♣ K A P I T E L 8 ♣

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• Bild Amanda

Amandas P.o.V:

"Amanda, ich habe das nicht so gemeint!", sagte Louis der ins Zimmer reinkam.

Ich schüttelte den Kopf und schaute zum Fenster raus.
"Ihr versteht das alle nicht, noch nie hat sich irgendjemand Sorgen um mich gemacht. Seit meinem 6. Lebensjahr.", ich umarmte mich selber.

"Ich mache mir Sorgen um dich...", flüsterte Louis und umarmte mich von hinten.

"Wieso Louis? Wieso tust du das? Wieso nur?", ich senkte meinen Kopf und eine kleine Träne schlich sich meine Wange runter, die ich schnell wegwischte.

"Weil ich mich in dich verliebt habe...", murmelte er, mein Herz fing an zu klopfen, mein Bauch auch. Sowas habe ich noch nie gefühlt... noch nicht mal bei... Bo.

"Louis? Da ist noch was...", ich riss mich von ihm los und lief die Treppen runter.

Ich rannte aus der Villa, die Straßen entlang.
"Amy? Was machst du hier? Ich dachte du bist bei den Jungs?", fragte eine weibliche Stimme. Ich blickte in die Gegend, auf dem Boden saß Saphrina, schon etwas nüchterner.

"Ich wollte es ihm erzählen...", murmelte ich und setzte mich zu ihr auf den Boden.

"Was erzählen? Wem erzählen? ", fragte sie und umarmte mich.

"Von meinem bösen ich, meinen bösen Gedanken. Ich wollte es Louis erzählen.", ich fing an zu weinen.

"Wieso hast du gezögert und bist abgehauen? Er hätte es bestimmt verstanden!", sagte sie beruhigend.

"Weil er etwas bestimmtes gesagt hat...", nuschelte ich in seine Schulter.

"Und was?", sie drückte mich fester an sich.

"I-ich liebe dich...", meine Tränen vermehrten sich.

"Was ist daran so schlimm? Er hätte es garantiert verstanden...", wir lösten uns und lehnten uns an die Wand.

"In meinem Bauch hat es gekribbelt, mein Herz hat angefangen fest zu schlagen... so war es noch nie... noch nicht mal bei Bo.", sie schaute mich geschockt an.

"Du hast dich verliebt und... das mit Bo hast du dir immer nur eingeredet. Und du gehst jetzt zu Louis und erzählst im alles. Alles!", sie half mir auf und schubste mich an.

"Meine Lebensgeschichte aber nicht!", murmelte ich und lief los.

Niemand kennt meine Geschichte, nicht einmal Saphrina...

Ich lief langsam zur Villa zurück, ich ging direkt in mein Zimmer und blickte aus dem Fenster.

Langsam öffnete sich meine Zimmertür...

"Amanda, es tut mir leid was ich gesagt habe... sowas kommt nie wieder vor.", flüsterte er und öffnete wieder die Tür.

"Louis, warte...", Louis schloss die Tür wieder und ich spürte wie sein Blick auf mir lag.

"Was gibt's?", fragte er.

"Ich möchte dir eine Geschichte erzählen...
Es war einmal ein Mädchen... dieses Mädchen war 10 und lebte auf der Straße, den Grund will ich dir nicht nennen.
Dieses Mädchen spielte oft mit dem Gedanken sich umzubringen. Das es besser wäre für alle Menschen... eines Tages erschien ein Ebenbild von ihr, nur sie konnte es sehen.
Das Ebenbild riet ihr böse zu sein, so kalt wie Schnee.
Das Mädchen wollte dies aber nicht und wehrte sich dagegen... anfangs. Irgendwann war es genug und sie konnte nicht mehr und gab nach. Sie wurde wie das Ebenbild, den sie war jetzt das Ebenbild.
Sie geriet auf die schiefe Bahn fing an zu rauchen, saufen, kiffen und zu rauben.
Das ging 8 Jahre so... heute ist sie 18. Eines Nachts traf sie fünf Jungs, sie wollten ihr helfen. Sie weigerte sich, aber sie kam letztendlich doch mit.
Sie zeigte nur ihre kalte Seite, war verschlossen. Aber nach und nach öffnete sie sich...", ich schaute auf den Boden.

"Dieses Mädchen... das bist du?", fragte er.

"Ja, dieses Mädchen bin ich.", er umarmte mich.

"Hast du diese Gedanken immer noch?", flüsterte er.

"Seit ich bei euch bin, habe ich sie wieder... ihr verändert mich.", flüsterte ich.

"Besonders du... ich habe mich in dich verliebt, deswegen macht es das so besonders.", ich schaute in seine blauen Augen, sie strahlten.

"Rette mich vor meinen dunklen Gedanken...", murmelte ich.

"Ich versuche mein bestes zu geben.", er küsste meine Stirn.

Ich schloss meine Augen für einen Moment... ich wollte diesen Moment genießen.

"Amanda, Amanda, Amanda... das geht so nicht.", ich öffnete langsam die Augen und sah... SIE. Mein böses Ich schüttelte den Kopf und hatte die Arme verschränkt.

"Wie bringe ich dich nur dazu wie früher zu werden? Kalt, fies, verschlossen? Machen wir es doch einfach so wie früher...", sie fing an zu lachen und hielt die Klinge hoch.

"Jeden Schmerz den ich spüre, spürst auch du... man sieht ihn bloß nicht...", sie setzte die Klinge an ihren Arm an und zog sie runter.

Ich löste mich aus Louis' Umarmung und knallte gegen die Wand, es war ein qualvoller Schmerz.
"Das war doch das was du wolltest!", sagte sie und zog noch einmal die Klinge an ihrem Arm runter.

Ich schrie auf und rutschte die Wand runter, ich schaute auf meinem Arm. Nirgends war etwas, aber man konnte den Schmerz spüren.

"Amanda, was ist los?", fragte er und bückte sich zu mir runter.

"Sie... s-sie ist da!", flüsterte ich.

"Wer sie?", fragte er und schloss mich in seine Arme.

"Mein böses Ich.", ich fing an zu weinen.

"So bist du nicht!", schrie sie und zog die Klinge noch einmal und noch einmal und immer wieder runter.

"Sag mir wie kann ich helfen?", flüsterte er und drückte mich fest.
"Gar nicht...", sagte ich und schon wurde mir schwarz vor Augen...

Straßenkinder von LondonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt