"Erinnerungen an eine schöne Zeit" 23

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>Zeitsprung<      P.o.V Ardy

Taddl war nun schon seit über einer Woche wie vom Erdboden verschluckt. Die Polizeit hatte keinerlei Anhaltspunkte wo er sein könnte. Ich machte mir pausenlos Sorgen um ihn und schlief kaum noch, meine Freunde versuchten zwar mich abzulenken, das gelang ihnen jedoch nicht. Alles erinnerte mich irgendwie an meinen besten Freund.
Seit er weg war, war ich nur noch traurig und verließ kaum noch die Wohnung. Nur für die notwendigsten Dinge quälte ich mich aus dem Haus. So auch heute wieder, ich musste einkaufen. Bevor ich losging warf ich noch einen letzen Blick in meinen Spiegel. Matte Haare die wirr von meinem Kopf ab standen, tiefe Augenringe, Augen die zeigten wie traurig ich war. Seufzend wandte ich meinen Blick ab, ich hielt diesen Anblick einfach nicht länger aus. Schnell zog ich mir die Kapuze tief ins Gesicht, danach ging ich raus. Ich bemerkte nichts besonderes. Es war ein normaler Herbsttag. Windig, kalt und es herrschte typischer Abendverkehr.
Ich steckte mir Kopfhörer in die Ohren und machte Musik an, danach setzte ich mich in den Bus der mich in die Stadt brachte. Während ich so dasaß, aus dem Fenster starrte und mich auf die Musik konzentrierte glaubte ich plötzlich direkt mir gegenüber Taddl zu sehen. Meine Augen weiteten sich und ich sah noch einmal genauer hin, es war jedoch nur ein normaler Passant der eine ähnliche Frisur hatte wie mein Brudi. Resigniert seufzend schüttelte ich leicht meinen Kopf. Jetzt bildete ich mir schon ein Taddl in der Stadt zu sehen, ich vermisste ihn wohl stärker als ich dachte. Viel stärker.
Um die eben aufgekommene traurigen Gedanken zu vertreiben machte ich meine Musik lauter. Grade als ich mich damit erfolgreich abgelenkt hatte kam Taddl und mein Lieblingslied, wir hatten es immer zusammen gehört. Ein leichtes Lächeln schlich sich bei dieser Erinnerung auf meine Lippen.

„Ardy, mach die Musik leiser du Idiot!", er kicherte. „Da werd' ich ja noch taub!". Doch ich hörte nicht und machte die Musik auf volle Lautstärke, dabei grinste ich ihn breit an während ich die Lyrics mitbrüllte. Ein Lachen kam über T's Lippen, schon hopste er auf mich zu, ebenfalls den Text des Liedes brüllend. Er fiel mir um den Hals und riss uns so beiden zu Boden. Kichernd setze er sich auf meine Mitte und sang in sein imaginäres Mikrophon. Auch ich musste kicher und tat es meinem Freund gleich, das er direkt auf meinem besten Stück saß bemerkte ich erst gar nicht.
Plötzlich begann er mich zu kitzeln, da er genau wusste wie kitzlich ich war. Lachend versuchte ich mich gegen ihn zu wehrend, doch er war stärker. T hielt meine Handgelenke fest und drückte sie auf den Boden, ein freches Grinsen lag auf seinen Lippen. „Lass mich los!", brachte ich zwischen zwei Lacher hervor. Er jedoch dachte nicht einmal daran mich los zulassen, stattdessen steckte er seinen Kopf unter mein Shirt und blies auf meinen Bauch so als ob ich ein Baby währe. Wieder konnte ich mich vor Lachen kaum halten und eine kleine Träne floss aus meinem Augenwinkel. „Taddl... ! Lass mich.. !", ich konnte kaum reden da er mich durchgehend kitzelte. Ich war schon ganz außer Atem und völlig wehrlos.
Als der blonde endlich von mir abließ stieß ich ihn von mir. „Du Idiot!", keuchte ich völlig außer Atem und schlang meine Arme um meinen Bauch. Taddl lachte schadenfroh und wischte sich eine kleine Träne aus dem Augenwinkel. „Sorry Bruder", sagte er grinsend. „Das gibt Rache!", rief ich und stürzte mich auf ihn.

