Kapitel 1

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Nash

Boa, hab ich nen Kater. Langsam rappel ich mich auf und taste mit halb geschlossenen Augen nach Tyler.

Als ich ihm ausversehen ins Gesicht haue, stöhnt er auf. "Mann Nash!" Er dreht sich ruckartig und fällt von der Couch auf den zugemüllten Boden. "Fuck...,"murmelt er und reibt sich den Kopf.

"Frühstück?,"frage ich und wühle mich zwischen den vielen leeren Flaschen und zertretenen Plastik Bechern hervor. Tyler nickt nur und zusammen torkeln wir in Richtung Küche. "Hey Männer,"singt eine viel zu fröhliche Frauenstimme.

Wir drehen uns gleichzeitig um und sehen eine strahlende Blondine mit einer halb gefüllten Mülltüte auf dem Boden umher kriechen. Lissa.

Tyler springt sofort freudestrahlend auf sie und küsst sie überstürzt.

"Wie wars in London?,"fragt  Tyler als er fertig ist. "Super! Ich habe bei Brandy in ihrer riesigen Villa gewohnt. Es ist einfach perfekt dort...,"beginnt Lissa zu schwärmen.

Augenverdrehend mache ich mich allein auf den Weg in die Küche und stutze. Sie sieht aus wie neu. Die Spuren der letzten Nacht sind alle säuberlich in vier großen schwarzen Plastiksäcken neben der Tür verstaut und der Boden glänzt.

"Ich bin heute morgen am Flughafen angekommen und wollte euch sofort sehen. Als ich reinkam, hab ich dann dieses Chaos gesehen und gedacht, ich mach mich schon mal an die Arbeit,"sagt Lissa gut gelaunt als sie, eng mit Tyler umschlungen, in die Küche stolpert.

"Ah ok danke,"murmele ich und öffne den Küchenschrank. "Aspirin steht schon auf dem Tisch,"flötet sie und zeigt auf zwei volle Wassergläser neben einer großen Schachtel Aspirin.

Ich nicke ihr zu und mache mich daran, mir die Tabletten reinzustopfen. "Du musst die in Wasser auflösen!" Ich verdrehe die Augen, greife aber gehorsam nach dem Glas und schmeisse drei Tabletten hinein. Lissa's missbilligender Blick ist mir dabei völlig egal. 

"Ich habe übrigends super Neuigkeiten,"fängt sie an. Tyler und ich sehen sie sofort misstrauisch an. Wenn Lissa 'super Neuigkeiten' hat, sind die meistens alles andere als super.

"Brandy wird vielleicht in einer Wochen zu uns ziehen."

"Wie jetzt?" Tyler klingt ungläubig. "Hattest du nicht gesagt, sie würde in einer  Villa in der reichsten Gegend Londons leben? Warum will sie das aufgeben?"

"Ihre Mutter ist Schauspielerin und reist dauernd um die Welt. Ich glaube, Brandy hat einfach keine Lust mehr darauf, sich dauernd an neue Orte zu gewöhnen.  Jedenfalls haben wir darüber gesprochen als ich bei ihr war. Aber es steht auch noch gar nicht fest."

Tyler und ich starren sie beide an. "Und dann kommst du nicht auf die Idee, erstmal uns zu fragen?,"meckert Tyler. Lissa verschränkt trotzig die Arme und stürmt aus der Küche.

Ich stehe augenverdrehend auf, gehe zum Küchentresen und mache mir einen Kaffee.

Ich hasse es, wenn Mädchen kompliziert sind.

Ich sehe ein halb geleertes Bier, welches auf der Theke steht und trinke es auf ex.

"Dein ernst?,"brummt Tyler hinter mir und schluckt eine Aspirin.

"Du musst die in Wasser auflösen,"äffe ich Lissa nach und setze mich an den Tisch.

Tyler's Reaktion darauf ist sein Mittelfinger.

Auf einmal geht die Küchentür auf und Lissa springt auf Tyler's Schoß. Vor Schreck lässt er fast sein Glas fallen.

"Es tut mir leid ok? Ich hätte euch fragen sollen aber sie ist meine beste Freundin und ihr geht es gerade nicht gut. Verzeihst du mir?"

Tyler drückt sofort seine Lippen auf ihre und presst sie an sich.

"Klar Baby. Ich hasse es, wenn wir streiten!,"sagt er, als er sich von ihr löst.

"Ich auch,"sagt sie und kuschelt sich an seine Brust.

Diese ganze liebe hier macht mich krank!

Knurrend verlasse ich die Küche, stolpere die Treppe hoch und gleich die erste Tür links in mein Zimmer. Dort lasse ich mich auf mein Bett fallen und schließe die Augen.

Na toll. In einer Woche wird diese verzogene, reiche Schlampe Brandy herziehen.

Was ist das denn überhaupt für ein beschissener Name?! Brandy? Obwohl, wenn sie so geil schmeckt wie Brandy werde ich sie vielleicht mal probieren...

Als ich mich herum rolle, bemerke ich eine schlafende Blondine in meinem Bett.

Ich richte mich auf und schubse sie schnell aus dem Bett, sodass sie auf den Boden fällt. Ihr erschrecktes quieken kommentiere ich mit einem Lachen.

Sie steht taumelnd auf und streicht sich das Pony aus dem Gesicht. "Hey Melissa!,"säusele ich als ich die Schulschlampe erkenne.

"Hey süßer,"raunt die halb schlafende Melissa und lässt sich auf mich fallen. Wer sogar im Halbschlaf vögeln kann ist wirklich nicht ganz sauber. Aber egal, solange ich keine längere Konversation mit ihr führen muss reicht sie um mich zufrieden zustellen.

Whenever I'm with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt