in meine Decke. Keine Ahnung ob ich es mir nur einbilde aber ich bin der Meinung ihn sagen zu hören „wenigstens einmal musste ich es tun". Dann höre ich nur noch das leise „Klick" meiner Balkontür und bin auch schon komplett in die Welt der Träume versunken.

Mein Traum erscheint mir irgendwie komisch, Damian ist da und auch Daniel. Die zwei starren sich einfach nur hasserfüllt an und Damian schreit Daniel an, dass ich ihm gehören würde. Daniel erwidert zuerst nichts und auf einmal springt er auf Damian zu und wirft ihn zu Boden. Die beiden streiten sich, kämpfen und ich kann nichts dagegen tun. Wie angewurzelt stehe ich daneben und kann mich nicht bewegen. Ich muss hilflos zuschauen wie Damian langsam aber sicher die Oberhand gewinnt und nun auf Daniel sitzt und ihm dabei mit den Füßen die Schultern nach unten drückt. Auf einmal packt er Daniels Hals und drückt zu. Daniel versucht sich zu befreien, aber seine Abwehrversuche werden immer schwächer. Ich stehe immer noch mit angstgeweiteten Augen da und beobachte die Szene als Daniel sich schließlich gar nicht mehr rührt, er schaut noch einmal zu mir und in seinen Augen steht die pure Verzweiflung. Als es vorbei ist steht Damian auf und kommt mit einem irren Grinsen auf mich zu, er lacht. Ich meine er lacht ernsthaft. Ich schaue noch einmal Daniel an wie er so reglos am Boden liegt, langsam falle ich vornüber und schreie mir die Seele aus den Leib. Daniel.

Ich schrecke in meinen Bett nach oben und schaue mich zuerst einmal um. Ich bin in meinem Zimmer, es war alles nur ein Traum. Ich bin völlig verschwitzt und als ich auf meine Hände hinuntersehe wird mir bewusst wie stark ich zittere. Ich weiß ja das Daniel Damian nicht mag, aber wie kann es sein, dass mir meine Wahrnehmung so ein schreckliches Schauspiel darbietet. Ich meine Damian ist mein Freund und ich mag ihn auch wirklich gerne, er sollte keine so schreckliche Rolle in meinen Träumen spielen. Geistesabwesend greife ich nach dem großen Stoffhasen der immer in meinem Bett liegt. Daniel hat ihn mir einmal bei einem Jahrmarkt geschenkt. Ich kuschle mich an ihn und langsam normalisiert sich mein Herzschlag auch wieder. Ich beruhige mich und schlafe schließlich auch wieder ein.



Bad Boy - really so bad?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt