Ich hörte ein Klirren aus der Küche, und schnupperte einen Duft ein. Es roch nach Pfannkuchen. Ich glaube, Harry machte Pfannkuchen, und ich hoffte, er machte sie besser als ich. Denn wenn ich sie machte, kommt da nichts Großes bei rum. Eine Sauerei in der Küche, mehr nicht.
Ich entschied mich dafür, in die Küche zu gehen. Ich schlüpfte aus dem Bett und tapste in die Küche.
,,Mhh..Das riecht gut", murmelte ich lächelnd. Er sah mich an und ging zu mir, um mich zu küssen. ,,Morgen, Süße", lächelte er und küsste noch einmal meine Stirn, bevor er sich wieder den Pfannkuchen widmete. Ich sah ihm dabei zu, wie er geschickt einen nach dem anderen braten ließ. Mein Magen knurrte laut, und plötzlich fing Harry an zu lachen. ,,Ich bin gleich fertig", meinte er, ohne den Blick zum Herd zu verlieren. Ich fing an, den Früshtückstisch zu decken, ich wollte mich mal nützlich machen. Wenig später kam Harry noch mit den Pfannkuchen.
,,Harry, du musst mich gleich nach Hause fahren, okay?", fragte ich ihn kauend. Er nickte langsam mit dem Kopf, sah mich aber nicht an. ,,Ist was?", fragte ich, dann sah er endlich zu mir. ,,Deine Mutter hasst mich. Ich hab ihr doch nichts getan, außer dass wir beide fast nackt im Bett lagen. Wir haben ja nichts Schlimmes gemacht", murmelte er vor sich hin. Ich seufzte. Er hatte Recht.
,,Meine Mutter sieht sowas immer ganz anders, ich kann nichts dafür."
Wir aßen zuende, und spülten das das dreckige Geschirr zusammen. Ich ließ ihn in der Küche stehen, ich wollte mich nämlich noch umziehen.
Ich zog mich hastig aus, sodass ich nurnoch in Unterwäsche in Harry's Schlafzimmer stand. Ich erschrak, als sich zwei Arme von hinten um meine Taille wickelten. Mal wieder.
Ich drehte mich sofort um und löste mich von ihm.
,,Wieso kommst du rein wenn ich mich grade umziehe?!", fauchte ich und schlug seinen Arm. ,,Es ist immernoch mein Zimmer", grinste er, und betrachtete mich von oben nach unten. Während ich mich umzog, beobachtete er mich genau. Ich hatte ihn mehrere Male gebeten, mich alleine zu lassen, doch er ließ es nicht zu. ,,Ich versteh echt nicht was du hast. Du bist wunderschön. Ich bin dein Freund, dir ist klar, dass ich dich irgendwann sowieso komplett nackt sehen werde?", meinte er zwinkernd. Ich wusste genau woran er dachte. Er konnte süß sein, doch sein perverses Denken ruinierte alles.
,,Oh Gott", sagte ich nur, nun komplett angezogen.
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Wir stiegen in sein Auto, ich wollte ja, dass er mich zurück nach Hause bringt.
Auf der Autofahrt schwiegen wir nur. Es war mir peinlich, mit ihm zu reden, nachdem er mich in Unterwäsche gesehen hatte. Aber nach gewisser Zeit war mir die Stille, die im Auto herrschte, noch peinlicher. Ich räusperte mich, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Er schenkte mir nicht einen Blick. Ich seufzte, und starrte gelangweilt aus dem Fenster. ,,Wir sind da", sagte Harry, und lächelte.
Wow, er lächelte.
Ich nahm meine Tasche und öffnete die Wagentür, um sein Auto zu verlassen, doch er griff unerwartet nach meinem Handgelenk. Er zog mich zurück und presste seine Lippen sanft auf meine. ,,Sorry falls ich dich heute verunsichert habe", flüsterte er mir in mein Ohr, und ich konnte nicht anders, als zu lächeln. ,,Schon okay", lächelte ich, und stieg aus dem Auto. Bevor Harry wegfuhr, lächelte er nochmal. Ich kramte den Schlüssel aus der Tasche und schloss die Tür auf. Meine Eltern waren arbeiten, also hatte ich genug Zeit, mir eine passende Ausrede einfallen zu lassen.