Kapitel 15

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24. August 1777

Ich zählte 27 Tage, seit ich und Connor von den Soldaten gefangen genommen wurden. 27 Tage die ich eingesperrt in einer kleinen Zelle verbracht hatte. Mir war von Anfang an bewusst, dass man mich und Connor beizeiten in getrennte Zellen Sperren würde und so kam es. Die Einsamkeit bereitet mir Angst, selbst die Gesellschaft der Ratten die hier ihr Unwesen trieben war mir lieber als die schreckliche Einsamkeit die mich nun quälte. Jeder einzelne der unzähligen Schreie die ohne Pause durch das Gefängnis hallten, erschüttert mich bis ins Mark. Manchmal waren es Schmerzensschreie, meistens jedoch verzweifelte Hilferufe anderer Gefängnis Insassen, die schallend von den kalten Wänden abprallten und durch das gesamte Gefängnis getragen wurden. Jeden Tag erwartete mich der der selbe Ablauf: Ich erwachte zu unbestimmter Zeit, aß etwas von dem kläglichen essen das wir hier bekamen und starrte eine weile aus dem kleinen mit Gitter gesichertem Fenster auf den Gefängnishof hinaus. Ich beobachtete das Patrouillieren der Soldaten und malte mir aus, wie ich Ihnen mein Schwert durch den Leib stieß. Der Gedanke wie sie vor mir erzitterten löste bei mir das Gefühl von Macht aus, ich wünschte mir nichts seliger als jeden einzelnen der Englischen Soldaten mit meinem treuen Schwert in der Rechten niederzumachen. Allein der Anblick ihrer roten Uniformen ließ die Wut in mir wie bei einem Stier aufflammen.

Mein Schwert....Ich würde es wahrscheinlich sobald nicht Wiedersehen. Nicht solange ich nicht einen guten Plan hatte, der mir zum Ausbruch verhelfen wird. Seit Tagen überlegte ich schon wie ich es anstellen werde. Ich ging ständig alle Möglichkeiten durch, auch wenn sich nicht viele boten. Doch auch wenn ich einen Plan hätte, fehlt es mir doch an Kraft und Material um ihn auch in de tat umzusetzen. Und dieser Gedanke sorgte dafür, dass ich es für unwahrscheinlich hielt diesen Ort jemals zu verlassen.
Die unberechenbare Kälte, welche mir am Anfang stark zu schaffen gemacht hatte, sowie Erschöpfung wurden zu meinem ständigen Begleiter.

Langsam stand ich vom Boden auf und trat, so wie ich es sonst auch tat an das kleine Steinernster. Dunkle Gewitterwolken zeichneten sich am Dämmernden Horizont ab und hüllten die Natur in ein unheimliches blau- grau. Bald würde der Regen mit voller Kraft gegen die Gefängnismauern Peitschen und Blitze sowie donnern das schweigen der Natur zerreißen. Ich starrte weiterhin gedankenverloren aus dem Fenster, bis ich aus der Ferne stimmen vernahm.

,,Der Hauptmann verlangt die junge Frau zu sehen, die für das Gemetzel in New York verantwortlich ist. In welcher Zelle wurde sie untergebracht?

Ich bekam Panik. Warum würde der Hauptmann gerade mich sehen wollen? Ich entfernte mich vom Fenster und trat ein Stück an die metallene Tür heran, die mich in dieser Zelle gefangen hielt. Durch den kleinen Sichtschlitz im obere Teil der massiven Tür konnte ich die Schatten zweier Personen im Licht einer Fakel erkennen.

,,In der Zelle dort drüben", hallte es als Antwort von den Wänden wieder und ich sah wie der eine schatten mit dem rechten Arm in die Richtung meiner Zelle zeigte.

,,Ich danke euch", war das letzte was ich hörte, bevor ich beobachten konnte, wie sich der zweite Schatten auf den ersten zubewegte. Ein schrilles metallenes Geräusch und ein erschrockenes ächzen ertönten und ich sah, wie der erste Schatten mit einem dumpfen Geräusch zu Boden sank, erschrocken wich ich zurück, bis sich die Gefängnismauer in meinem Rücken drückte. Ich hörte Schritte, das klimpern eines Schlüssels und das laute pulsieren meines Herzens. Ich bereitete mich auf das schlimmste vor.

Das klicken des Schlüssels im Schloss der Tür erhöhte das sowieso schon unangenehm schnelle Tempo meines Herzens um das doppelte und Angstschweiß trat mir auf die Stirn. Die Tür schwang ein Stück weit auf und der Saum einer Rotrock uniform kam zum Vorschein.

Assassin's Creed III (fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt