"Zu schön um wahr zu sein" 29

165 10 4
                                    

P.o.V Ardy

Etwas feuchtes an meiner Wange holte mich aus meinem unruhigen Schlaf. Hatte sich Pip etwa schon wieder in mein Zimmer geschlichen? Verschlafen nuschelte ich etwas das „Geh weg Pips", heißen sollte und wollte sie von meinem Gesicht wegdrücken. Jedoch ertastete ich nicht wie erwartet das Fell meines kleinen Hundes, sondern das Gesicht eines Menschen. Sofort war ich hellwach und schrie erschrocken auf, in meiner Panik verpasste ich der Person eine Ohrfeige. „Begrüßt man so etwa seinen besten Freund?", ein leises Lachen folgte. Sofort erkannte ich die dunkle Stimme von Taddl. Aber, das war doch gar nicht möglich! Ungläubig starrte ich auf die dunkle Gestalt die an meinem Bett saß. Ich war wie paralisiert. Das musste ein Traum sein, ich hatte schon oft von Taddl geträumt. „Na, hat's dir die Sprache verschlagen Dizzler?", ein amüsierter Unterton lag in seiner basige Stimme. „Das ist alles nur ein Traum..", murmelte ich leise vor mich hin, in der Hoffnung ich würde bald aufwachen.
Doch es geschah nichts, mein Geflüster führte nur dazu das Taddl erneut leise lachte. „Wenn das nur ein Traum ist, warum fühlt sich das dann so echt an?", plötzlich war er mit seinen Lippen direkt an meinem Ohr und seine rechte Hand lag an meiner Wange. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinen ganzen Körper aus und mein Herz begann schneller zu schlagen. Ich war unfähig zu antworten. Seine Lippen suchten sich ihren Weg von meinem Ohr, zu meiner Wange und verweilten letztendlich an meinem Mundwinkel. Sein warmer Atem war deutlich spürbar. „Wenn das alles nur ein Traum ist, warum fühlt sich das dann so gut an?", hauchte er gegen meine Lippen. „Was f-", noch bevor ich meine Frage stellen konnte legte er seine Lippen auf die meinen. Und ab diesem Moment wusste ich, das war kein Traum. Lächelnd schloss ich meine Augen und erwiderte seinen Kuss. Glücksgefühle durchströmten meinen ganzen Körper und an allen Stellen an denen er mich berührte kribbelte es angenehm.
Langsam ließ ich meine Hände in seinen Nacken gleiten und vergrub eine Hand leicht in seinen Haaren. Unser Kuss wurde immer intensiver, bis wir uns letztendlich aus Luftmangel voneinander lösten. Leicht keuchend lehnte ich meine Stirn an die seine und ließ meine Augen geschlossen, ein Lächelnd zierte meine Lippen. „Ich hab dich so vermisst, tut mir leid das ich dich geohrfeigt habe", sanft strich ich über seine Wange. „Ich hab dich auch vermisst Kleiner, aber die Ohrfeige habe ich mir selbst zu zu schreiben, ich hab dich ja erschreckt".

Im nächsten Moment löste er sich von mir und stand vom Bett auf, sofort fehlte mir seine Nähe und Wärme. „Blieb hier, bitte". „Ich hatte nicht vor zu gehen", der langhaarige gab mir einen kurzen Kuss auf die Stirn, dann begann er sich auszuziehen. Nur in Boxershorts legte er sich zu mir. Sofort rückte ich näher zu ihm, daraufhin krabbelte er zu mir unter die warme Decke. Nur Sekunden darauf legte er beide Arme um mich und zog mich so ganz nahe zu sich, ich kuschelte mich lächelnd an ihn und schloss meine Augen. Mein Kopf ruhte auf seiner Brust, sodass ich seinen regelmäßigen Herzschlag hören konnte. Während Taddl mir sanft durch die Haare strich, schlief ich so glücklich wie lange nicht mehr ein. Endlich musste ich mir keine Sorgen mehr um ihn machen. Endlich war er wieder bei mir.

>Zeitsprung<

Als ich aufwachte umgab mich die Wärme und der süße Duft meines Mitbewohners. Lächelnd schmiegte ich mich enger an ihn und strich über seine Brust. Ich konnte noch immer nicht glauben das er wieder da war.
Blinzelnd öffnete ich meine Augen und begann Taddl zu mustern. Er war ein wenig dünner als ich ihn in Erinnerung hatte und sein Bart war etwas länger geworden, was ihn unglaublich Männlich aussehen ließ. Mein Blick blieb an der Augenklappe hängen die er trug, irritiert legte ich meinen Kopf leicht schief. Warum trug er eine Augenklappe? Er war doch sowieso auf beiden Augen blind. Hatte er sich verletzt dort wo er denn einen Monat lang war? Sofort begann ich mir Sorgen zu machen. Was, wenn er sich ernsthaft am Auge verletzt hatte?
Langsam ließ ich meine Hand nach oben gleiten, von seiner Brust hinauf zu seinem Gesicht. Dort wollte ich die Augenklappe wegnehmen, doch plötzlich schlug Taddl sein Auge auf. Eine Gänsehaut breitete sich bei mir aus als ich seine blutrote Iris sah und mein Mund stand offen. Ungläubig rieb ich mir die Augen, doch es brachte nichts, nach wie vor blutrot. „T-Taddl.. ?". Ich wusste nicht was ich davon halten sollte und irgendwie machte es mir Angst, da seine Augen so fremd wirkten.
Mein Gegenüber gähnte verschlafen und murmelte ein gelassenes „Was ist los Kleiner?". „Was los ist? Sieh dich mal in den Spiegel! Seit wann trägst du eine Augenklappe und hast rote Augen?". Ich setze mich auf und war merklich beunruhigt. „Naja das.. ähm..". Es war nicht schwer zu erkennen das er nicht wusste was er sagen sollte. Mein Blick hing weiterhin an seinen so fremden Augen und ich wartete das er mir endlich eine Erklärung gab.

Zu blind um Liebe zu sehen - TardyFFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt