"Und wo soll's hingehen?,"fragt Nash als wir in in sein Auto fliehen. "Keine...Ahnung,"keuche ich als ich die Tür aufreiße und mich auf den Sitz schmeiße.
"Ok,"sagt er nur, startet den Motor und fährt aus der Einfahrt.Nach einer Weile stellt er das Radio an. Entspannt lausche ich den Klängen des langsamen Liedes und starre in die Vorbeiziehende Landschaft. Ich schließe die Augen und betrete wenig später die Welt der Träume.
"Gib mir die Kohle!,"schreit ein Mann und richtet eine Knarre auf Dad. Das ist alles was ich habe!,"schreit Dad und fällt auf die Knie in den Sand. "Dann hast du wohl Pech gehabt,"grinst der Mann fieß und drückt ab. Dad sinkt in sich zusammen und bleibt reglos liegen..."
Eine laute Stimme lässt mich hochschrecken. Ich blinzele und sehe Nash's Gesicht. "Alles gut?,"fragt er. Seine Stimme ist ausnahmsweise mal nicht ganz so gefühllos wie sonst.
Ich nicke, richte mich im Sitz auf und wische mir kurz die Tränen aus dem Gesicht. "Du hast plötzlich geschrien und angefangen zu heulen. Ich hätte fast einen Unfall gebaut!,"schnauzt er und richtet seinen Blick wieder auf die verregnete Straße. Wie bitte?!
"Lass mich aussteigen!,"sage ich hart. "Was?,"fragt er mit ungläubiger aber kalter Stimme. "Halt. Sofort. An,"sage ich und betone dabei jedes einzelne Wort. "Ich kann jetzt nicht anhalten!,"meint er bloß und fährt weiter. "Lass mich einfach raus!,"schreie ich hysterisch und reiße die Tür auf.
"Spinnst du?,"ruft er aufgebracht und reist mich auf seine Seite, damit ich nicht herausfalle. Ich klammere mich an seinem Oberarm fest und fange wieder an leise zu weinen.
Nash hält sofort am Straßenrand an und steigt aus. "Was ist bloß los mit dir? Ich habe schon genug Probleme!,"schreit er und rauft sich die Haare. Warum tickt er denn plötzlich so aus?
"Was hast du denn bitte für Probleme? Schon alle Schlampen in New York durchgevögelt?,"schreie ich zurück. Ich schlage mir die Hand vor den Mund, erschrocken über meine Worte. "Nein Brandy, das habe ich nicht. Was geht dich das denn bitte an?,"schnauzt er und kommt mit schnellen Schritten auf mich zu.
"Nichts. Aber dann erzähl mir auch nichts von wegen deinen Problemen,"keife ich zurück und stelle mich ihm mutig in den Weg. Er starrt mir noch eine Weile böse in die Augen, dann murmelt er:" Was ist jetzt? Können wir weiterfahren oder was?" Ich schüttle den Kopf und gehe trotzig ein paar schritte von ihm weg.
Er verdreht die Augen und schiebt seine großen Hände in die Hosentaschen. "Was ist denn?,"ruft er mir genervt zu. "Ich fahre ganz sicher nicht noch mal mit dir. Du benimmst dich unmöglich!"
"Hä? Ich verstehe dich nicht. Erst war alles gut, dann wachst du schreiend auf und dann willst du plötzlich mitten auf der Straße aussteigen,"erwidert Nash monoton und kratzt sich am Kopf.
"Es war ja auch erst alles gut. Aber als ich eingeschlafen bin...ich...ich habe von etwas geträumt was mir angst gemacht hat,"gebe ich stotternd zu, "und du hast mich nur angemeckert, weil du dich erschreckt hast, als ich geschrien habe. Weißt du eigentlich wie das ist, jedes Mal wenn du einschläfst immer wieder diesen einen schrecklichen Traum zu träumen?"
Ich schlage mir die Hände vors Gesicht und atme einmal tief durch, um nicht länger kindisch vor mich hin zu heulen. "Ja,"murmelt er leise und als ich ihn ansehe, sehe ich Furcht in seinen großen Augen. "Du bist nicht die Einzige die schlimme Dinge erlebt hat,"brummt er und geht zurück zum Auto.
Ich bleibe stehen und denke daran, was Tyler gesagt hatte. "Sein Vater sei abgehauen und seine Mutter war gestorben" Ich beeile mich zum Auto zu kommen, da meine Neugier meine Abneigung ihm gegenüber, besiegt. Ich lasse mich gerade noch rechtzeitig auf den Beifahrersitz plumpsen, bevor Nash den Motor startet und los fährt.
"Also?,"frage ich nach ein paar Minuten. "Was?" Seine Stimme klingt genervt und er wendet seinen Blick nicht von der Straße ab. "Was ist dir passiert?,"frage ich vorsichtig und lehne mich etwas vor um in sein Gesicht sehen zu können.
Er zuckt kurz mit den Schultern, antwortet aber nicht. "Ist es etwas schlimmes?,"frage ich weiter. Ich will es einfach wissen. "Geht dich gar nichts an,"murmelt er und sein Blick bleibt starr. "Ok,"murmele ich und lehne meinen Kopf an die kühle Scheibe.
"Beleidigt?,"fragt er nach einer Weile und ich kann sein Grinsen in dem Ton seiner Stimme hören. Ich schüttle nur den Kopf und lehne mich im Sitz zurück. "Wohin fahren wir eigentlich?,"fällt mir nach einer Weile ein. "An einen schönen Ort,"flüstert er und sieht mich kurz an. Ich beschließe ihm einfach zu vertrauen. Ich schließe ein weiteres mal die Augen und hoffe, dass die Erinnerungen an meinen Vater mich dieses mal verschonen.
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Whenever I'm with you
Teen FictionBrandy hatte es in ihrem 18 jährigen Leben nicht gerade leicht. Ihr Vater wurde erschossen, ihr großer Bruder wurde entführt und ihre Mutter nimmt sich sogar für Fingernägel schneiden mehr Zeit als für sie. Als Brandy es nicht mehr aushält, zieht si...