eighteen

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Zayna Bennett

            Nachdem Amber gegangen war, saßen Josephine und ich alleine im Wohnzimmer herum. Mein Blick wanderte zur Uhr, dann richtete ich mich ächzend auf und ging in Richtung Küche. „Beweg’ deinen Arsch hierher, du faules Stück. Wir kochen jetzt was zu essen“, rief ich meiner Cousine zu.

„Du faules Stück? Bist du noch ganz bei Sinnen? Ich bin alles, aber nicht faul!“, rief mir Josephine lachend hinterher, als sie aber auch schon aufstand und in die Küche kam. Die Tür war offen und Creamy schlich sich gerade ins Haus.

Lächelnd gab ich ihr was zu Fressen und schaute dann in den Schränken nach, was ihr kochen könnten. „Wie wäre es mit Pizzabrötchen?“, fragte ich Josy und drehte mich zu ihr um.

„Oh ja, du machst sie immer besonders geil!“, grinste Josy und wandte sich an unsere Anlage. „Sag mal, hattest du nicht einen USB-Stick mit deutschen Liedern?“

„Uhm … ja. Der rote Stick müsste das sein“, sagte ich und deutete auf den entsprechenden Stick.

Josy nahm den roten Stick in den Hand und drehte ihn in ihren Fingern: „Welche Lieder sind drauf?“

„Welche von Alligatoah, Marteria, Seeed, Sido, Andreas Bourani, K.I.Z. und Deichkind“, sagte ich, nachdem ich kurz überlegt hatte. „Musst du sonst mal reinhören.“

„Hatte ich so oder so vor“, schmunzelte meine Cousine und ich schüttelte grinsend den Kopf. Während Josephine sich an der Anlage zu schaffen machte, suchte ich alle Zutaten für Pizzabrötchen heraus.

Ed dauerte nicht lange, bis die ersten Töne eines Liedes aus den Boxen der Anlage kamen und ich musste leicht auflachen, als ich das Lied erkannte.

„Das Lied ist das Einzige, was ich von den Orsons drauf habe“, grinste ich und begann die Zutaten zusammen zu mischen. Josephine spielte ein bisschen an der Anlage herum und irgendwann kam ein Lied, von dem ich eine ganz schön lange Zeit einen Ohrwurm hatte.

Immer, wenn ich den Refrain gesungen hatte, verstand Amber nichts und sah mich nur mit schräg gelegtem Kopf an. Meine Reaktion darauf war nur ein Grinsen, woraufhin ein Schulternzucken folgte, ehe ich dann wieder anfing, dieses Lied zu singen.

„Ich liebe dieses Lied!“, sagte Josy mit einer Euphorie in der Stimme, während sie ihre Hand zur Faust geballt in die Höhe streckte. Schmunzelnd nickte ich und stimmte ihr somit zu, dann drehte sie am Volumenrad und es wurde nochmal ein bisschen lauter, was mich keinesfalls störte.

Stattdessen formte ich aus dem Teig kleine Pizzabrötchen und legte sie nebeneinander auf ein fertiges Backblech, während der Backofen schon mal vorheizte. Ed dauerte nicht lange und der Refrain setzte ein.

„Und wir singen im Atomschutzbunker: Hurra, diese Welt geht unter! Hurra, diese Welt geht unter! Hurra, diese Welt geht unter! Und wir singen im Atomschutzbunker: Hurra, diese Welt geht unter! Hurra, diese Welt geht unter! Hurra, diese Welt geht unter! Auf den Trümmern das Paradies!“

Josy stellte sich neben mich und half mir beim Formen der Brötchen, während wir synchron zum Takt mit unserem Hintern hin und her wackelten. Hin und wieder rammten wir uns gegenseitig mal die Ellenbogen in die Seite und lachten daraufhin immer.

Nach kurzer Zeit waren wir mit dem Formen fertig und stellten das Backblech in den Backofen, ehe ich mich dazu entschied, die Anlage auszuschalten. Auf meinem Handy stellte ich mir einen Timer, damit ich nicht vergaß, die Pizzabrötchen rauszuholen.

Zusammen gingen wir dann beide mit einer Cola-Dose in der Hand ins Wohnzimmer, ehe wir uns auf die Couch lümmelten. „Netflix oder Luke Mockridge?“, fragte ich und schaltete schon mal den Fernseher ein.

„Luke Mockridge“, antwortete sie mir und ich nickte, wählte auf dem Fernseher YouTube aus, ehe ich Luke Mockridge suchte. „Ich wäre für Der Wahnsinn in den 90ern.

„Kenne ich noch nicht“, gestand ich, als ich das Video musterte. Dann startete ich es und am Anfang sah man gleich Stefan Raab bei TV Total. Allerdings dauerte es nicht lange und Luke Mockridge war zu sehen.

Ich liebte es seine Videos zu schauen, da er einer der wenigen Comedians war, die mich zum Lachen bringen konnten. Christopher-Robin und Dad allerdings liebten Mario Barth und ich verstand seine Witze mal so gar nicht. Und ich wusste nicht mal wieso.

Im Video kam Luke Mockridge auf Center Shocks und als ich sah, wie er es nachstellte, musste ich so dermaßen lachen, dass mir sogar der Bauch wehtat und Tränen in den Augen standen. Meiner Cousine erging es nicht anders, denn sie lachte ebenso lautstark wie ich. Wir sahen aneinander an und mussten nicht mal aussprechen, was wir dachten. Wir gaben Luke Mockridge recht. Center Shocks war die widerlichste Scheiße, die jemals erfunden wurde und trotzdem fanden viele Kinder diese ekligen Dinger einfach geil.

Nach 10 Minuten war das Video leider zu Ende und wir entschieden uns dazu ein anderes Video von Luke Mockridge zu sehen: Die Wahrheit über Selfies.

Wie zu erwarten sprach Luke über Selfies, wie Männer ihre Selfies machten und wie Frauen ihre Selfies aufnahmen. Auf irgendeiner verdrehten Weise hatte er so was von recht damit und wie er es darstellte verbesserte es umso mehr. Wir lachten wieder, doch gegen Ende des Videos machte sich mein Handy bemerkbar.

Mit Lachtränen in den Augen stand ich auf und ging in die Küche, um die Pizzabrötchen rauszuholen, abkühlen zu lassen und dann anschließend in eine Schüssel zu legen. Ab und zu verbrannte ich mich leicht, da die Brötchen doch noch nicht ganz abgekühlt waren, wie ich angenommen hatte.

Auf ein Tablett stellte ich zwei Gläser mit jeweils einen Strohhalm hin, daneben Zitrone-Physalis-Tee aus dem Kühlschrank und die Pizzabrötchen hin, ehe ich das Tablett auf einer Hand ins Wohnzimmer balancierte.

„Josephihine“, trällerte ich und sie drehte sich zu mir um, „ich habe deinen Lieblingstee aus Deutschland! Christopher-Robin war so frei und hatte ihn mir mitgenommen, als er vor circa einem Monat nach Rendsburg gefahren war.“

„Ich brauche unbedingt auch neuen Tee, mein Vorrat ist aufgebraucht, da eine kleine Zicke namens Jasmine an meinen Sachen bedient hat“, meinte Josephine, grinste allerdings wie ein Honigkuchenpferd.

Mit einem Seufzen ließ ich mich neben sie fallen, nachdem ich das Tablett abgestellt hatte. Schließlich stellte ich vor mir und Josephine die Gläser hin, dann nahm ich die Packung und schenkte sowohl mir als auch ihr was ein.

Zusammen lümmelten wir uns auf die Couch, machten ein weiteres Video von Luke Mockridge an und aßen nebenbei Pizzabrötchen. Allerdings bekamen wir beide nicht mit, dass die Tür in der Küche aufging und jemand ins Wohnzimmer kam. Wir waren einfach viel zu sehr damit beschäftigt zu lachen. Jedoch, als jemand sich räusperte, schrien wir auf und drehten uns um.

Schmunzelnd standen Louis, Liam und Niall vor uns. Josy und ich sahen aneinander an, ehe wir schief grinsten und zu den Jungs sahen. „Uns war langweilig, Harry ist ja mit Amber unterwegs und da dachten wir, wir kommen vorbei …“, meinte Liam und ich grinste ihn an.

„Klar, kommt her, pflanzt euch hin!“, rief ich und winkte sie zu uns. Wenig später saßen die Jungs auf der Couch und ich ging in die Küche, um weitere Gläser zu holen. Als ich mich umdehte, erschrak. Ich. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass Louis mir gefolgt war.

„Ich war vorhin schon hier drüben, aber ihr schient so beschäftigt gewesen zu sein“, sagte er und schmunzelte leicht. „Welche Sprache war das? Ich meine, diese Lieder … es war auf gar keinem Fall englisch.“

„Es war deutsch. Lass uns zurückgehen“, sagte ich grinsend und ging zurück. Ich gab jedem von den Jungs ein Glas und setzte mich auf meinen ursprünglichen Platz hin, ehe ich die Fernbedienung nahm und von YouTube auf Netlflix wechselte.

Kurz darauf sprachen wir ab, welchen wir Film wir wohl schauen sollten, und am Ende entschieden wir uns für Fluch der Karibik.

● 13. Dezember 2015

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