- kapitel 25 -

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«Heute Abend ist die Preisverleihung», erinnerte Logan Tyler und mich und ich schaute fragend in die Runde.
«Wieso wusste ich nichts davon?»

«June, du hattest drei Wochen Ruhe und keinen Stress wegen deiner Karriere, ich war die ganze Zeit unterwegs. Du hast nichts mitbekommen von all dem, was in der Star-Welt passiert», sagte Tyler direkt und ich verdrehte nur die Augen.
«Emile ist gleich bei seiner Modenschau, Kylie ist nachher übers Wochenende mit ihrem Mann in New York. Ich hab hier die ganze Verantwortung, ich bitte euch, dass ihr eine Stunde vor der Abfahrt hierherkommt und euch anzieht. Emile wird euch Sachen raus legen, aber bitte kommt nicht zu spät. Meine Nerven liegen jetzt schon blank, und ich muss noch ein paar Termine für deine Tour planen!», sagte Logan und blickte Tyler an.

Wir nickten beide und gingen schliesslich nach unten, in Richtung Auto. Ohne etwas zu sagen, reichte Tyler mir eine Zigarette die er aus seinem Päckchen gezogen hatte und ich nickte dankend.

Mit dem Rücken gegen den leichten Wind gedreht, zündete ich die Zigarette an und nahm einen starken Zug dran, während wir in den Audi von Tyler einstiegen.
«Wie bist du überhaupt hierhergekommen?», fragte ich ihn während ich mich mit offener Beifahrertür auf den Sessel fallen liess.
«Lennart hat mich hierhergefahren», erklärte er und setzte sich auf den Fahrersitz und blickte mich an, während seine rechte Hand mit der Zigarette nach draussen gerichtet war, damit kein abgebrannter Tabak alles dreckig machte.
Ich machte das Radio an und ein lauter R'n'B Bass dröhnte durch die Lautsprecher. Ein paar Minuten Stille vergingen, während wir nur stumm unsere Zigaretten rauchten und dem schnellen Beat des Hip-Hop-Liedes folgten.

Schliesslich drehte Tyler seinen Kopf in meine Richtung und der feine Rauch seiner Zigarette breitete sich im Wagen aus.
«Ich möchte dich gerne küssen», flüsterte Tyler leise und ich verspürte einen Hauch Unsicherheit in seiner Stimme.
Ich nahm einen Zug von meiner Zigarette und drehte mich zu Tyler um, der mich tief anblickte und auch einen Zug nahm.
Ich beugte mich langsam über die Mittelkonsole des Sportwagens und berührte mit meinen Mund seine Lippen.
Ich strich langsam mit meinen Lippen über seine, und als ob wir uns abgesprochen hatten, atmeten wir den Rauch unserer Zigaretten aus, sodass der jeweils andere den Rauch des anderen in den Mund bekam.
Doch lange konnte ich diese Art von Küssen nicht durchhalten, sodass ich mich schwer an dem Rauch verschluckte und den schädlichen Rauch aus meiner Lunge hustete.

Tyler klopfte mir auf den Rücken und schliesslich, als ich wieder normal atmen konnte, sagte ich mit einem Augenverdrehen: «Scheiss auf die Zigaretten», und warf meine fast fertig gerauchte Zigarette aus dem Auto.
Tyler tat es mir gleich und ich wedelte den leichten Rauch aus dem Auto und Tyler setzte sich wieder wie er vorher sass und fragte mit rauer Stimme: «Wo waren wir nochmal stehen geblieben?»

Ohne auf eine Antwort abzuwarten, beugte er sich zu mir und legte vorsichtig seine Hand an meine Wange, während unsere Lippen sich sanft berühren.

Das Hip-Hop-Lied wechselte zu einer Ballade und ich griff mit geschlossenen Augen auf einen anderen Knopf und sofort erklang wieder ein anderes R'n'B Lied.

Ich hörte ein leises Schmunzeln von Tyler und schliesslich legte ich meine Hände in seinen Nacken und fing an seinen Hals abzuküssen.
Tyler führte seinen Mund wieder zu meinen Lippen und während ich von Tyler nach unten auf den Sitz gedrückt wurde, drückte ich ihn fest an mir und unsere Zungen tanzten im Takt des Liedes.
Ich lag nicht gerade bequem, mein Becken lag zwischen der Gangschaltung und der Handbremse und Tylers halbes Gewicht lag auf mir.
So romantisch war das eigentlich nicht.
Irgendwann lösten sich unsere Lippen und ich atmete schwer. Tyler biss sich auf die Unterlippe und grinste mich verschmitzt an.
«Findest du das so witzig, dass du mir den Atem raubst?», fragte ich und rappelte mich wieder auf, sodass Tyler keine Wahl hatte und sich richtig auf den Fahrersitz setzen musste.
Tyler legte seinen Kopf in den Nacken und lachte kurz, sodass an seinen Augen leichte Lachfalten entstanden.
Ich beobachtete ihn und blieb wieder einmal an seinen übergrossen Tattoos hängen. Gedankenverloren starrte ich die verschiedenen Symbole und Muster an und Tyler beobachtete mich stumm.
Vorsichtig rückte ich ein wenig näher und betrachtete die Tintentexturen von nahem. Mit meinem dünnen Finger fuhr ich die verschiedenen Muster nach, zeichnete neue Symbole oder zählte die verschiedensten Zeichen auf.
«Ich entdecke jeden Tag ein neues Symbol», murmelte ich, während Tyler nach einer Weile mit der anderen Hand noch eine weitere Zigarette rauchte.
Die Zeit verging und irgendwann sagte ich, total in Gedanken verloren: «Ich möchte mir auch ein Tattoo stechen lassen.»

Jenna / PAUSIERT /Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt