- kapitel 12 -

190 15 0
                                    

Überwältigt von seinem Kompliment, schnaufte ich einmal auf und sagte dann mit heiserer Stimme: «Danke», und bevor ich noch etwas erwidern konnte, ging die Tür auf und Kylie trat in den Raum.

«Da seid ihr ja!», sagte sie und zeigte mit dem Zeigefinger auf ihre silberne Armbanduhr.

«Es ist kurz nach sechs!», sagte sie und blickte Tyler tief in die Augen.

Ich stand schnell auf, wollte gerade das Keyboard aufräumen, als Tyler den Blickkontakt von ihm und Kylie abbrach und zu mir sagte: «Lass alles stehen, ich räum' alles später auf!». Dann starrte er Kylie kurz böse an und ging aus dem Aufnahmeraum heraus.

Als Kylie hinter uns nach oben ging, murmelte ich zu Tyler: «Eure Blicke sprechen Bände», und blickte unauffällig zu Kylie.
Er verdrehte nur die Augen und ging zu Emile herüber, der ein wenig beleidigt auf uns wartete.
«Ihr wart die ganze Zeit hier, aber seid trotz allem zu spät! So etwas muss man erst mal schaffen!», sagte er und überreichte mir mein Abendkleid mit den Schuhen.

«June, nachdem du dich umgezogen hast, schminke ich dich sofort!», rief er mir noch, nach bevor ich in die improvisierte Umkleide verschwand.

Ich schlüpfte schnell in mein Abendkleid, zog die hohen Schuhe an und balancierte vorsichtig aus der Kabine heraus
Tyler krempelte gerade seine Ärmel hoch und setzte sich dann neben den Schminktisch hin und begutachtete sein Gesicht in einem anderen Spiegel.
«June, sofort hier her!», forderte Emile mich auf und zeigte auf den freien Stuhl am Schminktisch.

Ich seufzte nur theatralisch auf und liess mich auf den Sessel fallen und Emile machte sich sofort ans Werk.

Erst wusch er mein ganzes Make-Up weg und machte eine edle Kombinierung mit hellem Lippenstift und goldenem Lidschatten.
Danach glättete er meine Haare und verteilte noch genug Haarspray, bevor ich aufstehen konnte und mich im Spiegel betrachten konnte.
Ich glich einer Prinzessin.
«Du siehst unglaublich aus!», sagte Emile schwärmend und betrachtete mich von allen Seiten.

Auch Tyler kam zu mir und sagte: «Schick, schick!», und griff nach seiner Sonnenbrille.
«Verrätst du mir, wieso du deine Sonnenbrille anziehst?», fragte ich Tyler, nachdem ich ein paar Schritte in den hohen Schuhen gewagt hatte um so gut es ging, grazil auszuschauen.
«Weil er nicht weiss, was Stil heisst», beantwortet Emile lachend meine Frage.
«Weil er nicht erblinden will», murmelte Tyler grinsend und schob seine Brille auf den Kopf.

«So und jetzt hopp-hopp, in die Limousine!», scheuchte uns Kylie nach unten.
«Limousine!?», fragte ich verdutzt und Tyler sagte: «Willkommen bei den Celebrities!»

Ich versuchte auf der Treppe nicht hinzufallen, was ich mir bei diesen hohen Schuhen durchaus zutraute.
Als Stütze, hakte ich mich bei Tyler an, der mir freundlich seinen Arm reichte.
«Danke», flüsterte ich und ging vorsichtig mit ihm zum Ausgang.
«Viel Spass euch!», hörte ich noch von Emile, bevor Tyler die Tür hinter sich schloss und wir draussen vor der versprochenen Limousine standen.

Lennart öffnete die Tür der Limousine und begrüsste uns mit einem: «Einen wunderschönen Abend!»

Ich nickte dankend und versuchte so gut es ging, nicht über mein Kleid zu stolpern.
«Ich helfe dir nachher beim Aussteigen!», versicherte mir Tyler, als er sich neben mich hingesetzt hatte und die Tür der Limousine zuschlug.
Erst jetzt begutachtete ich das Innere des Luxuswagens. Eine kleine Minibar, die schon mit gefüllten Champagnergläsern versorgt war, eine riesige Sofalandschaft und einen kleinen Fernseher am Ende des Wagens.
«Unfassbar!», sagte ich und schaute aus der dunkel getönten Fensterscheibe.

Jenna / PAUSIERT /Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt