"Der Morgen danach" 3

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"..Immer wenn ich behauptet hab' das ich ein bisschen borden gehe oder sowas, war ich beim Augenarzt. Seit zwei Monaten verschlechtert sich mein Sehvermögen immer mehr und mehr... eben war ich wieder dort, es hat sich wieder verschlimmert". Mein Blick war die ganze Zeit starr auf meine Hände gerichtet, zum Ende hin wurde ich immer leiser. Jetzt war es raus. Leicht ängstlich wartete ich Ardy's Reaktion ab. „Warum hast du mir nichts gesagt?". Es ist nicht zu überhören wie gekränkt er deswegen war, aber auch Besorgnis schwang in seiner Stimme mit. „Keine Ahnung.. ich wollte nicht das du dir die ganze Zeit Sorgen um mich machst, oder wegen mir sad bist. Tut mir leid das ich es dir erst jetzt erzähle". Mein Mitbewohner seufzte leise. „Wer weiß es noch?". „Luna, sonst niemand". Langsam hob ich meinen Blick und sah in diese undefinierbaren Augen, die meinem Bruder gehörten, für wenige Sekunden verlor ich mich darin. Schweigen. Weder ich, noch Ardy sagte etwas. Es war nicht diese Angenehme Stille, die sonst zwischen uns herrschte, nein, dieses Schweigen war unangenehm und ich fühlte mich alles andere als wohl.
Nervös biss ich mir auf die Unterlippe, ich wollte etwas sagen, wusste aber nicht was. Ein leises Seufzen lies mich zusammenzucken, nur wenige Sekunden später legten sich von hinten zwei starke Arme um mich. Ardy. Ein leichtes Lächeln zierte meine Lippen, als ich mich leicht an ihn lehnte. Diese Geste sagte mehr als tausend Worte. „Das wird schon wieder... Sei deshalb nicht so traurig", hauchte mein bester Freund mir leise ins Ohr, er klang sehr nachdenklich. Vorsichtig drückte ich ihn weg und stand auf, wir standen uns gegenüber und schauten uns wortlos in die Augen. Wieder zog er mich in eine Umarmung, diese erwiderte ich ohne zu zögern. Nun hatte ich eine Sorge weniger.

>Zeitsprung<                                                   P.o.v Ardy

Taddl und ich guckten, wie fast jeden Abend, Ninja Turtles. Wir saßen nebeneinander in einer Decke eingewickelt, sodass uns nicht kalt wurde. Während ich fast keine Müdigkeit verspürte schlief der grün haarige Wuschelkopf neben mir fast ein, schon süß wie sein Kopf immer an meine Schulter rutschte, nur um wenige Sekunden später wieder hochzuschrecken. Alles nur weil er unbedingt die Serie gucken wollte... Typisch für ihn. Ein leichtes Grinsen legte sich auf meine Lippen. Der Kopf meines Freundes ruhte nun still auf meiner Schulter, seine Augen waren geschlossen und er atmete regelmäßig. Letztendlich hatte die Müdigkeit wohl doch über ihn gesiegt. Auch ich lehnte mich leicht an ihn, so war es auch bequemer als zuvor.

Es dauerte nicht lange, da drohte die Schlafmütze von der Couch zu fallen. Erst spielte ich mit dem Gedanken ihn fallen zu lassen, damit ich schadenfroh lachen konnte, doch ich entschied mich dagegen. Stattdessen legte ich vorsichtig einen Arm um ihn und zog ihn so auch automatisch näher an mich. Taddl fing daraufhin an, sich an mich zu kuscheln wie an ein Stofftier, was mir ein leises Kichern entlockte. Es dauerte nicht lange, da fiel auch ich der Müdigkeit zum Opfer.

>Zeitsprung<

Gähnend öffnete ich meine Augen, Sonne schien mir direkt ins Gesicht, sodass ich sie gleich wieder zusammenkniff. Warum musste es so hell sein? Abartig, da wurde man ja blind. Taddl schlief noch friedlich an mich gekuschelt, ein süßer Anblick, musste ich schon zugeben. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, löste ich mich von ihm und schlich in die Küche. Heute machte ich mal Frühstück, als kleine Geste der Freundschaft. Dann würde er zur Abwechslung Frühstück bekommen direkt nach dem Aufstehen. Noch müde und nur in Schlaf Klamotten stellte ich mich also an den Herd und versuchte Spiegelei zu machen, eigentlich war das ja nicht so schwer.. Aber wenn man Ardian Bora hieß, war selbst das eine kleine Herausforderung! Es war ja kein Geheimnis das ich kein Stück kochen konnte, naja für meinen Bruder nahm ich es trotzdem auf mich. Zugegeben... Ich war verwundert, das nicht die ganze Küche in Flammen aufging oder sowas in der Art - Das wäre auch weniger gut gewesen, gar nicht gut, um genau zu sein. Och mann das währe eine Katastrophe gewesen! Meine Gedanken wurden durch den panisch klingenden Taddl unterbrochen. Er rief nach mir. Was zum ... ?

>Kurz zuvor<                                               P.o.v Taddl

Ich hörte leise Schritte die in Richtung Küche immer leiser wurden. Ardy war wohl gerade aufgewacht und macht sich einen Tee oder sowas. Ich gähnte und streckte mich ausgiebig, nach langer Zeit fühlte ich mich mal wieder richtig ausgeschlafen. Müde rieb ich mir die Augen und öffnete sie blinzelnd. Zu meiner Überraschung wurde ich nicht von hellen Sonnenlicht empfangen, im Gegenteil. In der ganzen Wohnung war es stockdunkel, ich konnte nichts erkennen. Nicht mal die eigene Hand vor Augen. War es noch Nacht? Leicht verwundert fuhr ich mir durch die Haare. Warum sollte Ardy mitten in der Nacht aufstehen? Leise räusperte ich mich, hier war es so dunkel das ich NICHTS sehen konnte. Absolut nichts. Noch leicht verschlafen begann nach meinem Handy zu tasten, ich wollte wissen wie spät es war.

Zu blind um Liebe zu sehen - TardyFFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt