- kapitel 18 -

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Alles brummte in meinem Kopf.
Ich hörte ein dumpfes Geräusch.
Ein tiefer Bass, ein Beat.
Er wurde lauter und lauter.
Ein Pumpen.

Es wurde noch lauter, bis es ohrenbetäubend war, und dann schreckte ich auf.
Mein Herz raste wie wild und ich sah mich hektisch um. Mein Handy klingelte und die Sonne schien durch ein Paar Vorhänge. Ich lag in einem fremden Bett eines Hotels, komplett angezogen, die Schuhe sorgfältig neben dem Bett gestellt.
Ich griff nach meinem Handy und nahm den Anruf an, ohne auf das Display zu schauen.

«Ja?», fragte ich heiser und ich spürte sofort höllische Halsschmerzen.

Mein Kopf fing wieder zum Brummen an und ich stand schwankend auf.

«Guten Morgen!», trällerte eine fröhliche Stimme durch den Lautsprecher.

«Wer ist da?», fragte ich und trat mit meinen Füssen wackelig in die hohen Schuhe.

«Da ist heute wieder ganz gut gelaunt», erwiderte die Stimme lachend, und in meinem Kopf verzerrte sich die Stimme in einen unangenehmen Ton.
Ich schloss nochmal fest meine Augen und versuchte mich zu sammeln.
Club.
Musik.

Alkohol.

Marcel.

«Jetzt ernsthaft, wer ist da?», fragte ich genervt und griff nach meine Clutch, die auf dem Nachttisch lag.

«Kylie, du Dummerchen!», hörte ich und ein leises Kichern folgte.

«Kylie», fing ich seufzend an und schaute in einen kleinen Spiegel der an der Wand hing.

Ich wich erschrocken einen Schritt nach hinten, als ich mich im Spiegelbild erkannte.
Meine kurzen Haare standen von allen Seiten ab, meine Schminke war verwaschen und auf meinem Kleid war eine undefinierbare Konsistenz geschmiert.
Ich traute mich kein weiteres Mal in den Spiegel zu schauen.
«Wie spät ist es?», fragte ich und ging weiter durch das Zimmer.

«Halb acht», antwortete diese.

«Und wo ist Logan?», fragte ich weiter und ging zur Tür des Zimmers hin.

«Sei mir erst einmal dankbar, dass du Ausschlafen konntest! Logan ist kurzfristig zu Tyler geflogen, es gab einen Zwischenfall.»

«Einen Zwischenfall?», fragte ich misstrauisch, nicht wissend, was ich darunter verstehen sollte.

Auf der Zimmertür des Hotelzimmers war ein Zettel angeklebt, den ich nur schnell abriss und die Tür öffnete.
Den Zettel stopfte ich in meine überfüllte Clutch und ging schwankend in den Flur.
«Tyler hat sich mal wieder mit einem Paparazzi geprügelt.»

Völlig erschrocken stoppte ich mitten im Flur und wiederholte Kylies Aussage.

«Und wieso das?», fragte ich danach und suchte nach den Ausgang des Hotels. Ich fand den Aufzug und fuhr mit diesem ins Erdgeschoss und dann in die nicht so schicke Lobby, wie die von meinem Hotel, während Kylie mir weiteren Bericht erstattete.
«Tyler hatte nach dem Konzert ein wenig Alkohol zu sich genommen, und als er von irgendeiner Veranstaltung zurückkam und die Paparazzi für ihn unangenehme Fragen gestellt hatten, rastete er aus und schlug einen Paparazzi ins Gesicht.»

«Autsch», sagte ich und versuchte den Augenkontakt mit den Angestellten des Hotels zu vermeiden.
Wenigstens war ich gestern Nacht nicht die einzige, die sturzbetrunken war.
«Und wieso rufst du mich jetzt eigentlich an?», fragte ich weiter und blickte hilfesuchend durch die Lobby.

Kaum als ich meinen Blick zu dem Frühstücksraum richtete, kam ein gewisser Marcel zu mir hingelaufen und wollte gerade was sagen, als ich mein Handy von meinem Ohr entfernte und ihm nur schnell zuflüsterte: «Ich ruf dich an!», und verschwand hochkantig aus der Eingangshalle.

Jenna / PAUSIERT /Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt