Kapitel 6

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Brandy

Als Nash grinsend die Küche verlässt, drehe ich mich geschockt zu der prustenden Lissa und dem, auf dem Boden liegenden, Tyler um.

"Er hat nicht wirklich gerade...ich habe nicht im ernst seinen...,"stottere ich, immer noch fassungslos. Lissa kreischt vor Lachen und hält sich den Bauch. "Doch, das hast du!,"schreit sie und fällt kichernd neben Tyler auf den Küchenboden.

In was bin ich da bloß reingeraten?

Ich beobachte das, nach Luft schnappende, kichernde Paar welches sich auf dem Boden herum rollt und mache mir langsam echte sorgen um die beiden.

Schnell springe ich auf und helfe erst Lissa und dann Tyler auf die Beine. Sie nehmen, immer noch lachend, am Tisch platz und wischen sich Lachtränen aus den Augen.

Bei dem Anblick der beiden fällt es sogar mir schwer, nicht laut los zu Lachen. Aber ich beherrsche mich und reiche ihnen ein Glas Wasser.

Langsam beruhigen sie sich wieder, aber dafür verspüre ich jetzt das dringende Verlangen zu Lachen. Diese Situation ist aber auch echt absurd!
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"Abendessen!,"schreien Lissa und ich aus der Küche und Stellen Nudeln, Salat und Dressing auf den gedeckten Tisch.

Tyler und Nash poltern eilig die Treppe runter und nehmen am Tisch platz. "Boa ich hab so Mega Hunger!,"ruft Nash und greift mit beiden Händen in die Schale mit den Nudeln.

Lissa, ich und sogar Tyler starren ihn verwirrt an. "Was?,"fragt Nash als er unsere Blicke bemerkt. "Du bemisst dich wie ein Steinzeitmensch!,"sagt Lissa vorwurfsvoll. "Und was ist daran so falsch?,"fragt er grinsend und stopft sich die Nudeln in den Mund.

Angeekelt beobachte ich ihn und halte es irgendwann nicht mehr aus. Wie kann man sich als 19 Jähriger denn so benehmen?  Ich stehe auf, nehme seinen Teller und lege ihn auf den Boden.

"Was soll das?!,"beschwert sich Nash sofort. "Wenn du isst wie ein Hund, gehörst du auch nicht an den Tisch,"sage ich bestimmt. Dann hole ich eine Schüssel mit Wasser und Stelle sie neben den Nudelteller.

Nash starrt mich perplex an und die anderen beiden Schmunzeln nur. Nach einer Weile steht Nash auf und kommt auf mich zu. Er baut sich zu seiner vollen Größe auf, was ehrlich gesagt sehr groß ist.

Er kommt mir so nah, dass ich die dunkelblauen Sprenkel in seinen hellblauen Augen erkennen kann. Und dann sehe ich plötzlich noch etwas in seinen Augen. Schadenfreude.

Und kurz darauf hat er mir auch schon die Schüssel mit dem Wasser über den Kopf geschüttet. Ich schreie laut auf und schüttele schnell meine nassen Haare.

"Wer benimmt sich jetzt wie ein Hund?,"grinst er und nimmt zufrieden am Tisch platz. Ich starre fassungslos in die lachende Runde und kann nicht anders. Ich pruste laut los und fahre mir durch die nassen Haare.

Vollkommen durchnässt nehme ich wieder am Tisch platz und beginne grinsend zu essen. Wir unterhalten uns noch über dies und das und kommen nach einer Weile auf das Thema 'Job'.

"Ich kellnere nachmittags in einem Restaurant, gleich neben der Schule,"berichtet Lissa mir. "Das ist ziemlich praktisch. So kann ich nach Schulschluss sofort zur Arbeit. Wenn du willst, kann ich mal fragen ob sie noch jemanden gebrauchen können,"schlägt sie vor, woraufhin ich begeistert nicke.  "Ich arbeite nach Schulschluss meistens in der Stadtbibliothek.  Bücher sortieren und sowas,"erklärt mir Tyler. Erwartungsvoll schaue ich zu Nash. "Guck mich nicht so an. Mein Image ist das einzige, woran ich arbeite,"grinst er und leckt sich kurz über die Lippen.

"Ok, das hast du sicher nötig,"sage ich lachend und mustere ihn.

Er ist echt heiß. Wäre er bloß nicht so ein Arsch...aber egal! Das wird er sicher immer bleiben und außerdem wohne ich jetzt mit ihm unter einem Dach. Da wäre mehr als Freundschaft unangebracht und kompliziert.

Schnell wende ich meinen Blick von seinen Lippen ab und stehe auf. "Äm also ich bin ehrlich gesagt ziemlich müde von dem Flug und so. Macht es euch was aus, wenn ich pennen gehe?,"frage ich und unterstreiche meine Aussage noch mit einem herzhaften Gähnen.

"Ne geh ruhig! Ruh dich aus,"sagt Lissa und gibt mir einen Gutenachtkuss auf die Wange. Tyler umarmt mich kurz und Nash nickt mir zu.

"Ok gute Nacht. Und danke Leute, dass ihr mich 'aufgenommen' habt! Es ist echt schön hier. Ich habe heute zwar schon mehr gesehen als ich wollte,"sage ich grinsend und nicke zu Nash, woraufhin alle leise kichern, "aber davon mal abgesehen war heut echt ein toller erster Tag,"sage ich lächelnd und verlasse den Raum.  Das letzte was ich an diesem Abend noch von meinen neuen Mitbewohnern höre ist:"Gib doch einfach zu, dass dir gefallen hat was du heute sehen durftest!"

Und natürlich kam dieser absolut nicht wahre Kommentar von Nash...

Whenever I'm with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt