"Neues Licht, neue Freunde" 27

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>Zeitsprung< 5 days later

Blinzelnd stand ich vor einem Spiegel in meinem vorübergehenden Badezimmer. Die Operation war gut verlaufen und es gab keine Probleme. Nun durfte ich meine Augen endlich öffnen, weshalb ich schon ganz aufgeregt war. Endlich wieder sehen!
Erst war mein Blick noch verschwommen, das verging jedoch nach ein paar mal blinzeln und ich konnte scharf sehen. Mit großen Augen musterte ich mich selbst in dem großen Spiegel. Meine Haare waren um ein Stück länger als ich es in Erinnerung hatte, auch die Grüne Farbe war vollständig gegangen. Sonst war alles wie immer. Das gewohnte schiefe Kinn, meine Stubsnase und ein kleiner Bart der mir überraschend gut gefiel. Zu guter letzt noch meine Augen... Wie es der Flüchtling des dritten Universums beschreiben hatte. Eine tiefrote Iris die eins zu eins die Farbe von Blut hatte und mein linkes Auge, welches getaucht in tiefes Schwarz war, das sich kaum von dem dunkeln Rot unterscheiden ließ. Nun ähnelte ich stark den Kreaturen eines Animes den Ardy und ich uns zusammen angesehen hatten. Tokyo Ghoul. Dort musste der Hauptprotagonist ebenfalls eine Augenklappe tragen um sein Auge zu verstecken, welches meinem sehr nahe kam, nur war meines durchgängig Schwarz - Rot.
Leise seufzend wandte ich meinen Blick ab und musterte den Rest meines Körpers. Ich war etwas dünner geworden, bemerkte aber sonst keine gravierenden Veränderungen.
Mit meinen Fingern strich ich behutsam über meine Tätowierte Haut und lächelte leicht. Ich hatte diesen Anblick vermisst. Sobald ich wieder auf der Erde sein würde, würde ich mir wieder neue Tattoos stechen lassen, soviel war sicher.
Plötzlich fiel mir wieder ein das ich nun auch die Fähigkeit der Telepathie hatte, was bedeutete das ich mit Ardy reden konnte! Sofort war mein Spiegelbild unwichtig geworden. Ich tat das was mir der Flüchtling des dritten Universums erklärt hatte.
Ich atmete tief durch und konzentrierte mich voll und ganz auf Ardy, dabei hielt ich mir mein normales Auge zu. Der Flüchtling hatte mir eingebläut das es nur so funktionieren würde. Als ich spürte das eine Verbindung zwischen mir und meinem Freund aufgebaut war begann ich ihm meine Nachricht zu senden. „Mir geht's gut Ardy, tut mir leid das ich dich warten lasse". Für mehr reichten meine Kräfte noch nicht, sodass ich die Verbindung gleich danach wieder abbrechen musste.
Ich hielt mir meinen leicht schmerzenden Kopf, es währe wohl klüger erst wieder ganz zu Kräften zu kommen bevor ich mich an Telepathie übte. Aber ich musste Ardy einfach irgendwie mitteilen das es mir gut ging nachdem ich so lange nichts von mir hören ließ. Hoffentlich würde er es nicht nur für Einbildung halten...

P.o.V Ardy

Um meinen Kopf frei zu bekommen ging ich Abends nochmal raus in die Stadt. Es war wie immer viel los, so wie ich es mittlerweile von Köln gewohnt war. Da ich aber ruhe wollte ging ich an eine etwas unbelebtere Stelle der Stadt, hier war es deutlich ruhiger. Leicht lächelnd setze ich mich in ein Stückchen Wiese und ließ meinen Blick schweifen. Köln war so eine schöne Stadt... Ich war froh mit Taddl hierher gezogen zu sein. Bei dem Gedanken an ihn wurde mir warm ums Herz und ich musste lächeln. Dieser kleine Grünschopf fehlte mir. Seufzend riss ich meine Gedanken von ihm lös und konzentrierte mich auf meine Umgebung. Dabei stach mir ein kleines schwarzes Fell bündel entgegen das sich bewegte. Neugierig beobachtete ich es, jedoch konnte ich nicht ganz erkennen was es war.
Nach kurzem überlegen erkannte ich das es ein kleiner Hund war, welcher das Steinige Ufer des Rheins absuchte. Lächelnd sah ich ihm dabei zu. Der kleine Hund sah zu süß aus, war sein Besitzer den gar nicht hier? Suchend sah ich mich nach jemandem um der auf das Fell Bündel acht gab, konnte aber niemanden entdecken. Was darauf schließen ließ das es sich um einen Streuner handelte.
Ich rappelte mich auf und ging auf das Hündchen zu, um es nicht zu verschrecken kniete ich mich ein - zwei Meter entfernt vor ihn und hielt ihm meine Hand entgegen. Das kleine Tier kam ein paar Schritte näher und schnupperte an meinen Fingern. Mit aufgestellten Ohren sah es mich an und legte ihren Kopf leicht schief. Lächelnd streichelte ich sie. Das schwarze Fell war Dreck verklebt und struppig. Er war kaum größer als ein Chiwawa. Seine Augen waren blau. Es musste ein Streuner sein, kein Besitzer würde seinen Hund so verdrecken lassen. „Willst du mit zu mir Kleiner?", sprach ich leise und nahm meine Hand wieder zu mir. Der Hund begann daraufhin mit ihrem Schwanz zu wedeln und sah mich zuckersüß an. Da konnte ich nur schwach werden. „Naww wie süß", murmelte ich zu mir selbst und nahm das kleine Tier vorsichtig auf meinen Arm. Mit ihm zusammen ging ich wieder zu meinem Longboard, welches ich sogleich nutzte um einen Tierarzt aufzusuchen. Das kleine Hündchen könnte gefährliche Krankheiten haben und ich wollte es nicht riskieren ihn einfach so mit zu mir zu nehmen.

>Zeitsprung<

Vorsichtig setzte ich die kleine Hündin in unsere Dusche. Ich hatte ihr beim Tierarzt den Namen Penelope gegeben, da ich erst dort bemerkt hatte das es eine Hündin war. Ihr Rufname war jedoch Pipi. „So Pipi... Dann wollen wir dich mal waschen". Schon nahm ich die Brause und machte das Wasser an. Erschrocken sprang das schwarze Fellkneul beiseite, was mir ein Kichern entlockte. „Ist nur Wasser Pips". Ich wuschelte durch ihr Fell und begann dann dieses rein zu waschen. Ihr gefiel es sogar und sie spielte sich ein wenig mit dem warmen Wasser, dabei wurde ich auch ganz nass. „Och Pip", kicherte ich und zog mein Shirt aus, welches sie so eben mit Wasser bespritzt hatte. Die Hündin sah mich nur süß an. Erst jetzt sah man das ihr Fell teilweise weiß war, vorne an der Brust zum Beispiel.
Schnell hob ich die trop nasse Penelope aus der Dusche und setzte sie auf das Waschbecken im Badezimmer. Sie hielt es natürlich für eine grandiose Idee sich zu schütteln wie verrückt und machte dabei noch mehr nass. Vor allem aber mich. „Was habe ich dir getan?", lachte ich und schüttelte leicht meinen Kopf. Bevor sich noch mehr nass machte begann ich sie mit einem Handtuch abzutrocknen. Ich mochte das mickrige Tierchen jetzt schon, sie lenkte mich ab und gab mir eine Beschäftigung. Lächelnd hing ich mir das Handtuch um die Schulter. „Jetzt wird geföhnt Pipseli".

Zu blind um Liebe zu sehen - TardyFFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt