My first love

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Das Flugzeug bringt diejenigen, die in Europa waren, wieder in die USA. Stewardess Mila verteilt gerade Sandwiches an die Passagiere, als ihr Handy wenig später klingelt. Genervt geht sie ran, aber sie bemüht sich um eine neutrale Stimme.
"Hallo, Houston hier."
"Hallo Mrs. Houston, ich habe eine Aufgabe für Sie. Würden Sie bitte Michael Jackson versorgen." befielt ihr Chef. Mila nickt, doch als ihr einfällt dass er es ja nicht sehen kann, fügt sie noch schnell ein "Ja, mach ich." hinzu. Dann legt Mila seufzend auf.
Sie verteilt noch die Reste weg, weil sie es kaum erwarten kann, diesen Sänger live zu treffen. Jeder kann ihr Lächeln sehen, die meisten erwidern es, während andere sich auf das Essen konzentrieren.
Ganz leise schleicht Mila in die hintere Kabine, wo Mike gerade in Gedanken verloren aus dem Fenster schaut. Doch er dreht seinen Kopf zu ihr hin, als er die Türe zu fallen hört. "Brauchen Sie etwas zu Essen, Mr. Jackson?" fragt Mila schüchtern. Selbst die Leute, die Stars nicht oft sehen, werden ihnen gegenüber sehr schüchtern, zumindest die meisten. Normalerweise ist auch Mila eher die Draufgängerische... doch bei ihm ist alles anders. Der Musiker nickt. "Ja eine Pizza und eine Cola hätte ich bitte gern."
Seine Stimme hört sich sanft und sogar ein wenig hoch an. Mila schreibt die Bestellung auf und verlässt schnell den hellen Raum. Nun muss Michael warten. Er atmet einmal bewusst ein und aus, das entspannt ihn wirklich. Die Runde von seiner HIStory Tour ist sehr anstrengend, sein Arzt rät ihm des Öfteren, zur Ruhe zu kommen und natürlich viel zu trinken, denn beim Tanzen und Singen, wenn man das über zwei Stunden macht, verliert man doch schon viel Wasser. Wenig später taucht die Stewardess mit seiner Bestellung auf. Mit Freude schlingt Michael sein Essen, als hätte er schon ewig nichts mehr bekommen. "Möchten Sie sich zu mir setzen?" fragte der King of Pop schließlich und schaut Mila ganz intensiv aus seinen schokoladenbraunen Augen an. Irgendwie hat das so eine anziehende magische Energie, dem Mila nicht zu widerstreben wagt. "Wenn es Ihnen nichts ausmacht- dann gerne." antwortet sie und setzt sich zu ihm hin, mit Abstand natürlich.
Eine Weile lang beobachtet Mila ihm beim Essen. Der Star vor ihr hat sicher schon wahnsinnig viel erreicht in seinem Leben. Im Gegensatz zu ihr. Aber vielleicht hat sie ja anders viel geleistet und dadurch auch viel erreicht. Das bezweifelt sie. Sie war schon immer viel unterwegs und na ja, sie hat doch bloß nur Leute bedient. Dieser großartige Mann vor ihr bringt ja mit nur einem einzigen Fingerschnipsen seine Millionen Fans zum Schreien und Ausflippen. Ihre Gedanken drehen sich immer wieder im Kreis. Irgendwann ist Michael fertig mit Essen, dann wendet er sich ihr zu. "Wie heißen Sie eigentlich?" fragt er neugierig. Mila schaut zu ihm auf. Michael war sicher um einiges größer als sie selbst. "Ich bin Mila Houston." erwidert die Stewardess lächelnd. "Schöner Name." kommentiert er und erwidert das Lächeln. Dann ist es still zwischen ihnen. Ab und zu unterhielten sie sich kurz. Man hört nur das Rauschen des Flugzeuges. Mila überlegt in dieser Zeit, was sie ihm für Fragen stellen könnte.

"Sind Sie glücklich?" hört die Stewardess sich irgendwann sagen. Der Musiker schaut sie an. Er scheint nach einer guten Antwort zu suchen. Sein Blick glitt zum Boden.
"Na ja... glücklich sein ist für mich so eine Sache." beginnt er. Fast scheint es ihr so, als würde eine emotionale Flamme in seinen Augen aufgehen. "Ich bin schon glücklich wenn ich auf Neverlands Gabenbaum sitze. Wenn ich mit den Kids spiele. Dann kann ich sagen... dass ich glücklich bin."
Mila starrt ihn erstaunt an während Michael aus seinem Fenster hinausblickt. Der Musiker hat ihr gerade seiner innersten Gedanken preisgegeben. Erschrocken blickt sie nach unten. "Wie oft erleben Sie das?" fragte sie. "Hmm, gute Frage... gerade eigentlich nicht weil ich momentan auf Tour bin. Ich vermisse es." murmelt Michael leise vor sich hin. Eine Träne rollt leise seiner Wange hinunter. Dann nimmt Mila seine Hand und massiert es. Er schaut sie wieder an, doch diesmal ist die Flamme erloschen.
Stattdessen sieht sie seine Tränen. Unwillkürlich wischt die Stewardess diese weg. Michaels Gesichtszüge werden noch entspannter.

Irgendwann steht Mila auf, schaut auf Michael herunter. Er schaut sie an und nimmt ihre Hand: "Danke...dass Sie so offen waren."
"Ich hab zu danken. Danke dass ich bei Ihnen sein durfte." erwiderte das junge Mädchen sanft. Sie wollte sich schon zur Tür umdrehen, aber da steht Michael auf, um sie kurz zu umarmen. Es tat so gut.

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