Music is my life

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"Brauchst du das?" fragte meine Mutter eines Nachmittages, als sie ein Pulli hoch hielt. Ich nickte nur, dann packte sie den Pulli ein. Natürlich half ich auch mit.

Als alles fertig war, saß ich mit meiner kleinen Schwester Jana im Auto. Ich wusste immer noch nicht wo wir hin fahren. Wortlos steckte ich mir Musik in die Ohren und hörte einfach meinen Lieblingssongs zu. Von Young Girls von Bruno Mars bis hin zu Heal the world von Michael Jackson. Musik belebt. Befreit. Macht glücklich. Verbindet Menschen.

Von einem lauten Geräusch, was ich nicht deuten konnte, wachte ich auf. Vermutlich war ich wohl eingeschlafen. "Joyce, wach auf." flüsterte Jana während sie mich unsanft rüttelte. "Wo sind wir?" fragte ich verwirrt.

Plötzlich wandte ich neugierig meinen Kopf nach draußen und konnte es einfach nicht glauben. Eine Akademie! Wow!
"Mama!" rief ich und stieg aus. Scheiße nein, das hier ist Realität. Eine richtig geile Realität. Ich fühlte mich eher wie in einem meiner besten Träume. "Ja, Joyce?" Meine Mutter nannte mich nie beim Kosenamen.
"Ist...ist das eine Akademie?" stößte ich zitternd hervor.
Ziemlich aufgeregt umklammerte ich mein iPod.

Wenig später wurde mir ein Zimmer zugeteilt und eine Bezugsperson, die mir alles zeigen würde. "Herzlich Willkommen an der Akademie für Musik. Ich hoffe du fühlst dich hier wohl und dass du nette Freunde findest. Ich heiße übrigens Julia." stellte sich ein blondhaariges Mädchen vor.
Aha. So läuft das. Wird bestimmt toll.
"Okay... vielen Dank. Gibt es denn Regeln?"
"Klar. Aber die erklär ich dir später."
Weg war sie. Ich dann auch, weil ich mich von meiner Familie verabschieden wollte.

"Tja, zuerst werdet ihr singen. Dann schauen wir, wer weiterkommt." erläuterte eine junge Frau, die anscheinend das Projekt leitete. "Gebt euer bestes."
Gerade saß ich mit etwa zehn, zwanzig Mädchen im Wartesaal.

Dann wurden die Mädchen aufgerufen, jeder nach der anderen. "Bin so gespannt. Hoffentlich kack ich nicht ab." murmelte ich leise. "Ach das wird schon." munterte mich das Mädchen neben mir auf. "Ich bin Clare. Wer bist du?"
"Ich bin Joyce. Komischer Name, ich weiß." stellte ich mich verlegen vor. "Du schaffst das mit links." Sie klopfte mir beruhigend auf die Schulter.

Ich liebe Optimisten.

Irgendwann rief mich ein Mann auf. "Okay, bin wohl eingepennt. Kann ich mich noch schnell richten?" fragte ich ihn erschrocken.
"Klar kannst du. Hinten ist das WC." wies er an.
Als ich mich frisch geschminkt hatte und paarmal die Bürste über meine Haare gleiten ließ, war es dann auch bald soweit.

Ich nahm meine Gitarre etwas zitternd zur Hand und setzte mich auf den schwarzen Hocker. Die Stille war laut. Na ja, also man konnte nichts hören.
"Wer bist du?" brach die blauhaarige Frau diese ätzende Stille.
"Ich bin Joyce Apfelbaum. 16 Jahre alt."
Lag wohl daran, dass ich immer noch aufgeregt war.
"Und was wirst du spielen?"
Ich überlegte. An ein Lied konnte ich mich noch echt gut erinnern, damals hatte meine beste Freundin Geburtstag. Sie ist ein riesiger Bruno-Mars-Fan.
Hab mir noch sonst keine Gedanken gemacht, welches Lied ich vortragen sollte.
"Ich spiele Today my life begins." sagte ich fest entschlossen.
"Schieß los. Wir hören dir zu."
Dann spielte ich los. Zuerst den Intro, gleich kam meine Stimme, die erstaunlich fest klingt.

I've been working hard so long

Seems like pay has been my only friend

My fragile hearts been done so wrong

I wondered if ever heal again

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