Bei dieser Erinnerung konnte ich einfach nicht anders als lächeln und eine kleine Träne rann mir über die Wange, welche ich sofort mit meinem Ärmel weg wischte. Während ich mich zu Fuß weiter auf den Weg machte versank ich in Gedanken. Taddl und ich hatten schon so viele schöne Dinge zusammen erlebt und ich werde keines dieser Dinge je vergessen. Eine der schönsten Erinnerungen die ich mit Taddl teilte war unser gemeinsamer Sprung von der Brücke als wir mit unseren Freunden auf dem Roadtr7p waren.

Taddl und ich waren kurz davor zu springen und ich bekam es immer mehr mit der Angst zu tun. Wir stellten uns auf die Absprung Plattform (?) und ich klammerte mich regelrecht an ihm fest, was ihm ein leises Kichern entlockte. „Lach mich nicht aus!", schmollte ich und drückte meinen Kopf an seine Brust. „Tu' ich nicht. Du musst keine Angst haben Ardy, ich pass schon auf das dir nichts passiert". Taddl lächelte mich sanft an und legte beide Arme um mich. Ich nuschelte ein leises „Danke Bruder", gegen seine Brust. Er fing an langsam von 3 abwärts zu zählen, bei Null sprangen wir. Ich klammerte mich noch mehr an meinem Freund fest und ein Schrei verließ meinen Mund als mir der Sicherheitsgurt die Eier abschnürte. Auch Taddl schrie, aber wohl eher wegen des Adrenalins und allem. Es tat zwar höllisch weh, aber dennoch konnte ich es genießen und ich war froh es getan zu haben.
Als wir wieder auf festen Boden standen löste ich mich sofort aus dem Gurt und hielt mir meine eingequetschten Eier. „uuhh fuck mann...ich werd' nie Kinder bekommen können, sorry Taddl, du musst dir wenn anderen zur Familien Gründung suchen", kicherte ich und grinste ihn frech an. Er lachte nur schadenfroh und nuschelte irgendetwas davon, was ich nicht für ein Dummkopf sei. Plötzlich fiel mir Dner um den Hals, er schluchzte gespielt. „Und ich dachte wir können ein Kind zusammen bekommen!". Er löste sich von mir und ließ sich dramatisch zu Boden fallen während er sich an die Stirn fasste. „Das ist zu viel für mein schwaches Herz.. !", ein unechtes Husten kam über seine Lippen. Felix schlug seine Augen auf und streckte seine Hand nach mir aus, ehe er zum reden ansetze „Geliebter.. ! – warte, du bist ja gar nicht IzzI". Sofort rappelte er sich auf. „Upsi". Daraufhin bekamen wir alle einen Lachflash.

Mittlerweile war in in den Gängen des Supermarktes angelangt und suchte mir die Dinge zusammen die ich brauchte. Als ich mich hier so umsah kamen mir wieder unzählige Geschichten in den Sinn... Geschichten mit Taddl und anderen Freunden.

