Kapitel 20

55 4 3
                                    

Er kommt näher und näher und ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich will ihn nicht küssen. Doch ich will! Ich sollte ihn nicht küssen. Doch ich sollte. Ich werde es bereuen. Ja das werde ich. Ich schlucke und drehe langsam den Kopf weg. Meine Augen hängen dabei allerdings immer noch an seinem Mund. Er lächelt wissend, streckt blitzschnell seine Hand nach meinem Kinn aus und dreht meinen Kopf wieder zu sich. Kaum sind unsere Gesichter wieder gegenüber voneinander, sind seine Lippen schon auf meinen.

Er krallt seine Hand in meinen Nacken und presst mich an sich. Dabei bewegt er seinen Mund herrisch auf meinem und versucht mit der Zunge hinein zu kommen. Ich muss aufhören! Ich lege meine Hände auf seine Brust um etwas Abstand zwischen uns zu bringen und versuche etwas zurück zu rutschen.

Er durchschaut meinen Fluchtplan natürlich sofort. Er verhärtet den Griff in meinem Nacken und zieht mich wieder grob an sich. Es tut weh, weshalb ich den Mund öffne um 'Au' zu sagen. Aber kaum das meine Lippen einige mm geöffnet sind, da ist seine Zunge schon in meinem Mund.

Ich kann einfach nicht aufhören. Ich Schlinge meine Arme um seinen Hals und drücke mich an seine hatte Brust. Er stöhnt in den Kuss hinein und ich spüre, wie er im gleichen Moment lächelt.

"Euer Ernst?,"ruft eine entsetzte Stimme hinter mir. Ich lasse sofort die Arme sinken und schließe meinen Mund. Nash presst noch einige Sekunden weiter die Lippen auf meine bevor er mich genervt los lässt und Lissa böse anstarrt. "Fällt dir eigentlich auf, dass du jedes Mal unseren Moment kaputt machst?,"motzt er.

"Wahrscheinlich Schicksal. Du solltest einfach meine beste Freundin in Ruhe lassen und es mit irgendeiner deiner schlampen treiben. Denn sie gehört definitiv nicht dazu. Sie ist zu gut für dich,"verteidigt mich Lissa mit einem wütenden Gesichtsausdruck.

"Ach Lissa du solltest dich einfach mal mehr um dich kümmern als um andere,"knurrt er und verlässt gepisst den Raum. Ich verdrehe die Augen und blicke Nash nach, wie er schnell aus dem Raum geht. "Hast du mir nicht eben noch gesagt, du würdest nur mit kommen, wenn Nash nicht geht? Ich dachte du hasst ihn,"fragt Lissa mit hochgezogenen Brauen.

"Hassen ist jetzt nicht ganz wahr. Ehrlich gesagt finde ich ihn...,"ich schlucke und streiche kurz über meine Lippen, die immer noch nach ihm schmecken. "Heiß? Süß? Sexy?,"schlägt Lissa vor. "Attraktiv,"murmele ich und sehe auf meine verschränkten Finger.

"Ist er auch. Aber er ist auch gefährlich. Er ist wirklich nicht gut für dich. Ich kenne dich Brandy. Und ich kann dir sagen, dass er dir nur wehtun wird,"warnt sie mich schon wieder. "Danke Lissa aber ich denke, ich muss das allein heraus finden,"sage ich bestimmt und stehe auf.

"Wollen wir jetzt essen?,"lenke ich ab. Ich habe keine Lust auf eine Diskussion. Sie seufzt theatralisch und nickt dann. Wir setzten uns an den Tisch und essen wortlos. Danach setzten wir uns aufs Sofa, schallten den TV ein und sehen Fern.

"Er ist so heiß!,"flüstert Lissa und deutet auf den Schauspieler. Ich nicke und beobachte wie der Typ sich sein Shirt über den Kopf zieht. "Wie jetzt? Meine Freundin guckt einem fremden Mann beim ausziehen zu?,"lacht plötzlich eine Stimme hinter uns. Lissa dreht sich sofort um und springt Tyler in die Arme.

"Hey Brandy,"lächelt er als er Lissa ausgiebig begrüßt hat. Ich winke ihm grinsend zu, stehe auf und gehe in die Küche. Dort mache ich mir einen Kaffee und schlendere zurück. Doch als ich ankomme, sehe ich wie Tyler und Lissa lachend auf der Couch liegen.

Sie sind so süß zusammen! Schmunzelnd mache ich mich auf den Rückweg und gehe die Treppe hoch. Oben angekommen sehe ich Nash, welcher mit geschlossenen Augen auf dem Bett liegt und Kopfhörer in den Ohren hat. Kurzentschlossen stupse ich die Tür mit der Hüfte ein kleines Stück weiter auf und lasse mich vorsichtig neben ihn fallen.

Er schnellt sofort in die Höhe und reist die Augen auf. "Was soll das?,"ruft er und zieht sich die Kopfhörer raus. "Iiich wollte nur...,"fange ich an und stehe sofort auf. "Sorry, ich dachte mir, ich komme mal zu dir aber wenn du das nicht willst." Ich drehe mich um und werde im nächsten Moment von einer großen Hand am Handgelenk gepackt.

"Ich habe nicht gesagt, dass du gehen darfst,"murmelt er und zieht mich zu sich. "Pass auf. Ich habe einen heißen Kaffee hier,"sage ich schnell und stelle ihn neben das Bett. "Ich habe jetzt auch etwas heißes hier,"raunt er und drückt mich auf seine Matratze. Sein Gesicht kommt mir schon wieder näher. Ich denke an Lissa's Worte und öffne schnell den Mund: "Eigentlich wollte ich mich nur zu dir legen und etwas Musik hören."

Er hält inne, überlegt kurz und seufzt dann. "Meinetwegen,"knurrt er, greift nach seinem Handy und reicht mir einen Stecker. Ich lege mich neben ihn und er startet seine Playlist. Sofort als das erste Lied beginnt, fahre ich grinsend hoch. "Du hörst 5sos?,"frage ich überrascht. "Eigentlich stehe ich nicht auf Boybands aber die haben einige gute Songs,"erklärt er und zieht mich wieder zu sich herunter.

"Boybands?,"rufe ich entsetzt aus und sehe ihn böse an. "Sorry,"lacht er und beißt sich auf die Unterlippe. Ich stoppe in der Bewegung und starre auf sein Gesicht. Er sieht so mega gut aus, dass ich nicht genau weiß, wie genau ich mich davon abhalten soll ihn zu küssen. "Komm jetzt wieder her oder willst du gehen?,"fragt er genervt. Schnell lege ich mich wieder neben ihn und lausche der Musik.

"Es ist nicht wirklich bequem, wenn du die ganze Zeit herum zappelst,"murmelt er grinsend. "Dann mach bitte andere Musik an. Bei 5sos kann ich nicht anders,"lache ich und lege meinen Kopf auf seine Brust. "Ok,"lacht er und drückt auf seinem Handy herum. Kurz darauf ertönt 'Sound of Silence' von Disturbed.

"Gut?,"fragt er und sieht mich zweifelnd an. Ich nicke freudig und rücke unauffällig näher an seinen Oberkörper. Als ich plötzlich mit meiner Brust seinen Arm berühre, zischt er kurz und richtet sofort den Blick auf mich. "Sorry,"murmele ich und rücke wieder ein Stück weg. "Alles gut Baby,"lächelt er und presst seinen Arm wieder an mich.

Ein kribbeln durchfährt meinen Körper und ich lege meine Arme vorsichtig auf seine Brust. Dann lege ich den Kopf darauf und schließe entspannt die Augen. Ich spüre wie er sich dreht und seine Beine unter meine schiebt. Dann legt er seine Arme um meinen Körper und zieht mich etwas näher zu sich.

Als ich spüre, wie sein Atem regelmäßig langsamer wird, öffne ich vorsichtig die Augen. Er ist eingeschlafen. Ich beobachte, wie sich seine Nasenflügel ruhig bewegen. Er sieht so friedlich aus, wenn er schläft. Nicht wie ein Junge, dessen Vater ihn verlassen hat und dessen Mutter tot ist. Nicht wie ein Junge der ansehen musste wie sein Vater seine Mutter schlug und nicht wie ein Junge der schon die halbe weibliche BevölkerungNew Yorks durchgevögelt hat.

"Beobachtest du mich?,"murmelt er plötzlich und öffnet ein Auge. "Äh nein,"flüstere ich und werde rot. "Ja klar,"grinst er und zieht mich noch näher an sich. "Wäre das den schlimm?,"frage ich lachend. "Kommt drauf an was für Absichten du hast,"raunt er und schließt die Augen wieder. "Und was ist, wenn ich Ansichten hätte, die dir nicht gefallen würden?,"murmele ich.

"Dann wäre das sehr schade. Für uns beide. Denn im Moment habe ich wetten andere Absichten als du,"flüstert er und grinst pervers. Ich muss schmunzeln und küsse ihn kurz auf den Mundwinkel. Er öffnet sofort die Augen und sieht mich überrascht an. "Vielleicht gehen unsere Absichten doch nicht soweit auseinander,"grinst er und beginnt mich zu küssen. Er zieht mich auf sich und dreht uns dann so, dass ich zwischen Matratze und seinem Körper gefangen bin. "Ach ja? Und was sind deine Absichten?,"frage ich und grinse ihn frech an. Ein Lächeln bildet sich auf seinen Lippen und er beginnt wieder mich hart zu küssen.

Whenever I'm with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt