Zu blind um Liebe zu sehen - TardyFF

"Dream World" 13

P.o.v Tadd 

Mein Kopf schmerzte höllisch und mein restlicher Körper war auch von Schmerz durchzogen, wenn auch nur leicht. Meine Augen konnte ich nicht öffnen, um mich herum war es ganz ruhig. Nur weit entfernt konnte ich leise Musik hören, die Musik von Ardy, Marius und mir. Ein leichtes Lächeln schlich auf meine Lippen.
Erneut versuchte ich meine Augen zu öffnen, mit viel mühe gelang es mir auch. Überwältigt stellte ich fest das ich sehen konnte. ICH KONNTE SEHEN! Sofort lächelte ich überglücklich und sprang auf, die Schmerzen waren wie weggeblasen. Neugierig sah ich mich um, ich war auf einer Mond ähnlichen Landschaft. Um mich herum war nur Sand und Gestein, aber es war angenehm warm. Ich ging in die Richtung aus der die Musik kam, sie wurde lauter je näher ich kam. Von weitem konnte ich Menschlich wirkende Gestalten erkennen, ihre Umrisse waren leicht verwischt. Schneller ging ich auf die Gestalten zu, sie waren wie dreidimensionale Licht Diagramme. In hellen Farben leuchtend und flackernd. Eine war hell Blau, die andere orange und die dritte Gestalt war violett.
Das alles erinnerte mich an das Musikvideo von UFO, dieser Track lief auch laut. Die Leucht Gestalten tanzten dazu, wieder flüssige Bewegungen die perfekt zueinander passten. Als ob sie ihr Leben lang nichts anderes getan hätten . Plötzlich tauchte eine vierte Gestalt auf, diese wirkte femininer und strahlte in intensiven Rot. Ich konnte auch die Umrisse eines Gesichts erkennen, ihre Lippen formten einzelne Wörter „Wir warten hier auf dich in den Clouds..".
Ihre zierliche Hand legte sich auf meine Wange, ihre Berührung war elektrisierend. Wie erstarrt sah ich in ihre grün leuchtenden Augen. „Das Moongirl wird sehnsüchtig auf dich warten T..". Ihre Stimme war als hätte man sie mit Auto tune verändert. Leicht fuhr sie mit ihrem Finger über meine Wange. Ihre Augen nahmen eine fast schwarze Farbe an, sie sah mir direkt in die meinen. Es war als würde sie in meine Seele blicken. Ich wollte mich bewegen, war aber wie eingefroren. Die eben noch freundliche Mimik des Mädchens veränderte sich schlagartig, sie wurde dunkler und düster.
„Dein Herz schlägt nicht für das Moongirl...", ihre Nägel kratzen über meine Wange. „Wie kannst du es wagen, Wächter des Universums!". Ihre Auto tune-Stimme verdunkelte sich. Geschockt weiteten sich meine Augen, was passierte hier grade?! „Du hast es nicht verdient ihr Licht zu erhalten, lebe in ewiger Dunkelheit und stirb!", sie war aggressiv und wütend. Angst durchfuhr mich. Die Nägel des Licht Mädchens bohrten sich in meine Haut, vor Schmerzen kniff ich meine Augen zusammen. Noch immer war ich bewegungsunfähig. Plötzlich spürte ich wie sie mit ihren langen Nägeln in meine Augenhöhlen glitt und anfing meine Augen auszukratzen. Vor Schmerzen schrie ich laut auf, ich versuchte mich mit aller Kraft zu bewegen, zu wehren, doch nichts passierte. Wieder umhüllte mich Dunkelheit, die Gestalt ließ von mir ab. Sofort fiel ich auf die Knie, Blut floss über mein Gesicht. Ein böses auflachen vor mir, die Auto tune Stimme sprach erneut zu mir. „Ihr Licht hast du nicht verdient, nun leide an der Schwärze". Vor Angst und Schmerzen zitternd stützte ich mich mit den Händen am Boden ab. Was passierte hier und wo war ich?! Panik kam in mir auf. Worüber redete das Licht Mädchen? Wer war das Moongirl und warum hatte sie mich Wächter des Universums genannt? So viele Fragen und keine Antworten. Schwach kippte ich nach vorne. Bevor ich wieder das Bewusstsein verlor, hörte ich noch ein letztes mal ihre Stimme, diese flüstert leise „Ersticke an Dunkelheit"

Immer wieder halte dieser Satz in meinem Kopf wieder... 'Ersticke an Dunkelheit'. Die Erinnerung traf mich wie ein Schlag, das gleiche hatte ich auch in der Nacht geträumt als ich erblindete! War das eben eine Art Flashback und warum kam diese Erinnerung erst jetzt zurück? Weitere Fragen auf die es keine Antwort gab...
Um mich herum begann ich langsam Stimmen wahrzunehmen, mir vertraute Stimmen. Ardy, Luna und Marley. Bei diesem Klang musste ich lächeln. Ich konnte Ardy's Wärme direkt an meinem Körper fühlen. Blinzelnd öffnete ich meine Augen, die enttäuschende Schwärze empfing mich. Sofort schloss ich meine Augen wieder und brummte leise. Wieder schmerzte mein Kopf. „Taddl?", die sanfte Stimme von Ardy klang in meinen Ohren wieder. Ich gab ihm keine Antwort und legte meine Hand auf meine Stirn, scheiß Kopfschmerzen. Warum musste ich Dummkopf auch von der Bühne springen?!
Als nächstes sprach Luna „Brauchst du irgendwas?", sie war besorgt. Leicht schüttelte ich meinen Kopf und murmelte „Nur etwas Ruhe...", ich krächzte eher als das ich sprach. Kurz darauf musste ich husten, erst jetzt merkte ich das mein Kopf auf Ardy's Schoss lag. Diese Nähe beruhigte mich ungemein. „Etwas zu trinken wäre nicht schlecht", gab ich leise von mir und unterdrückte ein weiteres husten. Einer meiner Freunde warf Ardy eine Flasche zu, ich hörte das knisternde Geräusch von Plastik. Vorsichtig setzte ich mich auf, mein Kopf meldet sich wieder zu Wort. Ich.Hasse.Kopfschmerzen. Leicht desorientiert tastete ich nach meinem Freund, er gab mir die Getränkeflasche. Diese schraubte ich schnell auf und trank sie bis auf denn letzten Schluck leer. Wasser konnte so gut schmecken.
Danach legte ich mich wieder hin, wie zuvor ruhte mein Kopf auf dem Schoss meines Mitbewohners. Jener Mitbewohner machte sich anscheinend viele Sorgen um mich.„Tut dein Kopf noch sehr weh?". Zustimmend brummte ich. Marley bat mir Hilfe an „Brauchste 'ne Kopfschmerztablette?". Sofort nickte ich heftig, dumme Idee, davon wurde mir nur schwindelig. Mit meiner Hand fasste ich mir erneut an die Stirn, half, zufälligerweise, kein Stück. Wer hätt's gedacht? „Sorry bruh, leider habe ich keine Drugs für dich", entschuldigte sich Mary, nachdem er, vermutlich verzweifelt, die Tabletten gesucht hatte. Murmelnd gab ich ein „Nicht so schlimm", als Antwort. Am liebsten würde ich einfach wieder schlafen...Das hätte auch fast funktioniert, wäre da nicht Luna gewesen. „Nicht einpennen Jungs! Wir müssen aus dem Backstage Bereich raus, die Show und alles ist schon längst vorbei. Alle sind schon bei der After-Show-Party". Protestierend murrte ich. Zwecklos. Ardy hob meinen Kopf vorsichtig an und stand dann auf, sofort vermisste ich seine Wärme. „Na komm T..wir können nicht ewig hier bleiben". Wiederwillig setzte ich mich auf, die Kopfschmerzen waren etwas weniger geworden. Leicht verlegen begann ich zu reden „Ardy...trägst du mich bitte? I-Ich fühl' mich so schwach und seh' sowieso nicht wohin ich laufe...". Leise konnte ich Marley Lachen hören. Ja sehr lustig, nicht. Mein bester Freund willigte sofort ein. „Klar, kann ich machen". Schon in der nächsten Sekunde legte er einen Arm um meinen Rücken und denn anderen unter meine Knie. Wie eine Braut trug er mich auf Händen. Sofort musste ich lächeln und lehnte meinen Kopf an seine Brust während meine Hände Platzt in seinem Nacken fanden. Das er mich einfach so durch die Gegend schleppen konnte überraschte mir zwar, jedoch war ich zu erschöpft um mir darüber Gedanken zu machen. Luna, Marius und Ardy redeten auf dem Weg nach draußen miteinander, doch ich hörte ihrem Gespräch nicht zu. Viel lieber lauschte ich dem Herzschlag von Ardy, das ließ mich ruhiger werden.

Das nächste was ich mitbekam war, dass wir in das Auto stiegen und los fuhren. Ich lag auf der Rückbank, mein Kopf fand wieder Platzt auf Ardy. Dieser strich mir hin und wieder durch die Haare. Leicht vor Kälte zitternd rückte ich näher zu meinem Freund, er wusste sofort das ich fror. Fürsorglich legte er seine Jacke über mich. Lächelnd sog ich seinen süßen Duft ein, Wärme umhüllte mich. Kurz darauf schlief ich ein.