„Ardy guck mal, ein Sex on the Beach in der Dose!", Taddl zog mich am Arm zu dem Regal und drückte mir eine der Dosen in die Hand. Kichernd sah ich mir die Dose genauer an. Simon kam zu uns, in der einen Hand die Kamera und in der anderen eine Einkaufstüte. „Uhh Ardy was hast du da denn schönes?", er grinste und hielt die Kamera auf mich. Ich hielt die Dose zur Cam und begann zu reden „Einen Sex on the Beach.. das wird's auch ganz oft für Taddl und mich geben, wenn wir in L.A am beach sind", ich setze ein zweideutiges Grinsen auf. Taddl hinter mir lachte und kommentierte das nur mit einem „Boah Junge", ehe er mir die Dose wegnahm. „Ey! Meins!". Schnell drehte ich mich zu ihm um und versuchte die kleine Dose wieder an mich zu nehmen.
Das ganze kam so weit das wir uns auf dem Boden des Supermarktes herumrollten und um die Dose kämpften, Simon filmte das alles mit seiner Vlog Kamera und spielte den Kommentator. Das ganze endete darin, dass ich Taddl die Dose ins Gesicht spritze, da ich sie aus versehen geöffnet hatte. Simon lachte los und auch ich konnte mich kaum halten vor Lachen. Taddl der überall das klebrige Zeug kleben hatte fing an mit uns zu lachen. „Dafür hasse ich dich Junge", sagte er kichernd und warf mir die leer Dose an den Kopf. „Ja ja ich hab' dich auf lieb". Frech grinsend drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange ehe ich mich aufrappelte und ihm hoch half.
Simon stand mit dem Rücken zu uns und machte grade seine Abmoderation, ich nutze die Gelegenheit da man uns im Hintergrund sah und lehnte mich an Taddl um die Tardy Fans zu provozieren. Wir beide taten das hin und wieder, einfach nur aus Spaß.

Wie gerne ich Taddl jetzt bei mir hätte, nur um wieder lauter Schwachsinn zu machen, Spaß zu haben... einfach um das Leben zu leben, zusammen mit ihm. Ich wurde wieder traurig. Seufzend legte ich meinen Einkauf an die Kasse und zahle, danach packte ich alles in meinen Rucksack und ging aus dem Supermarkt. Regentropfen prasselten auf mich herab. Ich hob meinen Blick und sah einen Wolkenverhangenen Himmel. Geil, ich hatte nicht mal einen Regenschirm dabei.
Ohne mit weiter Gedanken darüber zu machen ging ich einfach los, wohin wusste ich selbst nicht so genau. Wieder wurde ich an etwas erinnert das Taddl und mir einmal passiert war.

„Scheller! Es fängt schon an zu regnen!", ein lachender Taddl zog mich an der Hand mit sich nach draußen. Dieser junge war vernarrt in Regen. „Du bist so ein Verrückter!", kicherte ich und lief neben ihm die Treppen des Hauses hinab. T ließ meine Hand los, drückte die Tür auf und stieß einen kleinen Freudenschrei aus als er im Regen stand. Lachend hopste ich auf seinen Rücken. „Trag mich!". Mein Freund konnte gerade noch sein Gleichgewicht halten und lief mit mir am Rücken los, dabei lachte er fröhlich. „Los Pferdchen, los!", feuerte ich ihn an und streckte einen Arm in die Luft.
Mittlerweile waren wir beide klatschnass bis auf die Knochen, wenn wir das überstehen würden ohne krank zu werden währe das ein Wunder!

Ich musste leicht lachen bei dieser Erinnerung. An dem Tag hatten wir uns eine saftige Erkältung zugezogen, sodass wir zwei Wochen lang nur in unseren Betten liegen konnten. Simon, Felix und Sebastian hatten sich in dieser Zeit abwechselnd wie Krankenschwestern um uns gekümmert. Wenn ich nicht bald aus den nassen Klamotten rauskämme würde ich mir auch wieder eine Erkältung zuziehen. Ob sie sich dann auch wieder so um mich kümmern würden?
Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, was währe ich nur ohne diese Vollidioten? Ich konnte mich echt glücklich schätzen sie zu haben... So warmherzige Menschen gab' es nicht viele und ich hatte gleich drei, nein, vier von ihnen und die würde ich so schnell nicht hergeben. Auch wenn ich Nummer vier schon unfreiwillig hergegeben hatte, ich würde ihn wieder zurückbekommen, das schwor ich mir. Egal was ich dafür tun müsste, egal welche Schmerzen ich aushalten müsste, ich würde es tun – für Taddl. Dazu fiel mir auch eine passende Geschichte ein, aber die würde ich ein anders mal aufrollen, jetzt erstmal nachhause und raus aus den nassen Klamotten bevor ich noch erfror.

Zu blind um Liebe zu sehen - TardyFFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt