- kapitel 31 -

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Ich schüttelte verwirrt den Kopf und blinzelte kurz. Dann schaute ich wieder in Tylers Augen und dann hoch zu seinen Haaren, die an den Seiten ein Stück kürzer geworden waren.

«Deine Haare sind blond», sagte ich schliesslich monoton und ging einen Schritt näher an Tyler.

Er ging mit seiner Hand einmal durch das helle Blond und schaute mich erwartungsvoll an.
«Wieso ... hast du sie dir gefärbt?», fragte ich ein wenig stotternd. Ich selber wusste nicht was ich in dieser Situation sagen sollte.
Tyler zuckte kurz mit den Schultern und sagte dann: «Hatte ein Shooting, und Emile wollte meine Haare sowieso färben. Ich wollte was Neues ausprobieren.»

«Und was ist daran so schlimm?», fragte ich ihn, obwohl ich mir sicher war, dass ich mich erst an die Haarfarbe gewöhnen musste.

Tyler zuckte erneut mit den Schultern und erwiderte: «Vielleicht gefällt es dir ja nicht», und ich spürte einen Hauch Verlegenheit in seiner Stimme, die er kurz danach noch verdeutlichte, indem er die Hände in seine Hosentaschen schob.

Ich verdrehte die Augen.
«Wieso sollte mir etwas Oberflächliches, wie eine Haarfarbe, so wichtig sein, dass ich dich nicht mehr mögen würde?», fragte ich ihn und musste grinsen, jedoch zugleich auch wieder genervt dreinblicken.

Tyler seufzte nur und zuckte dann mit den Schultern.
Um schnell das Thema zu wechseln, erzählte ich ihm, während ich meinen Laptop nahm und nach oben ging: «Logan hat mir von irgendwelchen Videoaufnahmen von dir erzählt, dürfte ich vielleicht wissen, was er damit meint?»

Ich legte den Laptop auf meinen Nachttisch und ging zur Kommode herüber und holte frische Kleidung heraus.

Ich entschied mich für ein schwarzes Spitzentop, eine zerrissene Hose und schlichte Ballerinas, während ich von hinten hörte, wie Tyler die Treppen nach oben stapfte und sich auf die Bettkante setzte um meine Frage zu beantworten.

«Irgendjemand muss ja schliesslich die Momente festhalten und für dein Musikvideo ein paar Sachen filmen!», sagte er grinsend und griff nach seiner Antwort nach seinem Handy.

Während ich ins Bad huschte, mich schnell frisch machte und mich umzog, hörte ich wie Tyler seufzend das Schlafzimmer verliess und nach unten ging.
Als ich meine Tasche gepackt hatte, mein Make-Up ein letztes Mal überprüft hatte, huschte ich die Treppen hinunter und griff nach dem Autoschlüssel, der auf der Küchentheke lag.
Von Tyler war keine Spur und ich ging nur schulterzuckend aus der Villa hinaus und stieg in den schwarzen Audi.

Am Studio angekommen, ging ich sofort zum Aufnahmeraum rüber, jedoch kam mir Emile entgegen und begrüsste mich erst einmal.
«Oh, June, du siehst ja heute wieder bezaubernd aus!», sagte er und zwinkerte, wie er es immer tat.
Sein marineblauen Kapuzenpulli und seine enge Röhrenjeans passten heute nicht wirklich zu Emiles Style, da dieser meistens eher zu schrilleren Klamotten griff, als zu einem einfachen Kapuzenpulli.
«Und, hast du schon mein Meisterwerk bei Tyler begutachtet?», fragte er und trank einen grossen Schluck seines Litschi-Holunderbeeren-Drink.

«War nicht zu übersehen», sagte ich flüchtig und bevor Emile eine weitere Frage stellen würde, klopfte ich an der Tür des Aufnahmestudios und sofort ertönte ein:

«Herein!», von der anderen Seite der Tür.

Ich drückte die Tür nach innen und sofort kam Logan auf mich zu und umarmte mich herzlich. «Da ist ja wieder mein Wunderkind!», sagte er mit einem Lächeln im Gesicht, das ich bisher noch nie bei Logan gesehen hatte.

Wir setzten uns sofort an unsere Plätze und Logan fing sofort an zu erzählen: «Es ist so: Dein Text ist super. Alles ist super. Jedoch wird es schwierig dazu einen guten Takt und Rhythmus zu finden, der zu Jenna, deiner Persönlichkeit, passt.»

Jenna / PAUSIERT /Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt