Kapitel 18

72 4 7
                                    

Als ich alle Pfannkuchen aufgegessen- und keine Lust mehr auf TV habe, schnappe ich mir mein Handy und drehe 5sos voll auf. Dann lasse ich mich wieder aufs Sofa fallen und versuche ein Buch zu lesen. Doch bei dieser Musik kann ich einfach nicht lange still sitzen bleiben. Ich springe auf und fange an,komische Bewegungen zu machen. Ich springe herum wie ein wildes Fohlen und drehe mich im Kreis. Ich reiße die Arme hoch, schließe die Augen und schreie den Text mit. All my life, I've been waiting for moments to come. When I catch fire and watch over you like the sun. Es geht nicht anders. Diese Musik macht so ein feeling!

Plötzlich schließen sich zwei starke Arme um meine Hüfte und wirbeln mich herum. Erschrocken schreie ich los und übertöne damit sogar den Song. "Hey, nicht so ängstlich. Ich wollte doch nur mittanzen,"raunt Nash mir ins Ohr und lässt mich wieder auf den Boden. "Dann tanz gefälligst in einem anderen Zimmer,"knurre ich und starre ihn böse an. "Was? Dann würde ich doch die schöne Aussicht auf deinen tanzenden Körper verpassen,"schmunzelt er und lässt sich breitbeinig aufs Sofa fallen. "Wenn es dir um tanzende Körper geht, dann hab ich einen guten Film für dich. Kennst du Magic Mike?,"lache ich.

"Es geht mir um deinen tanzenden Körper,"raunt er mit heiserer Stimme. "Wenn das so ist...,"fange ich an. Doch natürlich werde ich von ihm unterbrochen. Er springt auf, packt mich an den Handgelenken und drückt mich gegen die Wand. "Ja das ist so,"murmelt er in mein Ohr und küsst vorsichtig über meinen Hals. "Wwaas?,"frage ich zögernd und versuche mich los zu machen. "Das,"grinst er und presst seine Lippen auf meine. Er bewegt seine Lippen hektisch auf meinen und obwohl ich mir vorgenommen hatte, ihn nie wieder zu küssen, tue ich es trotzdem. Warum sind seine verdammten Lippen auch so unwiderstehlich?

Er zieht mich zur Couch, ohne den Kuss zu unterbrechen. Ich lasse mich auf seinen Schoß sinken und wir knutschen weiter. Nach einer Weile gleiten seine Hände unter mein Shirt. Halt! Ihn zu küssen ist ja schon zu viel. Aber ich werde jetzt ganz sicher nicht mit ihm rummachen. Ich halte seine großen Hände fest und stehe schnell von seinem Schoß auf. "Hey,"beschwert er sich und steht auch auf. "Sorry aber ich will nicht,"erwiderte ich schnell und gehe aus dem Wohnzimmer. "Ach ja? Warte nur ab Brandy. Jede will mich. Du wirst mich schon bald nie wieder vergessen können!,"ruft er mir nach. Versprechen oder Drohung?

"Jaja!,"rufe ich mit gelangweiltem Ton zurück und höre sein wütendes Schnaufen. Grinsend laufe ich in mein Zimmer und beschließe, eine meiner Lieblingsserien zu gucken. Prison Break. Diese Serie ist einfach Lovestory, Actionfilm und Drama in einem. Ich beginne mit der ersten Folge und spiele dabei auf meinem Handy herum. Plötzlich höre ich ein knallen. Ich stoppe die Folge und laufe zur Tür. Als ich in den Flur sehe, kommt mir fast mein Frühstück wieder hoch.

Nash. Wild knutschend mit einem blonden Mädchen. Hey, ist das nicht diese Bitch aus der Schule? Melissa? Sie liegen halb auf dem Boden, halb auf der Treppe. Wahrscheinlich sind sie hingefallen. Deshalb der Knall. Ich sehe, wie Nash's Augen sich durch die blonden Haare den Weg zu mir bahnen. Als er sieht, dass ich die beiden beobachte, verengen sich seine Augen. Wahrscheinlich grinst er gerade, dieser fiese Idiot. Ich kehre um und knalle meine Zimmertür zu. Ich laufe zu meinem Bett und lasse mich schlecht gelaunt drauf fallen.

Dieses Arschloch! Aber warum eigentlich? Schließlich wollte er ja mit mir knutschen aber ich hab ihn weggestoßen. Dann sucht er sich halt ne neue. So sind die sogenannten Bad Boys eben. Eine nach der nächsten.

Als ich Schritte auf der Treppe höre, dann eine zuschlagende Tür und daraufhin das gequetschte eines Bettes, reicht es mir. Ich hole Kopfhörer aus meiner Tasche und stecke sie in den Laptop. Dann schalte ich den Ton höher und versuche mich wieder auf die Serie zu konzentrieren. Aber es geht nicht. Mich ekelt die Tatsache, dass der Typ auf den ich leider irgendwie ein bisschen stehe, gerade im Nebenzimmer eine andere vögelt, unwahrscheinlich doll an. Ich schalte den Laptop aus, schnappe mir Handy und Kopfhörer und gehe schnell die Treppe runter auf die Haustür zu. Ich schlüpfe in meine Converse und verlasse fluchtartig das Haus.

Warum muss man hier eigentlich dauernd vor vögelnden Leuten fliehen? Kopfschüttelnd schlendere ich die Straße entlang und sehe mir die Häuser an. Ich wohne jetzt schon eine Zeit lang hier und habe mir noch nichtmal richtig die Umgebung angesehen. Ich schalte schnell mein Handy ein, drücke auf Music play und mache mich auf die Suche nach einem netten Café. Und wenig später entdecke ich wirklich eine kleine Eisdiele mit großen Korbsesseln davor. Kurzerhand überquere ich die wenig befahrene Straße und betrete das, nach Jasmin duftende Eiscafé.

"Eine Kugel Cookies und eine Kugel Joghurtkirsch bitte,"bestelle ich bei einem hübschen Typen. "Klar,"lächelt er und beginnt das Eis in einen Becher zu füllen. "Setzt dich schon, ich bring es dir gleich,"fügt er hinzu und schenkt mir einen freundlichen Blick. "Okay danke,"erwiderte ich und lasse mich draußen in einen Sessel fallen. Kurz darauf kommt der Typ mit meinem Eisbecher. Er stellt ihn vor mich auf den Tisch und lächelt als er mein erstauntes Gesicht sieht. Der Eisbecher ist groß. Wirklich sehr groß. Mindestens 5 Kugeln. Mit Sahne. Und Soße.

"Womit hab ich das denn verdient?,"frage ich überrascht. "Ich würde jetzt sagen: weil du süß bist aber bei uns bekommt jeder 50. Kunde einen solchen Eisbecher,"erklärt er und zwinkert mir zu, bevor er wieder geht. "Äh, danke!,"rufe ich ihm hinterher. Er dreht sich noch einmal um und kommt zurück: "Du könntest dich damit bedanken, dass du mir deine Nummer gibst." "Äm...,"überlege ich. Aber wieso eigentlich nicht? Nash vergnügt sich mit anderen, Tyler und Lissa treiben es eigentlich dauernd und generell haben alle um mich herum irgendwie jemanden. Also, wieso nicht?

Lächelnd reicht er mir einen Kuli. Ich greife danach und schreibe ihm meine Nummer auf eine Serviette. "Und deinen Namen?,"fragt er als ich ihm die Serviette reiche. "Brandy,"antworte ich und strecke ihm meine Hand hin. "Jeff,"stellt er sich ebenfalls vor. "Nett dich kennengelernt zu haben. Man sieht sich,"sagt er und geht diesmal wirklich. "Tschüs,"sage ich aber bin mir nicht sicher, ob er mich gehört hat. Ich löffle meinen Eisbecher halb leer, mache dann eine Pause, da mir von dem vielen Eis schlecht wird. Nach dieser Pause, in der ich irgendwelche unwichtigen Personen auf Instagram stalke, esse ich weiter. Einen Rest muss ich aber am Ende doch wegschmeißen, denn 5 Kugeln sind echt nicht ohne. Ich schnappe mir meine Sachen und beschließe, wieder nach Hause zu gehen. Hoffentlich ist die schlampe weg...

Whenever I'm with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt