"Das kranke Grinsen meines Psychopathen" 31

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>Zeitsprung< P.o.V Taddl

„Das sind nicht die Augen in die ich mich verliebt habe, das ist nicht der Taddl dem mein Herz gehört". Diese Worte aus seinem Mund zu hören schmerzte mehr als alles andere. Immer wieder hallten sie in meinem Kopf wieder und jedes mal verpassten sie mir einen Stich in mein gebrochenes Herz. Nachdem er das zu mir gesagt hatte, begann er meine Nähe zu meiden, sprach kaum mit mir und flüchtete sich in seine eigene kleine Welt mit seinem Hündchen. Pf, sogar die Töle bekam von ihm mehr Liebe als ich es je tun würde.
Ich musste währenddessen mit seiner abweisenden Art zurecht kommen, was alles andere als leicht war. Ich hatte gehofft das alles wieder gut werden würde, dass wir endlich zusammen glücklich sein konnten, doch meine Hoffnung wurde zerstört. Sie zersprang in tausende Teile und jedes dieser Teilchen schnitt sich tief in meine Seele, wo sie blutende Wundern hinterließ. Blutende Wunden die ich gut zu verstecken wusste, eine andere Wahl hatte ich nämlich nicht. Denn die zersplitterte Hoffnung war eine Klinge aus puren Silber und meine vernarbte Seele waren meine Arme.
Ich wusste das es falsch war, doch ich fand mir keinen anderen Ausweg. Nun saß ich wieder in dem gemeinsamen Badezimmer von Ardy und mir. Vor mir ragte der gewohnte große Spiegel, welcher mit spottend zeigte was aus mir geworden war.
Die zersprungene Hoffnung tänzelte zwischen meinen Fingern hin und her, nur darauf wartend endlich wieder meine Seele ein Stück weiter zerreißen zu können. Salzige Tränen fanden ihre Wege über meine Wangen und tropften lautlos auf die kalten Fliesen.
Mein Spiegelbild verspottete mich von Sekunde zu Sekunde mehr. Es zeigte mir mein mittlerweile verhasstes schwarzes Auge, dem ich all das hier zu verdanken hatte, und meine blutrote Iris die nur zu danach dürstete gleichfarbiges zu erblicken.
Weiterer Spott traf mich als ich meinen Blick von meinem Gesicht abwandte und auf meine Arme warf. Ich erblickte verwundete dünne Arme die unter meiner toten Hoffnung leiden mussten und es bald wieder tun würden.
Traurig seufzend setze ich das pure Silber an meinem linken Arm an, atmete tief ein, und zog durch. Schmerz durchzog meinen Arm und ein leises Schluchzen kam über meine Lippen. Dunkles Blut tropfte zu Boden und beschmutzte die sonst rein weißen Fliesen. Wie gelähmt saß ich da und starrte auf die neue Schnittwunde. Wut auf mich selbst kam in mir hoch, sodass ich meine rechte Hand zu einer Faust ballte, dabei ignorierte ich wie das Silber erneut tief in meine Haut schnitt.
Wutentbrannt rappelte ich mich auf, kurz taumelte ich da mir ein wenig schwindelig war, doch ich fing mich schnell wieder. Mit voller Kraft schlug ich mit meiner geballten Faust gegen die Wand knapp neben dem Spiegel. Dabei rammte sich die kleine Silberne Klinge einige Zentimeter Tief in meine Haut, weshalb ich leise aufschrie vor Schmerz. Noch im gleichen Moment löste ich meine Faust und das Silber kam klirrend auf dem Boden auf.
Mit zusammengekniffenen Augen versuchte ich meine Schmerzen auszublenden, das funktionierte nicht so gut wie ich erhofft hatte. Meine Hand pochte vor Schmerz und Blut tropfte von meinen Fingern. „Fuck", zischte ich leise, ehe ich zum Waschbecken stolperte um das Blut von meiner Hand und von meinem Arm zu waschen. Als das kalte Wasser auf meine tiefe Wunde traf stöhnte ich leise schmerzerfüllt auf und verzog mein Gesicht.
Warum musste ich nur so ein Idiot sein und mir selbst so etwas antun?! WARUM VERDAMMT?! Ich sollte glücklich sein das Ardy überhaupt noch bei war ist, auch wenn er mir aus dem Weg ging und kaum redete. Wieder kam ein leises Schluchzen über meine Lippen und weitere kleinen Tränen rannen über meine Wangen, sie brannten sich in meine Haut wie flüssiges Silber. Ich merkte wie mir alles zu viel wurde, wie meine Beine zu zittern begannen und meine Tränen mehr wurden. Langsam sank ich auf meine Knie, aus Angst ich könnte jeden Moment mein Bewusstsein verlieren. In diesem Moment war mein Kopf voll mit Gedanken, Gedanken die alle nur einer Person galten. Ardian Bora. Dem wundervollsten Mann den ich jemals kennen lernen durfte. Eine wahre Schönheit wie es sie kein zweites mal gab, einzigartig in jeder Hinsicht. In meinem Kopf spielte sich wieder das Szenario meiner Rückkehr ab, wie er mich erst ohrfeigt und dann küsste. Wie wir anschließend Arm in Arm einschliefen... Ein leichtes Lächeln zauberte mir die Erinnerung an unseren ersten und wohl einzigen Kuss schon auf die Lippen. Es war ein Kuss voller Gefühle. Glück. Liebe. Gier. Sehnsucht. Lust. Aufregung. Und zu guter letzt Angst. Angst das alles nie wieder fühlen zu können, leider war diese Angst mehr als berechtigt wie sich am nächsten Morgen herausstellte.

Nun war ich hier. Hatte Schmerzen und zitterte, während ich weinend wie ein Kleinkind da saß. Ich konnte von Glück reden das Ardy gerade mit seinem Hund in der Stadt war... Wobei, war das wirklich Glück? Wenn ich ehrlich war, konnte es nie Glück sein von Ardy entfernt zu sein, selbst nicht in solchen Momenten. Ich wünschte er könnte mich nun sehen. Ich wünschte er würde mich in den Arm nehmen und mir zuflüstern das alles gut werde, während er beruhigend über meinen Rücken strich. Ich wünschte er würde meine Wunden verarzten und nebenbei vor sich hin flüstern was für ein Dummkopf ich nicht sei. Ich wünschte er würde für mich da sein, und meine Hoffnung wieder aufbauen. Ich wünschte er würde mich lieben.
All das wünschte ich mir aus vollem Herzen. Doch irgendetwas in mir sagte mir, dass diese Wünsche für immer nur Wünsche bleiben würden und das tat weh. Fuck und wie das weh tat. Es schmerzte unaufhörlich. Warum musste ich mich auch verlieben? Es wäre das beste gewesen ich wäre bei den Video Day's in Berlin elendig verreckt als ich von der Bühne stürzte, dass wäre deutlich erträglicher gewesen als die Hölle die ich jetzt durchlebte.
Langsam begann ich wieder in die Realität zurück zu kehren. Mittlerweile hatte sich meine Handinnenfläche gefüllt mit warmen dickflüssigen Blut und kleine Blut perlen tropften von meinem Unterarm auf den eisigen Boden. Ich bildete mit meiner voll gebluteten Hand eine kleine Schale, sodass die rote Flüssigkeit in meiner Hand blieb. Zögernd öffnete ich meinen Mund und ließ das dickflüssige Etwas hinein tropfen. Ich ließ alles bis auf den letzten Tropfen in meinen Mund fließen und schluckte. Ein metallischer Geschmack breitete sich in meinem Mund aus, aus mir unerfindlichen Gründen war ich jedoch nicht angewidert. Ein leises Lachen drang aus meiner Kehle und ein Grinsen zog sich breit über meine Lippen. Das war der Moment, in dem die mir klar wurde das mich die Licht Gestalten verändert hatten. Sie hatten den Psychopathen in mir geweckt, wenn auch unfreiwillig. Doch ich wusste schon wie ich mir diese Seite an mir zu Nutzen machen würde und bei dem Gedanken daran wurde mein Grinsen kranker.

Zu blind um Liebe zu sehen - TardyFFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt