Kapitel 34

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"Es kann doch nicht sein, dass sie einfach nicht aufwacht,"rufe ich verzweifelt und lehne meinen Kopf gegen die Krankenhauswand. Es sind inzwischen 2 Monate vergangen und Brandy wacht einfach nicht auf. Seit dem Unfall zeigt sich keine Veränderung.

Ich bin jeden Tag hier bei ihr, erzähle ihr von meinem Tag und von allem, was in der Zeit so passiert ist. Doch ihr Zustand ändert sich einfach nicht. Ihre Mutter wohnt seid ihrem Eintreffen in einem Hotel in der Nähe des Krankenhauses und ich bin so froh, dass sie nicht auf die Idee gekommen ist, bei Brandy im Zimmer einzuziehen.

"Hey Nash, es ist nicht deine Schuld,"lächelt Lissa müde und nimmt mich in den Arm, wobei sich ihr kleiner Babybauch an mich drückt. Ich verspanne mich etwas aber lasse die Umarmung zu. "Ich weiß nicht was ich noch tun soll,"murmele ich und schließe bestürzt die Augen. Es ist mir zu viel! Diese Ungewissheit macht mich verrückt.

"Mach einfach so weiter wie bisher. Du machst das sehr gut,"versucht sie mich aufzumuntern. "Offenbar bin ich aber nicht genug. Sonst würde sie doch aufwachen,"sage ich verzweifelt und blicke zu Brandy.

"Pssst Nash. Sie wird schon noch aufwachen,"flüstert sie mit Tränen in den Augen. Ich nicke tapfer und setzte mich in einen Stuhl neben ihr Bett. "Ich lasse dich jetzt allein okay? Ich habe noch einen Ultraschalltermin,"verabschiedet sich Lissa mit einem kurzen Winken und geht.

Ich nehme Brandys Hand und drücke sie leicht. "Bitte Baby, wach endlich auf! Ich brauche dich!,"Presse ich hervor. "Fuck! Wach endlich auf!" Ich schüttle sie an den Schultern und mir treten Tränen in die Augen.

"Los! Wach. Endlich. Auf!,"schreie ich verzweifelt und breche beinahe zusammen. Plötzlich wird das piepen des Monitors lauter und schneller. Ich erstarre und sehe auf die Herzlinie, welche hektisch flimmert.

"Nein!,"brülle ich aufgebracht. "Bitte tu mir das nicht an Brandy!" "Verlassen Sie sofort den Raum!,"schreit eine Stimme hinter mir. Ich werde am Arm gepackt und raus gezogen. Weg von ihr. "Nein!,"schreie ich verzweifelt. Sie darf nicht sterben!

"Beruhigen Sie sich!,"schnauzt mich einer der Ärzte an, welcher mich raus gezogen hat. "Wie soll ich mich denn bitte beruhige verdammt? Sie stirbt gerade!,"schreie ich und ramme meine Faust gegen die harte Flurwand.

"Fuck!,"brülle ich und ziehe meine schmerzende Hand weg. "Sind sie bescheuert?,"ruft der Arzt erschrocken und packt meinen Arm. "Das gehen wir jetzt röntgen,"sagt er entschlossen und zieht mich den Flur runter. "Aber ich muss doch da sein, wenn sie...,"beginne ich und halte meine blutige Hand fest.

"Sie wird es schon schaffen. Ihre Werte sind sehr gut,"beruhigt mich der Arzt. "Was?" Ich bleibe sofort stehen und sehe den Arzt verwirrt an. "Brandys Mutter hat veranlasst, dass wir keinem Informationen über ihren Zustand überlassen sollen,"erklärt mir der Arzt. "Aber ich kann nicht länger schweigen, wenn ich sie so ansehe,"schnaubt er und sieht Kopfschüttelnd auf meine blutige Faust.

Ich atme tief durch. Brandy geht es besser? Ihr Zustand hat sich also doch verbessert! Ein erleichterndes Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht doch ich lasse es sofort wieder verschwinden. "Gut,"sage ich nur und gehe weiter.

"Ihre Hand ist nur geprellt. Ich gebe Ihnen was zum kühlen und dann wirds schon wieder,"erklärt mir der Arzt als er meine Hand geröntgt hat. Ich nicke kurz und verlasse den Raum.

Als ich vorsichtig Brandys Zimmertür aufmache, steht ein Typ vor ihrem Bett. Erschrocken bleibe ich stehen und gehe dann mit aggressiven Schritten auf ihn zu. "Wer zur Hölle bist du?,"schreie ich wütend. Er dreht sich Blitz schnell um und sieht mich an.

"Ähhh...ich...ich bin Jasper,"antwortet der große Typ. "Aha. Und was machst du an dem Bett meiner...an ihrem Bett?,"frage ich immer noch aufgebracht und sehe auf seine Hand, welche Brandys fest hält. Sofort werde ich wieder wütender und ziehe ihn am Pulli von ihr weg.

"Ey du Arsch. Lass mich,"zischt er und reist sich los. "Dann antworte,"knurre ich und sehe ihn finster an. "Ich bin...war der beste Freund von Brandys Bruder,"brummt er und tritteinige Schritte von mir zurück. "Das erklärt immer noch nicht wieder du hier bist und ihre Hand hältst,"schnaufe ich.

"Das tue ich, weil wir uns lieben!,"schreit er wütend und ich erstarre. "Lieben? Ihr zwei?,"lache ich verunsichert. "Ja du Idiot,"knurrt er. "Seid ihr zusammen?,"frage ich spöttisch. Er zögert. "Nicht ganz. Aber ich liebe sie und sie mich auch. Das weiß ich,"gibt er arrogant zurück.

"Ist das so?,"zische ich finster und sehe ihn aus zusammen gekniffenen Augen an. "Ja,"antwortet er bedrohlich und baut sich vor mir auf.

"Jasper?,"höre ich plötzlich eine leise Stimme. Wir drehen uns gleichzeitig zum Bett und sehen zu Brandy. Sie hat sich etwas aufgerichtet und sieht uns verwirrt an.

Ich will auf sie zu rennen. Ich will sie umarmen und sie küssen. Ich will ihr nah sein. Aber ich bleibe einfach stehen. Soll dieser Jasper sie doch küssen, wenn er sie doch so sehr liebt. Und sie ihn offensichtlich auf.

"Brandy!,"ruft Jasper aufgeregt und stürzt zu ihr. Er umarmt sie stürmisch und drückt ihr kleine Küsse auf die Wangen. Ich bleibe immer noch stehen. "Ich rufe schnell den Arzt,"lacht er glücklich, drückt einen roten Knopf am Bett und schließt sie dann wieder in die Arme. Obwohl Jasper und sie sich umarmen, ist ihr Blick auf mich gerichtet.

"Nash?,"flüstert sie leise. Jasper lässt sie los und richtet sich wieder auf. "Ich wollte nur kurz nach dir sehen,"murmele ich und gehe unschlüssig zur Tür. "Wieso bleibst du nicht?,"fragt sie verunsichert.

"Ich will euch nicht stören. Dieser Jasper kann dir ja alles erklären, wenn ihr euch so sehr liebt!,"schnauze ich und verlasse den Raum.

Das letzte was ich sehe ist Brandys enttäuschter und zugleich verwirrter Gesichtsausdruck...

Whenever I'm with youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt