Ich hab gewonnen!

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- eine Woche später, Mittwoch -

Wie schnell die Zeit doch vergeht, es sind nur noch ein paar Tage bis zum Ball in Hogwarts. Rosaria würde mit Hyperion am Samstag kommen, um dann am Sonntag auf die Kinder aufzupassen.

Schließlich würden wir sie nicht mitnehmen, Melinda würde auch kommen, Draco hatte immerhin auch seinen Abschluss.

Und wir wollten die Hauselfen nicht alleine mit den Kindern lassen. Es war wirklich sehr nett von Rosaria zu kommen und auch Hyperion, er hatte eine Eule letzte Woche geschickt, dass er sich schon freute seine Patentochter wiederzusehen.

Seine Mutter hatte mir auch gesagt, dass er was gekauft hätte. Was mich besorgt bangen ließ. Sie würde verwöhnt werden, wahrscheinlich noch mehr als Louis. Was mir gar nicht passte, ich musste dem ein Ende setzen bevor es überhaupt anfängt.

Ich wollte nicht, dass sie alles für selbstverständlich hielten. Sicher, wir hatten genug Geld, aber die Beiden sollten auch die simplen Dinge zu schätzen wissen. Vor allem sollte sie lernen, dass es wichtigeres im Leben gibt, als Geld und Macht.

Lucius war damit zwar nicht ganz einverstanden, weil alle Malfoys ja viel besser sind als alle anderen Zauberer, vor allem seine kleine Tochter. Diese hatte ihn jetzt schon um den Finger gewickelt, was mich bangen ließ, dass er mit zunehmenden Alter –ihrerseits – nur noch schlimmer wird.

„Komm schon, was bist du denn so langsam?", höhnte Lucius.

Der hatte mal wieder leicht reden, seit Montag lief ich jeden Morgen mit ihm. Naja, gestern nicht, da musste er früher in die Firma. Aber er hatte versprochen, sich Zeit dafür zunehmen. Seit ganzen 40 Minuten liefen wir jetzt schon, nach 10 war ich zwar schon am Ende meiner Kräfte.

Aber ich hielt durch, mein Stolz erlaubte mir nicht Lucius zu zeigen, wie unsportlich ich in Wirklichkeit war. „Sei doch still, alter Mann.", zischte ich zurück, was ihn – wieder einmal – ausgelassen lachen ließ.

Wie konnte er nur mit seinen 40 Jahren so gut in Form sein? Das konnte doch nicht nur das Laufen sein, irgendwas anderes war das noch und ich würde das schon noch herausfinden. „Wenn du in das Kleid passen willst, solltest du dich mehr anstrengen.", rief er mir zu und verschwand wieder in einem Stück Wald.

Das hatte er jetzt nicht gesagt?

Na, warte.

Mit Absicht ließ ich mich auf den Boden fallen und gab einen kleinen Schrei von mir. Es dauerte nicht lange und Lucius kam wieder in mein Sichtfeld. Dabei hatte ich schon auf die Tränendrüse gedrückt und einige Tränen liefen mir über die Wangen.

Er sprintete zu mir rüber, kniete sich vor mich hin und griff nach meinen Oberarmen. „Hermine, verdammt, ist alles okay?", fragte er und musterte ich mich oben bis unten, suchte nach möglichen Verletzungen.

Jetzt hatte ich ihn, „Her...", begann und genau da sprang ich auf und schupste ihn auf den Boden. Zusammen landeten wir in dem weichen Grass der Wiese. Er unter mir, seine Hände immer noch auf meinen Oberarmen. Nur saß ich jetzt auf ihn drauf.

„Du findest also, dass ich fett bin? Ich bin dir also zu dick! Wahrscheinlich auch zu schwer! Gut, dann kannst du noch länger darauf warten, dass ich dich wieder ran lasse!", sagte ich dann eingeschnappt und befreite mich aus seinem Griff.

Blieb aber auf ihm sitzen, meine Arme verschränkte ich vor der Brust und wandte meinen Blick eingeschnappt von ihm ab.

Da mein Blick nach links gerichtet war konnte ich nicht sehen, was Lucius machte.

Können aus Feinden auch Geliebte werden?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt