- kapitel 11 -

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Tyler fuhr zuerst zum Walk of Fame, was natürlich am anderen Ende Angeles lag. Doch die Fahrt war recht angenehm, ich hatte das Fenster heruntergefahren und schaute in die sauberen Strassen, die tausenden Geschäfte und zählte jede einzelne Palme, die mir ins Blickfeld fiel.

"Wie lange lebst du schon hier?», fragte ich ihn beiläufig, als Tyler einmal nach rechts abbog und sich kurz suchend umschaute.
«Knappe drei Jahre», murmelte er ein wenig konzentriert und fügte dann noch hinzu: «Ich habe arabische Wurzeln aber habe immer in Kanada gewohnt, falls es dich interessieren würde.»

Ich nickte nur.

Das erklärte auch der tätowierte Satz auf seinem Körper.

«Wirklich arabisch siehst du aber nicht aus», bemerkte ich dann. «Meine Mutter ist arabisch und sie selbst sieht auch nicht wirklich arabisch aus», antwortete er schulterzuckend.
Die Sonne lugte nun wieder aus den Wolken hervor, und spiegelte sich nun in den tausenden Glasscheiben der vielen Häuser.

Schliesslich parkte Tyler in der Nähe des Hollywood Boulevards, und wir schlenderten den langen Bürgersteig mit den Sternen entlang.
«Wahnsinn!», sagte ich und machte vorsichtig einen Schritt nach den anderen, während ich meinen Blick die ganze Zeit nach unten richtete.

Ob Janis Joplin, Michael Jackson, Christina Aguilera oder Ozzy Osbourne, fast jede Musiklegende die ich kannte.
«Wie lange bist du denn schon im Musikgeschäft?», fragte ich Tyler, der seine Sonnenbrille aufgesetzt hatte und ein wenig durch die Gegend schaute.
Und bevor er meine Frage beantworten konnte, liefen zwei junge Mädchen zu ihm und kreischten: «Können wir ein Foto machen?»

«Aber klar», sagte er schnell mit einem aufgesetzten Lächeln und grinste mit den beiden Mädchen in die Innenkamera des Handys.

Ich wich geschickt zur Seite, ich wollte weder im Bild sein noch bemerkt werden.
Was leider nicht so klappte.
Kaum als eins der Mädchen sich bedankte und ihr Handy wegsteckte, wandte sie sich zu mir und fragte mich: «Und wer bist du?»

«Ähm ... «, stotterte ich.
Tyler ergriff sofort das Wort und sagte: «Das ist Jenna. Eine ... Freundin.»

«Freundin, jaja», murmelte das andere Mädchen grinsend.
«Bist du denn überhaupt noch mit Kylie zusammen?»

«Wie oft noch, nein. Tut mir echt leid, aber wir würden wieder gerne alleine sein!», sagte Tyler schmeichelnd und winkte den Mädchen noch hinterher, während sie weggingen.
Ich wollte gerade was erwidern, als drei weitere, diesmal ältere, Mädchen ankamen und ein Foto machten und kurz Smalltalk redeten.
Diesmal fragten sie nicht nach mir, was mich innerlich erleichterte. Schliesslich musste man mich jetzt ja noch nicht kennen.
Endlich, als wir wieder fast ungestört waren und keiner mehr Tyler für ein Foto fragte, gingen wir weiter und quetschten uns durch die wachsende Menschenmasse, die immer voller wurde, desto näher wir uns in die Innenstadt begaben.

Als wir genug Platz hatten, wieder nebeneinander zu stehen, fragte ich nun endlich: «Du ... du warst mit Kylie zusammen?»

Er schmunzelte kurz und bestätigte dann meine Frage mit einem langen: «Ja.»
«Und ... und, wie lange und wieso nicht mehr?»

«Du stellst Fragen!», sagte er grinsend.
Ich verdrehte nur meine Augen und schliesslich fing Tyler an:

«Ich war mit Kylie ein knappes Jahr zusammen, eine komplette On-Off Beziehung, wenn du mich fragst. Ist aber schon wieder fast ein Jahr her, doch viele begreifen es einfach noch immer nicht.»

Ich nickte, fragte dann nochmal: «Und wieso ... seid ihr nicht mehr liiert?»

«Vieles. Da sie die Assistentin meines Managers ist, war es natürlich ein richtiger Boom in der Presse. Kylie wurde das zu viel, und ich war oft wegen den Konzerten nicht da, und ab und zu mit einem anderen Mädchen auf einem Foto-...»

Jenna / PAUSIERT /Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt