☆Der Prinz und sie im Löwenreich☆

484 28 0
                                    

"So saßen sie da.. eine geraume Zeit am alten Stamme , blickten begierig zur Türe und warteten,
bis die Tür mit einem Mal geöffnet wurde... "
Ein Mädchen in edler Kleidung trat hinaus, erstrahlt in Feuers Licht, das im Kamine flammte..., und kam ihnen entgegen...
Entzückt von ihrer Schönheit blieben beide erstarrt stehen und bewunderten ihr Kleidchen. ,,Du... du siehst.... umwerfend aus,"stammelte der Prinz und betrachtete sie mit großem Blicke... Auch Lakota konnte seinen Blick nicht von ihr wenden und beschaute sie von Kopf bis Fuß: ,,Wunderschön!"
,,Danke,"hauchte sie und blickte geniert zu Boden.
Ihr leichtes Erröten, das unter der Maske leicht hervorschimmerte, zeigte dem Prinzen, dass sie vielleicht doch etwas für ihn empfand, sodass er sie grinsend anschaute und in Gedanken zu ihr sprach:
,Die Maske kann vielleicht dein Gesicht verbergen aber nicht die Charm' bedecken,'
Zaudernd, als hätte sie seine Bemerkung gehört, schaute sie zu ihm auf und trat zu seinem Pferde...
,,Es ist besser, wenn ich Euch helfe...,"sprach sie und half ihm beim Aufstieg.
Dankbar lächelte er zu ihr herab und ergriff die Zügel...
Einen Moment lang schauten sie sich in die Augen und verharrten, bis Ahkuna von Cäsar in die Seite gestoßen wurde...
Rasch wandte sie ihren Blick ab, trat zu ihrem Pferde und stieg auf, und trieb ihre Stute an...
Im gemachen Schritte ritt sie voraus und wandte sich zum Abschied nochmal um: ,,Bis bald Lakota! Ich werde in zwei Tagen wieder hier sein!" Sie deutete zum Himmel, was damit den Vollmond meinen sollte, und drehte sich wieder um, als er ihr zugenickt hatte...

So ritt sie müßig weiter, hinter ihr das Schnauben von Cäsars Atem,
und führte ihn durch die Wälder... Um sie herum erstrahlte alles in tausend Farben... Die Dämmerung hüllte alles in eine andere Gestalt und ließ die Blätter scheinen, die den Wald mit Pracht erfüllten...
Unter ihnen raschelte das Laub, das den Grund mit Farb' bedeckte... Wie eine Decke bereitete es vor ihnen einen Teppich aus Rot und Gold und ließ die Pfade glänzen...
Bestaunend sah der Prinz ihr Reich, besah die fernen Felsen, die roten Berge und lauschte dem Klang des Wassers, das in der Ferne rauschte...
,,Wunderschön,"stammelte er, als sie nach einiger Zeit nebeneinander ritten, und betrachtete sie von der Seite...
Die Sonn' beschien ihr Haar auf magische Weise, sodass es im Abendrot rotbräunlich schien, wie die Mähn' ihres Pferdes... ,,Wartet es ab bis Ihr das Schloss gesehen habt!,"entfachte Ahkuna in ihm die Neugierde und ritt geschwind voraus...
In zügigem Trabe führte sie ihn hinter einen Felssporn hervor, der die Wälder von den Gärten trennte... Ein breiter Weg führte hinauf zu der Handelsstraße, auf der sich zahlreiche Handelswege kreuzten.
Ein kleiner Markt war dort einst entstanden, der sich an jedem Herbste erneut zutrug, wenn die Ernte vom Felde war und der Bauer sein Feld neu bepflug...

Etliche Händler waren nun auf den Straßen, Mägde und Bauern, die ihre Ware verkauften oder in großen Fuhren zum Schlosse brachten... Wegen der vielen Menschen mussten Ahkuna und der Prinz vom Pferde steigen und zu Fuß weitergehen.. Auf ihrem Weg durchs kleine Dorf am Hange des Schlosses gerieten sie in ein kleines Fest, das sich am großen Platze zutrug.
Mit Freude sahen sie der Seligkeit der Menschen entgegen, die die Häuser mit Fahnen und Blumen schmückten und zu der Musik sangen, die die Gaukler spielten... Vorfreude lag in der Luft und verlockte die Menschen zum Tanzen, sodass sich mehr und mehr dem Bunde anschlossen, der sich auf dem Platze bildete.
Frauen tanzten mit den Männern in einem Kreise und zogen weitere mit rein... Und bald zogen auch Kinder Ahkuna mit rein, die sie wegen der Maske nicht erkannten.
Der Prinz, der die Pferde noch rasch anband, konnte sich vor den Leuten kaum noch retten, als er von einem kleinen Mädchen aufgefordert wurde, bei den Männern im äußeren Kreise mitzutanzen.
So sagte er ihr zögernd zu und geleitete sie an der Hand in den Kreise..., dessen Mädchen ein Lied sangen, das ein jener seines Reiches kannte...
Es war ein Herbstlied, das auch Ahkuna von den Festen Wolfbergs kannte, denen sie aus Ferne stets gelauscht hatte...

Ahkuna I: {Die Wolfsprinzessin}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt