Kapitel 40

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~Nele

~Eine Woche später ~

Heute kommt Manu zurück, er war jetzt echt lange weg und seit letzter Woche habe ich auch ziemlich viel Zeit mit Adrian verbracht und naja ich weiß auch nicht, aber ich mag ihn echt gern und eigentlich haben Manu und ich uns in der Zeit, in der er jetzt weg war, auch ziemlich auseinandergelebt. Wir schreiben auch nicht mehr so viel wie früher und ich bin momentan mit Adrian einfach wesentlich glücklicher. Natürlich weiß ich nicht, wie es wird, wenn Manu dann wieder vor mir steht. Wenn man persönlich miteinander reden kann, ist es eben doch etwas ganz Anderes als nur über das Telefon.

Manu hat mir geschrieben, dass er um 15:00 Uhr ankommt, aber ehrlich gesagt, weiß ich nicht ob ich auch zum Flughafen fahren soll. Es kann doch nicht sein, dass ich ihm etwas vormache, wenn ich mich doch eigentlich schon seit einer Woche mit einem anderen treffe. Seine Eltern holen ihn auf jeden Fall ab und wenn er mich sehen will, kann er ja auch danach zu mir kommen. Während ich darauf warte, dass Manu endlich landet, setze ich mich mit meinem Handy in mein Zimmer. Sofort fällt mir die Nachricht auf, die ich von Adrian bekommen habe.

Adrian: Und redest du mit ihm?

Nele: Ja klar, hab ich doch schon letzte Woche gesagt.

Adrian: Ok (: Ich wollte nur sicher gehen. Ich mag dich echt Nele, aber das weißt du ja.

Nele: Ja (: Ich melde mich später.

Unsere Unterhaltung ist nur kurz, aber ich spüre schon wieder die Schmetterlinge in meinem Bauch, die ich bei Manu schon so lange vermisst habe. Adrian schafft es einfach mich wieder glücklich zu machen und ich freue mich jetzt schon darauf ihn wiederzusehen. Die Zeit vergeht eigentlich recht schnell und als ich das nächste Mal auf die Uhr schaue ist es schon 16:00 Uhr. Manu müsste also schon zuhause sein. Vielleicht kommt er ja gar nicht, ich meine er hat sicher damit gerechnet, dass ich ihn abhole. Er war ja echt lang weg und das wird ihn sicherlich enttäuscht haben. Also es wäre möglich, dass er jetzt böse ist und nicht zu mir kommt. Das hätte ich vorher bedenken sollen, naja egal jetzt ist es auch schon zu spät. Auch in der nächsten halben Stunde lässt er sich nicht blicken und das Ticken meiner Uhr erinnert mich die ganze Zeit daran, dass Manu einfach nicht auftaucht. Wo bleibt er nur?

Durch ein leises Klopfen an meiner Tür werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Mit wild pochendem Herzen gehe ich Richtung Tür und mache sie langsam auf. Manu steht vor mir und lächelt mich an. Er kommt auf mich zu und nimmt mich lange in den Arm. Sein vertrauter Geruch steigt mir in die Nase, aber von den altbekannten Schmetterlingen spüre ich gar nichts mehr. Er hat sich kaum verändert, der warme Ausdruck in seinen Augen ist gleich geblieben und seine Haare trägt er wie immer. „Hey, Nele. Ich hab dich heute am Flughafen vermisst. Was war denn los?" fragt er mich, immer noch mit diesem Lächeln im Gesicht. Kurz hadere ich mit mir selbst aber dann sage ich: „Manu ich muss mit dir reden." Sofort macht das Lachen einem ernsten Gesichtsausdruck Platz und er schaut mich verwirrt an, während er sagt: „Das dachte ich mir schon, als du heute nicht aufgetaucht bist. Hast du jemand anderen kennengelernt? Wir haben doch gesagt, dass wir ehrlich zueinander sein werden und dass wir Bescheid sagen, sollte so etwas passieren. Nele, wir haben schon so viel zusammen geschafft, egal was es ist, wir schaffen es sicher auch dieses Mal."

Es tut mir weh, dass er sich noch Hoffnung macht, obwohl es für mich doch eigentlich schon vorbei ist. Ich wollte nur persönlich mit ihm reden und mich vergewissern, dass meine Gefühle wirklich nicht mehr da sind. Ich hole einmal tief Luft und beginne dann zu reden: „Manu also ich habe wirklich versucht auf dich zu warten und ich hätte es auch fast geschafft, aber naja es ist so, dass ich seit letzter Woche sehr viel Zeit mit jemand anderem verbringe. Ich weiß, dass du das jetzt sicher nicht hören willst, aber er bringt mich zum Lachen und ich mag ihn. Ich wollte dich noch einmal persönlich sehen und naja wie soll ich sagen, dass was mir eigentlich schon vorher klar war, hat sich jetzt bewahrheitet, ich empfinde einfach nicht mehr dasselbe für dich wie früher. Es tut mir so leid, aber du hast es doch sicher auch schon gemerkt, dass es einfach nicht mehr so ist wie es einmal war. Wir haben uns einfach auseinandergelebt und ich dachte wirklich, dass die Distanz uns nichts ausmachen würde, aber die Entfernung war dann doch einfach zu groß. Es tut mir wirklich leid Manu." Als ich aufgehört habe zu reden, schaue ich ihn auffordernd an. Irgendetwas wird er wohl zu sagen haben. Aber Manu bleibt still. Die Minuten vergehen und er sieht mich einfach nur an. „Willst du dazu gar nichts sagen?" frage ich ihn. „Das wars jetzt also?" antwortet er mit einer Gegenfrage. Er versucht seine Stimme normal klingen zu lassen, aber am Ende bricht sie doch. Ohne etwas zu sagen nicke ich nur, während mir ein paar einzelne Tränen über die Wangen laufen. Manu schaut mich noch einmal genau an, dreht sich dann um und geht ohne ein Wort aus meiner Tür. Weinend breche ich zusammen und knie schließlich auf meinem Boden. Ich dachte mir schon dass es nicht leicht werden würde, wir haben schon so viel zusammen überstanden, aber jetzt gibt es jemand neuen in meinem Leben und ich bin glücklich darüber.


Authors note:
Hey Leute. :D
Heute mal ein etwas längeres Kapitel und endlich ist auch bei Nele alles geklärt.
Ich hoffe es gefällt euch, die Widmung geht wieder an den/die Ersten/Erste der/die votet. :)


Bad Boy - really so bad?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt