Nash
Das kann doch alles nicht wahr sein! Brandy liebt mich? Wie kann sie mich denn bitte lieben? Mich? Ich verstehe ja, dass sich die Girls zu mir hingezogen fühlen, ich meine, ich sehe jetzt nicht gerade aus wie ein Haufen Dreck. Aber lieben? Mir hat noch nie jemand gesagt, das er mich lieben würde. Nicht mal meine Mom.
Ich schließe erschöpft die Augen und biege in die Nebenstraße des Friedhofes ab. Plötzlich höre ein lautes Martinshorn und kurz darauf rasen mehrere Krankenwagen und Polizeiautos an mir vorbei.
Ich sehe Ihnen nach und als ich bemerke, dass sie in Richtung Friedhof fahren, werde ich unruhig. Plötzlich überkommt mich ein komisches Gefühl. Ich drehe um und fahre zurück.
Als ich wieder bei den Parkplätzen ankomme, sehe ich eine große Menschenmenge, die sich um die Kranken- und Polizeiwagen versammelt hat. Ich kämpfe mich bis nach vorne durch und schnappe erschrocken nach Luft, als ich sehe, wie ein Sanitäter einen Leichensack zuzieht.
"Nein!,"schreie ich erschrocken. Ich weiß zwar nicht, ob es Brandy ist, aber ich sehe sie hier nirgends und sie war doch hier. Einige Menschen starren mich komisch an doch ich sehe mich nur stürmisch um und halte Ausschau nach Brandy.
Ein Polizist kommt auf mich zu. "Wer sind Sie bitte? Kannten sie das Opfer?,"fragt er. "Wie? Woher soll ich das denn wissen? Wer ist das Opfer?,"frage ich verwirrt. "Das dürfen wir leider nicht sagen, bevor seine Familie nicht benachrichtigt wurde,"erwidert er.
"Wie soll ich dann wissen ob ich das Opfer kenne, wenn sie mir nicht sagen wer das Opfer ist?,"frage ich aufgebracht. Der Polizist dreht sich einfach um und geht wieder. "Hey!,"rufe ich ihm nach, doch er reagiert nicht.
Plötzlich sehe ich einen weiteren Sanitäter, welcher ein bewusstloses Mädchen auf eine Trage hievt. Ihre braunen Haare sind blutverklebt und ihre Arme hängen schlaff herunter. Brandy. Sofort stürme ich auf sie zu.
"Sir, sie dürfen nicht über die Absperrung,"sagt der Sanitäter schnell. "Halten Sie den Mund! Das ist meine Freundin!,"schreie ich ihn an. "Oh, dann ist das natürlich etwas anderes,"sagt er und schiebt die Trage zu einem Krankenwagen.
"Wie geht es ihr?,"frage ich aufgebracht und nehme ihre kleine blutige Hand. Der Sanitäter sieht mich mitleidig an. "Etwas genaueres kann ich Ihnen leider nicht sagen. Ich darf nur Informationen an ihre Familie weitergeben,"entschuldigt er sich.
"Ich das ein Scherz? Ich bin ein Teil ihre Familie! Ihr Vater ist tot und ihre Mutter lebt irgendwo in London. Sie hat nur mich und ihre Freunde,"schreie ich ihn wütend an.
Der Sanitäter überlegt einige Sekunden, dann sieht er mich wieder an und nickt dann. "Sie hat ziemliches Glück gehabt. Es scheint auf den ersten Blick keine Brüche zu geben. Es können natürlich innere Verletzungen entstanden sein. Und sie ist nicht ansprechbar. Das könnte nur eine Ohnmacht aus Schock sein, oder ein Koma. Wir können es noch nicht sagen,"erklärt er mir während er Brandy an einen Monitor anschließt und ihr eine Atemmaske aufsetzt.
"Ihr Herz schlägt aber normal. Nur ihr Blutdruck ist ziemlich hoch. Wissen sie, ob sie vor dem Unfall besonders aufgeregt war oder so? Denn eigentlich sinkt der Blutdruck, wenn man so viel Blut verliert wie sie. Es sei denn, sie hatte einen Adrinalinschub,"überlegt er und blickt auf den Monitor.
"Ja, wir hatten einen ziemlich heftigen Streit,"murmele ich. Der Sanitäter sieht mich mit einem komischen Blick an und gibt dann dem Fahrer ein Zeichen durch, welcher kurz darauf losfährt.
Ich setzte mich neben die Liege auf einen befestigten Stuhl und streiche über ihre kalte Hand. Ich sehe sie an und atme tief durch. Ihre langen Haare sind blutverklebt, ihre Augen und ihre weichen Lippen sind geschlossen und ihr Gesicht ist total verschrammt.
Was habe ich mir bloß dabei gedacht, sie einfach stehen zu lassen? Wäre ich nicht so ein Arschloch, könnte sie mich wirklich lieben und wir hätten uns nicht gestritten. Sie wäre einfach in meinen Wagen gestiegen und wir wären zur Schule gefahren. Ein ganz normaler Montag. Aber nein, ich habe sie fertig gemacht, weil sie so blöd war sich in einen kaputten Freak zu verlieben und habe sie einfach zurück gelassen. Es ist meine Schuld!
Ich starre sie an und spüre etwas nasses auf meiner Wange. Ich heule wie ein kleines Mädchen! Wütend streiche ich sie mit dem Ärmel weg und beuge mich zu Brandy herüber.
"Es tut mir so leid Baby. Ich liebe dich auch,"wispere ich und eine letzte Träne tropft aus meinem Augenwinkel auf ihr Gesicht.
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Whenever I'm with you
Teen FictionBrandy hatte es in ihrem 18 jährigen Leben nicht gerade leicht. Ihr Vater wurde erschossen, ihr großer Bruder wurde entführt und ihre Mutter nimmt sich sogar für Fingernägel schneiden mehr Zeit als für sie. Als Brandy es nicht mehr aushält, zieht si...