- kapitel 33 -

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«... und am liebsten hätte ich ihr eine reingehauen! Weisst du wie sie sich dort verhalten hat? Oh, ich bin ja so beliebt, danke, danke, ich weiss, dass ich berühmt bin, klatscht ruhig für mich!», rief ich laut und lachte danach schrill. Ich nahm einen grossen Schluck aus meinem Whiskyglas und grinste danach Veronica an.

Nach einer knappen Stunde meiner Erzählungen hatte ich eine Bourbon Whiskyflasche und eine Hennessyflasche aus Tylers Alkoholvorrat rausgeholt, die wir zusammen geleert hatten. Es war wirklich faszinierend, wie sich unsere Stimmung nach ein paar Stunden ändern konnte. Noch vor ein paar Stunden hatte Veronica rumgeheult und wir bekamen keine anständigen Sätze aus uns heraus und jetzt konnten wir uns kaum zügeln durcheinanderzureden.
Klar, wegen dem Alkohol, aber was solls.

Es war kurz nach Mitternacht und beide 2-Liter-Flaschen waren bis zum letzten Tropfen ausgetrunken. Wir grölten herum und lachten schriller als es Shana tun konnte.

Während aus den Musikboxen das Album von OneRepublic viel zu laut abgespielt wurde, stand ich auf und ging mit stolpernden Schritten zur Bar herüber und hockte mich um einen besseren Überblick zu haben. Ich ging mit verschwommener Sicht die verschiedensten Aperitifs und Alkopops durch, doch irgendwie sagte mir keiner zu.
«June?», fragte Tyler.

Da die Musik so laut war, hatte ich kaum gehört wie Tyler nach oben gekommen war, weshalb ich mich zu Tode erschreckte und vor Schreck die Balance verlor und auf den Boden knallte.

«Au!», rief ich, aber lachte danach wieder in Dauerschleife.

Tyler kam auf mich zu und half mir wieder hoch, doch kaum als ich wieder aufrecht stand, musste ich mich an Tyler stützen um nicht hinzufallen.

«Willst du auch noch was mit uns trinken?», fragte ich lallend und grinste breit.
«Wie alt bist du, June?», fragte Tyler und verdrehte genervt die Augen.

Ich hob meine Hände und fing an mit den Fingern zu zählen, doch bevor ich am sechsten Finger angekommen war, schob Tyler meine Hände wieder nach unten und setzte mich aufs Sofa.
«Jetzt sei doch kein Spielverderber!», rief ich theatralisch und schaute ihn mit riesigen Kulleraugen an.
«Du stinkst bis hier und bist hackedicht», sagte Tyler ernst und sammelte die leeren Glasflaschen ein.

«Ich hab dir doch gesagt, dass der ein Spiesser ist!», rief Veronica witzelnd und drehte ihr leeres Whiskyglas im Lampenlicht hin und her.

Ich grunzte nur und stand dann wieder auf, bereute dies aber gleich danach, da ich kaum mein Gleichgewicht halten konnte.
Tyler räumte die Glasflaschen weg und kam dann wieder zurück zu uns.
«Ich bring euch jetzt ins Bett, ihr seid ja schlimmer als kleine dreijährige Kinder!», sagte er augenverdrehend, griff nach meiner Taille und wollte mich gerade hochheben,

als ich zur Seite wich, fast hinfiel, mich aber im letzten Moment fing und mit gehobenen Finger rief: «Ich schaff das schon alleine!», und einen Schritt nach den anderen wagte.

Auch Veronica war fest entschlossen alleine ins Gästezimmer zu gehen, sodass Tyler nur hinter uns her schlurfte und aufpasste, dass wir nicht nach hinten fielen.
«Gute Nacht, Vanessa!», rief ich Veronica hinterher, als sie die Tür des Gästezimmers öffnete, und erst nachdem ich realisiert hatte, dass ich Veronica gerade Vanessa genannt hatte, musste ich laut loslachen.

«Komm her», murmelte Tyler schon sichtlich genervt, zog mich an sich und trug mich die letzten Stufen nach oben.
«Was für ein Prinz», rief ich oben angekommen und ging torkelnd ins Schlafzimmer. «Und ich bin die Prinzessin!», rief ich, liess mich in unser Himmelbett fallen und schmiegte mich an die weiche Bettdecke.
«Oh Nein, du wirst jetzt nicht einfach so einschlafen, June!», rief Tyler ernst, doch ich sah aus dem Augenwinkel wie er sich das Grinsen verkneifen musste.
Oder auch nicht, vielleicht halluzinierte ich nur.

Jenna / PAUSIERT /Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt