twelve

145 15 1
                                    

Zayna Bennett

            Eine Stunde war vergangen, seit Amber geflüchtet war. Josephine hatte seither geschwiegen und meine Beschäftigung lag bisher darin, mir Gedanken zu machen.

Ich war nicht oft sauer, aber wenn doch, dann schaltete sich irgendwie mein Gehirn aus und mein Mund gab Sachen von sich, die ich normalerweise nie sagen würde.

Gedankenverloren saß ich im Poolhaus und genoss die Stille. Von hier hörte ich das Wasser vom Pool plätschern. Irgendwie musste ich mich ablenken können.

Kurzentschlossen machte ich das Licht an und um den Pool herum war es sofort beleuchtet. Dann zog ich mir meine kurze Hose und mein Oberteil aus, sodass ich nur noch in Unterwäsche dastand. Schließlich schaltete ich Musik an und drehte sie laut auf. Daraufhin ging ich aus dem Poolhaus und nahm Anlauf. Nahe am Beckenrand ging ich dann in den Handstand und ließ mich dann ins Wasser fallen.

Das frische Wasser umhüllte meinen Körper sofort und kurz darauf tauchte ich wieder auf.

Sofort schwamm ich zum anderen Ende des Pools und hievte mich am Beckenrand aus dem Wasser, um mich wenige Meter vor dem Trampolin hinzustellen. Dann nahm ich wieder Anlauf, sprang auf das Trampolin und machte einen Salto, ehe ich ins Wasser landete.

Aufgrund einer damaligen Show musste ich Cheerleadertraining einer naheliegenden Schule von Glendale mitmachen. Extra dafür war ich bei Josephine untergekommen und während ich das Training mit all de Techniken und Sprüngen in mich sog, hatte ich auch noch eine verdammt geile Zeit in meiner Heimat verbracht. Nach meinem „Urlaub“ musste ich damals dann allen Tänzern das beibringen, was ich gelernt hatte.

Es ging eine Weile so weiter. Als ich wieder in einem Handstand war, ging ich auf Händen langsam in Richtung Pool und wollte mich fallen lassen, doch ich nahm am Rande nebenbei eine Person wahr, weswegen ich erschrak und mit meinem rechten Arm zur Seite knickte.

Wie ein Kartenhaus fiel ich in mir zusammen und meine rechte Gesichtshälfte knutschte den harten Rand des Beckens, während mein Körper wie ein nasser Sack ins Wasser glitt. Meine Gesichtshälfte schmerzte stark und als ich wieder auftauchte, musste ich kräftig husten. Je länger ich hustete, desto schneller spuckte ich das verschluckte Wasser aus.

Wie von selbst wanderten meine Augen meinen Körper hinunter. Im Wasser erkannte ich leicht eine rote Subtanz, die immer mehr verschwand.

Sofort fühlte ich nach meiner Nase. Sie schmerzte besonders stark und als ich schließlich meine Finger ansah, weiteten sich meine Augen beim Anblick meines Blutes.

Ich wandte mich dem Beckenrand zu, hievte mich aus dem Wasser und ging schnellen Schrittes in das Poolhaus.

Sobald ich im Inneren war, machte ich die Musik aus, ging darauf zu einem Schrank und zog ein Handtuch heraus, welches ich mir dann sofort an die Nase drückte.

„I-Ich ... es tut mir ... leid. Ich wollte dich nicht erschrecken“, ertönte von der Tür die Stimme Louis', dabei kam er langsam auf mich zu. „Ich wollte nur nach dir sehen, da du - oho, war ich das?“

Irritiert deutete ich auf meinen Knutschfleck und er nickte. „Mhm ... bedauerlicherweise ja“, gab ich gegen das Handtuch nuschelnd von mir.

„Hast du vielleicht einen Lappen?“, fragte Louis und ich deutete auf den Schrank, der wegen mir immer noch geöffnet war. Er ging dorthin und nahm einen Lappen heraus. Schließlich ging er zum Waschbecken, machte das Wasser an und fühlte anscheinend nach der Temperatur des Wassers. Dann drehte er am Rad und hielt wenige Sekunden später den Lappen unter dem Wasserstrahl. Kurz darauf drehte er den Wasserhahn zu und wrang ihn dann aus, um dann daraufhin zu mir zu kommen.

intoxicated ≫ one directionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt