twenty

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Zayna Bennett

        „Volles Rohr verknallt“, murmelte ich, als ich Amber hinterher sah.

Es war noch nie passiert, dass Paparazzo auftauchen. Schließlich war es eigentlich bekanntlich, dass Promis in Blockley in Ruhe Urlaub machen konnten.

Josy legte ihre Hand auf meine Schulter und hielt mir das Haustelefon hin: „Tante Jodie.“

Ich nickte und nahm das Haustelefon in die Hand: „Hi Mom, Josy hat dir bestimmt schon erzählt, was hier vorgefallen ist. Paparazzo belagern das Ferienhaus. One Direction wird abreisen. Was sollen wir machen, wenn die Paparazzo merken, dass die meisten Promis hier Urlaub machen?“

„Zayna, Schätzchen, beruhige dich. One Direction bekommen durch ihre lange Pause, die vor kurzem erst gestartet war, eine Menge an Aufmerksamkeit“, meinte meine Mutter und ihre ruhige Stimme beruhigte mich ein wenig. „Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis die Paparazzo das herausfinden. Irgendwann stellt sich doch jeder die Frage, wohin sie verschwunden sind, wenn sie nicht mehr auf der Bildfläche wären? Vielleicht hat jemand Vertrautes der Jungs etwas ausgeplaudert oder jemand hatte einen der Jungs zufälligerweise hier gesehen, sodass derjenige das weitergegeben hat. Wir werden dafür sorgen, dass so etwas nicht nochmal vorkommt.“

„Ich hoffe es, es war gerade der Schockmoment fürs Leben“, seufzte ich und setzte mich auf die Terrasse auf einen Stuhl.

Am anderen Ende blieb es kurz still, dann stellte mir Mom eine Frage: „Habt ihr euch denn gut mit ihnen verstanden? Es war nicht in Ordnung euch diese Verantwortung zu geben, ohne selbst mit euch darüber zu reden. Aber dein Vater meinte, dass ihr das schon macht.“

„Am Anfang hatten wir mehrere Schwierigkeiten gehabt. Es ging schon sogar so weit, dass ich schon an Hass dachte, wenn 'One Direction' fiel. Sie waren so abgehoben und arrogant, dass ich allen gerne mal eine geknallt hätte“, schmunzelte ich leicht. „Aber dann kamen Ashton, Michael, Luke und Calum. Die Bands sind untereinander befreundet, weißt du? Nach meiner Show saßen wir zusammen bei uns und ab da an merkten die Jungs, dass sie bei uns einfach sie selbst sein konnten, so wie es bei 5 Seconds of Summer der Fall war. Ab da an lief es richtig gut. Amber versteht sich sehr gut mit Harry und ich verstehe mich gut mit Louis, Harper und Josephine haben sich mit Niall und Liam ganz gut angefreundet. Wir hatten auch mal was zusammen unternommen. Es war schon echt gut mit ihnen, aber es ist schade, dass sie jetzt fahren.“

„Das freut mich zu hören. Apropos 5 Seconds of Summer, sie wollten wieder ein Ferienhaus mieten“, erzählte mir meine Mutter und ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. „Zayn hatte sich auch gemeldet. Er wollte mal von sich hören lassen und fragte, wie es euch geht.“

„Zayn hat sich gemeldet? Wie geht es ihm? Wenn er demnächst mal wieder vorbei schaut, dann darf er sich was von mir anhören!“, sagte ich scherzhaft und kicherte gegen Ende hin. „Okay, Spaß beiseite. Ich fand es dennoch uncool, dass er nie auf Nachrichten und Anrufe geantwortet hat.“

„So etwas hatte er auch erwähnt, Süße, und er meinte, es täte ihm leid. Er wollte im Winter vorbeikommen“, meinte meine Mutter dann. „Magst du Calum eigentlich immer noch sehr?“

„Mom, das mit Calum und mir war nie, auch wenn du ihn dir als deinen Schwiegersohn vorgestellt hast“, wehrte ich dieses Thema ab. „Außerdem mag ich jemand anderes, doch darüber möchte ich jetzt nicht reden. Hat Zayn erwähnt, wann genau er kommen möchte?“

„So gegen 10.12., glaube ich“, antwortete meine Mutter und ich seufzte. Das dauerte noch ein bisschen.

Hinter mir vernahm ich die Tür und dann kam Josy in mein Sichtfeld. Diesmal hatte sie mein Handy in der Hand und ich erkannte, dass sie einen Anruf für mich entgegen genommen hatte.

„Mom, ich muss auflegen. Wir sehen uns bestimmt bei den Proben für die nächste Show. Hab dich lieb, bye“, sagte ich schnell, legte dann auf und nahm anschließend mein Handy an mich, während Josephine das Haustelefon nahm und mich wieder alleine ließ.  Dann widmete ich mich meinem Handy. „Hey Zayn, lange nichts mehr gehört.“

„Sorry, dass ich mich lange nicht mehr gemeldet habe. Es war viel los“, entschuldigte er sich und ich nickte nur alleine für mich. „Ich habe im Internet Bilder von Amber und Harry gesehen.“

„Im Internet? Bilder von Amber und Harry?“, fragte ich und von Zayn kam zustimmendes Gemurmel. „Shit ...“

„Ich hoffe für euch, dass es jetzt nicht auf euch übergeht, dass ihr von Paparazzo belagert und von Fans gehatet wird“, meinte Zayn daraufhin und ich seufzte wieder mal. „Wie geht es den Jungs?“

„Im Großen und Ganzen gut. Am Anfang waren sie ziemlich scheiße, aber jetzt sind sie richtig nice. Zu Anfang hatte ich mir die Frage gestellt, wieso du so scheiß Freunde hast und mit denen in einer Band warst, aber sie sind alle irgendwie Gold wert“, sagte ich und lachte leise. „Sie wissen nach wie vor nicht, dass du, wenn du mal von der Bildfläche verschwunden warst, hier warst, oder?“

„Nein, Zayna. Ich habe ein bisschen scheiße gebaut und sie sind nicht gut auf mich anzusprechen“, meinte Zayn nur. „Ich wünschte, es wäre nicht so gekommen, wie es nun mal passiert war.“

„Denk daran, was ich dir gesagt habe, als du kurz nach deinem Ausstieg von One Direction gesagt habe“, sagte ich und wiederholte die Worte. „Es nützt nichts an etwas festzuhalten, was sich falsch anfühlt. Wenn du dich unwohl fühlst, dann ist es Zeit für Veränderungen. Solange du im Endeffekt glücklich bist, dann hast du alles richtig gemacht.“

„Du bist süß, Zayna. Weißt du das?“, fragte mich Zayn und ich lachte leise.

„Ich weiß, Zayn“, antwortete ich nur und horchte erschrocken auf, als ich ein Knacken vom Garten aus hörte. „Warte kurz.“

Ich nahm mein Handy vom Ohr und stand langsam auf, ehe ich mich ans Geländer trat und in die Dunkelheit sah. Langsam aber sicher nahm ich eine Gestalt wahr und im Endeffekt erkannte ich, dass es sich um Louis handelte.

„Du kennst Zayn?“, fragte mich Louis und ich nickte. Lügen half nicht, das wusste ich. Louis soll meines Wissens nach ganz schlecht auf Zayn anzusprechen sein. „Warum hast du nie etwas gesagt?“

„Weil ihr alle angepisst auf ihn seid. Es hatte euch angepisst, dass ich Zayna heiße und ab da wusste ich, dass es keine gute Idee war damit herauszurücken“, erklärte ich ihm. „Was machst du hier? Und wie bist du hierher gekommen? Wenn dich irgendein Paparazzo gesehen hat, dann bin ich ebenfalls gearscht.“

„Ich wollte dich sehen, aber ich gehe besser wieder rüber“, meinte Louis nur und drehte sich einfach um, um dann wieder von der Dunkelheit verschluckt zu werden.

Ich wusste, dass es ihm nicht gefiel. Doch daran konnte ich nichts ändern. Es war nun mal, wie es einmal war.

Eine Weile sah ich ihm hinterher, doch dann hielt ich mir mein Handy wieder ans Ohr: „Scheint so, als hätte ich es mir mit Louis verspielt.“

„Ich hab’s gehört. Tut mir leid, dass es an mir liegt“, entschuldigte sich Zayn ein weiteres mal.

„Ach, das macht nichts. Ich habe nur angefangen ihn ein bisschen mehr zu mögen, als was ich eigentlich sollte. Es ist nur verletzend, dass er darüber nicht hinwegsehen kann, aber hey, es ist nicht so wichtig. Wenn es mit Calum so abgelaufen war, dann wird es auch mit Louis so ablaufen.“

Zayn wusste, was ich meinte. Ich musste auch nichts mehr sagen, denn er wusste ebenfalls, wie ich mich gerade fühlte.

„Ich werde sehen, was ich machen kann, damit ich früher zu euch kann.“

Er war der Beste. Noch nie war ich von ihm enttäuscht gewesen. Egal, was die Welt gerade über ihn dachte. Ich kannte den wahren Zayn Malik.

intoxicated ≫ one directionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt