Kapitel 37

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"Herein,"murmele ich verschlafen als es an der Tür klopft. "Guten Morgen Brandy. Wie geht es dir?,"fragt der gut gelaunte Arzt und betritt den Raum. "Sehr gut Dr....wie heißen sie eigentlich?,"lache ich.

"Mein Name ist Shawn Peters,"lächelt er und reicht mir scherzeshalber seine Hand. Ich ergreife sie lachend. "Ich muss dich jetzt einmal abhorchen und danach deinen Blutdruck messen,"erklärt er mir und ich nicke.

Ich setze mich auf und er beginnt. "Deine Werte sind wunderbar Brandy,"sagt er erstaunt und lächelt mich dann schräg an. Dieses Lächeln kenne ich von irgendwo her. "Das ist doch super. Kann ich denn heute wie verabredet nach Hause?,"frage ich hoffnungsvoll.

"Das kannst du,"versichert er mir und hält mir die Hand zum Abschied hin. "War nett dich kennen gelernt zu haben. Grüß Nash von mir,"verabschiedet er sich. "Ja fand ich auch,"sage ich lächelnd und er verlässt den Raum.

Ich stehe auf, ziehe mich an und packe die Sachen die ein, welche Nash und Lissa mir über die Monate hergebracht haben. Als es klopft drehe ich mich freudig um, doch als sich die Tür öffnet ist es nicht Nash, sondern Jasper.

Ich verharre und überlege, was ich jetzt tun soll. "Oh...Hey,"stottere ich, da mir nichts besseres eingefallen ist. "Hey Brandy,"sagt er mit einem liebevollen Ausdruck auf dem Gedicht, welcher mir einen Stich versetzt.

"Deine Mom wartet draußen. Sie hat mich hergefahren, damit ich mich von dir verabschieden kann. Ich fliege heute wieder zurück nach London,"erklärt er und lässt sich auf die Bettkante fallen. Zögernd setzte ich mich neben ihn.

"Aha,"mache ich und sehe auf den Boden. "Hör mal, es tut mir leid, dass ich dich so angeschnauzt habe und du wegen mir ohnmächtig geworden bist. Ich war nur besorgt um dich,"entschuldigt er sich. Ich nicke. "Das musst du aber nicht sein, okay? Nash ist zwar kein einfacher Mensch, aber ich komme gut mit ihm zurecht, weil wir uns in manchen Dingen einfach so ähneln. Ich verstehe ihn, auch wenn er nichts sagt. Ich sehe ihn vor mir, auch wenn er nicht da ist. Und ich liebe ihn, auch wenn er riesen Scheiße baut,"sage ich mit eindringlichem Blick.

"Das ist...äh...schön zu hören,"stammelt Jasper und steht auf. "Wie auch immer. Ich wollte nur kurz Tschüss sagen,"sagt er und geht zur Tür. "Warte!,"rufe ich und laufe ihm hinterher. Er bleibt stehen und dreht sich zu mir. Ich umarme ihn und lege meinen Kipf auf seine Schulter. "Ich werde dich vermissen,"flüstere ich. "Ich dich auch,"antwortet er und streicht mir über den Rücken.

"Ich wollte nicht stören,"knurrt eine wütende Stimme hinter uns. Wir fahren auseinander. Nash steht in der geöffneten Tür und sieht mich böse an. "Oh äm...es ist nicht so wie...,"beginne ich. "Wie es aussieht? Wie sieht es denn aus? Du presst dich so an diesen Spasten, dass kein Blatt mehr zwischen euch passen würde und flüsterst ihm zu, dass du ihn vermissen wirst? Das sieht für mich sehr nach dem Aus, was ich denke!,"fährt er mich an.

"Schrei sie nicht an!,"ruft Jasper wütend und stellt sich vor mich. "Ist schon gut,"sage ich zu Jasper. "Nein ist es nicht! Er hat kein Recht dich so anzuschreien,"sagt er und nimmt meine Hand. "Lass. Sie. Los,"knurrt Nash und starrt auf unsere Hände. "Nein,"fährt Jasper ihn an.

Nash stürzt sich auf Jasper, welcher meine Hand nur noch fester umklammert und mich somit mit zu Boden reist. Nash schlägt auf Jasper ein während ich mich aufrapple und versuche ihn weg zu ziehen.

"Nash hör auf!,"schreie ich und ziehe mit aller Kraft an seinem Arm. Doch er prügelt einfach weiter. "Nash!,"brülle ich und schlage mit den Fäusten auf seinen Rücken. "Was ist denn hier los?,"ruft meine Mom hysterisch hinter uns, doch niemand beachtet sie.

Kurz darauf höre ich eine Männerstimme und plötzlich steht Dr. Peters neben uns. Er packt Nash an den Armen und zieht ihn von Jasper herunter. Nash schlägt in blinder Wut um sich, doch Dr. Peters hält ihn mit eisernem Griff fest.

"Jasper!,"schreit Mom und stürzt zu ihm. "Ist schon gut Isabelle,"hustet er und spuckt etwas Blut aus. Ich schlage mir die Hände vor den Mund und traue mich nicht, Nash anzusehen. "Kann ich dich jetzt los lassen oder wirst du dann auf mich losgehen?,"fragt Dr. Peters mit eindringlicher Stimme.

Nash antwortet nicht. Langsam drehe ich mich zu ihm um und sehe ihm direkt in die Augen. Es tut mir leid sagt er mit seinem Blick. Ich schließe kurz die Augen um die Tränen aufzuhalten.

Dr. Peters lässt ihn langsam los, geht zu Japser und stützt ihn. Nash bleibt an der Wand stehen und starrt mich weiter an. Ich gehe vorsichtig auf ihn zu, ohne unseren Blickkontakt zu lösen. Als ich vor ihm stehen bleibe, schlägt er die Augen nieder und lehnt seinen Kopf gegen die Wand.

"Ist schon gut,"flüstere ich und lege ihm eine Hand in den Nacken. Er sieht mich wieder an und sein Blick ist...verwundert? Er will etwas sagen, doch ich lege ihm einen Finger auf die weichen Lippen. "Alles ist gut. Ich verzeihe dir,"wispere ich. Ein zaghaftes Lächeln tritt auf sein Gesicht und er legt seine Arme um meine Taille.

"Ich liebe dich,"murmelt er und presst mich an sich. Ich gluckse vor Freude und küsse ihn. "Anstatt hier rum zu knutschen, könntest du dich mal bei dem armen Jasper entschuldigen!,"meckert eine Stimme. Wir lösen uns von einander und ich sehe Mom vorwurfsvoll an.

"Was hat Nash dir denn getan, dass du ihn so behandelst?,"frage ich wütend. "Er ist einfach nicht der richtige Umgang Schätzchen,"sagt sie spitz und stemmt die Arme in die Hüften. "Ach und das entscheidest du?,"erwiderte ich genervt.

Ihr vernichtender Blick trifft auf Nash, welcher nur gefühllos zurück starrt. "Siehst du, was er schon für eine Wirkung auf dich hat?,"zischt sie, ohne ihren Todesblick von ihm abzuwenden.

"Mom, ich bin 18. Ich kann für mich selbst sorgen. Also hör auf dich immer einzumischen! Dazu hast du kein Recht mehr!,"rufe ich böse. "Wenn das so ist, kann ich ja gehen,"presst sie zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor.

"Das kannst du,"stimme ich ihr zu und sie dreht sich, nach Luft schnappend um. "Jasper, geht es dir wieder besser? Ich würde jetzt gern gehen. Soll ich dich mit zum Flughafen nehmen?,"fragt sie Jasper, welcher auf dem Bett liegt und sich ein Kühlpack aufs Gesicht presst.

"Ja ich bin okay Isabelle. Danke,"sagt Jasper und steht auf. "Ich gebe dir das Kühlpack mit und hier ist ein Rezept für Kopfschmerztabletten, falls die Schläge eine heftigere Wirkung hatten,"sagt Dr. Peters, der gerade durch die Tür kommt.

"Danke,"sagt Jasper und verabschiedet sich mit einem Händedruck bei dem Arzt. "Tschüss Brandy. Machst gut,"murmelt er in meine Richtung. "Tschüss Jasper. Es tut mir leid!,"rufe ich ihm nach. Mom und Jasper verlassen das Zimmer und Dr. Peters kommt auf uns zu.

"Brauchst du auch eins?,"fragt er und hält Nash ein Kühlpack hin. Nash schüttelt nur den Kopf und nimmt mir meine Tasche ab. "Wir würden jetzt gerne gehen. Ist sie entlassen?,"fragt er.

Dr. Peters nickt und Nash zieht mich ohne ein weiteres Wort aus dem Raum. "Vielen Dank Dr. Peters,"rufe ich noch, bevor wir endgültig aus seinem Blickfeld verschwinden. "Nash, bleib bitte stehen. Du bist mir zu schnell,"sage ich, während ich hinter ihm durchs Krankenhaus stolpere.

Nash reagiert nicht und zieht mich einfach weiter. "Nash!,"schreie ich und ziehe damit einige Blicke auf uns. "Was?,"schreit er als wir draußen angekommen sind und bleibt stehen. Ich pralle mit voller Wucht gegen ihn.

"Was ist denn los?,"frage ich verwirrt. Er sieht mich kurz an, dann starrt er in die Ferne. "Er ist mein Dad,"flüstert er. "Wer?,"frage ich verwirrt. "Shawn Peters."

Whenever I'm with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt